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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Verständnisvermögen entsprechend versuchen, ihnen alles zu erklären und sie um ihre Einwilligung zu bitten. Aber er mußte an eine stürmische Nacht denken, an prasselnden Regen und Blitz und Donner, und an die kleinen Amphibien, die sich um ihn und einen verwundeten Delphin, seine Freundin, geschmiegt, sie warmgehalten und durch ihre Gesellschaft die Verzweiflung abgewehrt hatten. Er wandte der sonnenbeschienenen Lichtung den Rücken zu.
    »Dann hält dich hier nichts mehr auf?« fragte er Dennie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Natürlich würde ich gern noch ein Weilchen hierbleiben. Jetzt, da ich mit den Kiqui fertig bin, könnte ich ernsthaft am Problem des Metallhügels arbeiten. Deswegen war ich vor ein paar Tagen auch so mürrisch. Abgesehen davon, daß ich müde war, weil ich zwei wichtige Arbeiten gleichzeitig zu tun hatte, war ich frustriert. Aber jetzt sind wir der Lösung einen Schritt näher. Und wußtest du, daß der Kern des Metallhügels immer noch lebt? Er ist...«
    Toshio mußte ihren Redeschwall unterbrechen. »Dennie! Laß es für einen Augenblick gut sein! Ich habe dich etwas gefragt. Kannst du jetzt hier weg?«
    Dennie blinzelte. Ihre Miene veränderte sich, sie runzelte die Stirn. »Ist es die Streaker? Stimmt etwas nicht?«
    »Sie haben vor ein paar Stunden mit dem Umzug angefangen. Ich möchte, daß du deine Notizen und Proben einsammelst und auf dem Schlitten verstaust. Morgen früh wirst du zusammen mit Sah’ot abfahren.«
    Sie starrte ihn an, und nur allmählich begriff sie. »Du meinst, zusammen mit dir und Sah’ot, nicht wahr?«
    »Nein, ich bleibe noch einen Tag. Ich muß.« »Aber warum?«
    »Schau, Dennie, ich kann darüber jetzt nicht reden. Tu, was ich dir sage. Bitte.«
    Als er sich umdrehte, um zum Bohrbaumtümpel zurückzugehen, packte sie ihn beim Arm. Sie hielt ihn fest, und er zog sie hinter sich her. »Aber wir wollten zusammen gehen! Wenn du hier noch etwas zu erledigen hast, dann warte ich eben auf dich!« Ohne zu antworten, stapfte er weiter. Er wußte auch nicht, was er sagen sollte. Es war bitter, endlich ihre Achtung und ihre Zuneigung zu gewinnen, nur um sie nach ein paar Stunden schon wieder zu verlieren.
    Wenn das Erwachsensein bedeutet, können sie’s behalten, dachte er. Es stinkt.
    Als sie sich dem Tümpel näherten, hallte ihnen eine laute Streiterei entgegen. Toshio beschleunigte seinen Schritt. Dennie trabte neben ihm her, und zusammen erreichten sie die Lichtung.
    Charles Dart kreischte und klammerte sich an einen schlanken Zylinder, dessen anderes Ende am Manipulatorarm von Takkata-Jims Spinne hing. Charlie stemmte sich gegen den Zug der hydraulischen Mechanik. Takkata-Jim grinste mit offenem Mund.
    Das Tauziehen dauerte ein paar Sekunden. Die kraftvollen Muskeln des Schimpansen waren bis zum Zerreißen gespannt, aber schließlich rutschte ihm der Zylinder aus den Fingern. Er fiel rücklings in den Staub und konnte nur mit knapper Not verhindern, daß er in den Tümpel rollte. Er sprang auf die Füße und stieß schrille Wutschreie aus.
    Toshio sah, daß die drei anderen von Stenos gesteuerten Spinnen sich zum Langboot hin in Marsch setzten. Jeder von ihnen trug einen gleichartigen, länglichen Zylinder bei sich. Toshio blieb wie angewurzelt stehen, als er den, welchen Takkata-Jim an sich gebracht hatte, genauer sehen konnte. Seine Augen öffneten sich weit.
    »Es besteht keine Gefahr mehr«, erklärte Takkata-Jim. Seine Stimme klang gleichgültig. »Ich habe sie konfissziert. Sie werden auf meinem Boot in sicheren Gewahrsam genommen, und es wird nichts damit geschehen.«
    »Sie gehören mir, du Dieb!« Charles Dart hüpfte wütend auf und ab, wobei er hektisch mit den Armen fuchtelte. »Du Verbrecher!« knurrte er. »Denkst du, ich weiß nicht, daß du Crei-deiki zu ermmorden versucht hast? Wir wissen es alle! Du hast die Bojen gerammt, um das Beweismaterial zu vernichten! Und jetzt stiehlst du mir m-mein Hhandwerkszeug!«
    »Welches Sie ohne Zweifel aus der Waffenkammer der Streaker entwendet haben. Oder möchten Sie Dr. Baskin anrufen, damit sie bestätigt, daß es wirklich Ihnen gehört-t?«
    Dart grollte und bleckte eindrucksvoll die Zähne. Abrupt drehte er dem Neo-Delphin den Rücken zu, um sich auf den Boden vor einen komplizierten Tauchrobot zu setzen, der frisch ausgepackt am Ufer des Tümpels stand. Takkata-Jims Spinne begann sich umzudrehen, aber der Fin bemerkte Toshios Blick. Für einen winzigen Augenblick geriet Takkata-Jims kühle

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