Sternenflut
rutschte ein paarmal mit den Füßen hin und her, um eine sichere Position zu finden. Das Wasserloch lag direkt vor ihm. Er schloß die Augen.
Lausche –
nach dem zischenden Schwanz
des Tigerhais –
Sein Empathiesinn erfaßte die kraftvollen PSI-Emissionen des wahnsinnigen ET-Adepten, der jetzt nur noch achtzig Meter entfernt war. »Gillian...«, seufzte er. Dann stand er in einer plötzlichen, fließenden Bewegung auf und hob die Waffe. Seine Augen öffneten sich, und er feuerte.
69. Toshio
Gegen Toshios Einwände hatten sie den letzten Rest der Energie des Langbootes dazu benutzt, das Boot zu einem Landeplatz oben auf der Insel zu heben. Toshio hatte ihnen angeboten, eine größere Öffnung in die Kammer unter dem Metallhügel zu sprengen, aber Takkata-Jim hatte diesen Vorschlag wortlos zurückgewiesen.
Das bedeutete zwei Stunden Knochenarbeit, denn sie mußten das kleine Schiff von vorn bis hinten mit Laub überhäufen, um es zu tarnen. Dabei war Toshio nicht einmal sicher, ob ihnen das etwas nützen würde, wenn die Galactics die Schlacht im All beendet hätten und ihre ganze Aufmerksamkeit der Planetenoberfläche zuwendeten.
Metz und Dart sollten ihm eigentlich helfen. Toshio hatte sie beauftragt, Reisig zu schneiden, aber er stellte bald fest, daß er sie zu jeder Kleinigkeit eigens auffordern mußte. Dart war störrisch und wütend, weil ihn ein Kaddy herumkommandierte, dem er noch vor wenigen Tagen selbst Anweisungen erteilt hatte. Ganz offensichtlich zog es ihn zu seinen Sachen, die er aufgeregt neben dem Bohrbaumtümpel abgelegt hatte, bevor er zum Arbeitsdienst herangezogen worden war. Metz war zwar willig gewesen, aber er brannte so sehr darauf, mit Dennie zu reden, daß er nicht im mindesten bei der Sache und deshalb zu nichts zu gebrauchen war.
Schließlich schickte Toshio die beiden weg und beendete die Arbeit allein. Schließlich hatte er das Boot zugedeckt. Er ließ sich zu Boden fallen und lehnte sich mit dem Rücken an einen Olinußbaum. Zur Hölle mit Takkata-Jim! Toshio und Dennie sollten für die Sicherung des Lagerplatzes sorgen, und dann sollten sie Metz über die Resultate ihrer Arbeit mit den Kiqui informieren, ihre Schlitten besteigen und von hier verschwinden ! Gillian rechnete damit, daß sie in ein paar Stunden aufbrächen, und noch war nichts getan!
Zu allem Überfluß hatte die Streaker ihn erst eine Stunde zuvor darauf vorbereitet, er würde wohl mit einem blinden Passagier rechnen müssen. Gillian hatte entschieden, Charlie nicht wegen Verstoßes gegen bestehende Anweisungen in Arrest zu nehmen, obgleich er dem Anschein nach aus mindestens einem Dutzend Labors an Bord des Schiffes Material gestohlen hatte. Toshio war froh, daß ihm dieser zusätzliche Auftrag erspart geblieben war. Es gab hier sowieso nicht viel, was sich als Gefängnis hätte verwenden lassen.
Links neben ihm raschelte es im Gebüsch. Mechanisches Sirren begleitete das Geräusch von knackenden Zweigen. Dann brachen vier »Spinnen« durch das Gestrüpp und traten auf die kleine Lichtung heraus. Auf jedem der Schwebenetze an den gepanzerten Schreitern lag ein Stenos-Delphin, der die hochgliedrigen Beine über eine Neuralkupplung steuerte. Toshio stand auf, als die vier herankamen.
Takkata-Jim ging an ihm vorbei und beäugte ihn kühl und stumm. Die drei anderen Spinnen folgten ihm quer über die Lichtung und verschwanden wieder im Wald. Dabei unterhielten sich die Stenos trillernd auf Gossen-Trinär. Toshio starrte ihnen nach. Er merkte plötzlich, daß er den Atem angehalten hatte.
»Bei Takkata-Jim bin ich nicht sicher, aber die Fen, die er bei sich hat, sind verrückter als die Molennister von Atlast«, sagte er zu sich und schüttelte den Kopf. Auf Calafia hatte er nur wenige der sogenannten Stenos kennengelernt. Einige hatten Schrullen gezeigt, positive und negative – wie Sah’ot. Aber keiner von ihnen hatte jemals einen Ausdruck erkennen lassen, wie er in den Augen der Fen lag, die mit dem ehemaligen Vize-Captain gekommen waren.
Die Geräusche der kleinen Prozession verhallten langsam. Toshio streckte sich.
Weshalb hatte Gillian Takkata-Jim überhaupt gehen lassen? Weshalb hatte sie ihn und seine Kohorten nicht einfach in die Arrestzellen gesteckt, und damit basta? Zugegeben, es war eine gute Idee, eine Gruppe mit dem Langboot zurückzulassen, die versuchen könnte, sich zur Erde zu-rückzuschleichen, wenn die Streaker es nicht schaffen sollte. Vermutlich konnte
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