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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Toshio erbittert. Es müßte also umgekehrt sein. Aber nein. Das ist töricht. Das Alter oder der PatronKlient-Status hat nichts damit zu tun. Ich bin der militärische Leiter. Es ist mein Job, uns am Leben zu erhalten. Er verbarg seine Nervosität. »Wir werden tun, was wir bisher getan haben, Dr. Dart. Wir müssen sie stören und ihren Start so lange wie möglich verzögern.«
    Dart klappte ein paarmal mit den Augendeckeln und protestierte dann.
    »Aber wir kommen dann nicht mehr weg! Kannst du nicht die Streaker rufen, damit sie uns holt?«
    »Wenn das überhaupt möglich sein sollte, dann wird Gillian entsprechende Vorkehrungen treffen, dessen bin ich sicher. Aber Sie und ich, wir sind jetzt entbehrlich. Versuchen Sie das zu verstehen, Dr. Dart. Wir sind Soldaten. Man sagt, es liege eine Art Befriedigung darin, sich für andere zu opfern. Ich schätze, das stimmt, denn sonst würde es niemals Legenden geben.«
    Der Schimp versuchte ihm zu glauben. Seine Hände flatterten. »Wenn Sie zur Erde z-zurückkommen, w-werden sie allen erzählen, was wir getan haben, ja?«
    Toshio grinste. »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    Charlie sah einen Augenblick lang zu Boden. In der Ferne hörten sie die Stenos durch das Unterholz brechen. »Äh, Toshio... da ist etwas, das du wissen solltest...«
    »Was denn, Dr. Dart?«
    »Äh... erinnerst du dich, daß ich sie wegen einer bestimmten Sache mit dem Start habe warten lassen wollen?«
    »Ihr Experiment. Ja, ich erinnere mich.«
    »Naja, die Instrumente, die ich an Bord der Streaker zurückgelassen habe, werden die Daten aufzeichnen. Also werden die Informationen nach Hause gelangen, auch wenn ich es nicht schaffe.«
    »He, das ist ja großartig, Dr. Dart! Das freut mich für Sie!« Toshio wußte, was dies für den Wissenschaftler bedeutete.
    Charlie grinste schwach. »Yeah, und... es ist jetzt zu spät, das Ganze noch zu stoppen, deshalb finde ich, du solltest Bescheid wissen, damit du nicht überrascht bist.«
    Etwas an der Art, wie er das sagte, weckte ein leises Unbehagen in Toshio. »Sagen Sie’s mir.«
    Charlie sah auf die Uhr. »In achtzig Minuten ist der Robot da, wo ich ihn haben will.« Er warf Toshio einen nervösen Blick zu. »Und dann geht meine Bombe hoch.«
    Toshio fiel rückwärts gegen einen Baumstamm. »Oh. Großartig. Das ist alles, was uns noch fehlt...«
    »Ich wollte es Takkata-Jim kurz vorher sagen, so daß wir darüber schweben könnten, wenn sie explodiert«, erklärte Charlie belämmert. »Aber ich würde mir keine allzu großen Sorgen machen. Ich hab’ mir Dennies Karte von der Kaverne unter der Insel angesehen. Ich würde sagen, die Chancen stehen eins zu eins, daß der Hügel nicht mal einstürzt, aber... weißt du...« Er spreizte die Arme.
    Toshio seufzte. Sie würden sowieso sterben. Zum Glück schien diese allerneueste Wendung keinerlei kosmische Implikationen in sich zu bergen.

94. Streaker
    »Wir sind fertig.« Er ließ seine Meldung völlig sachlich klingen.
    Gillian hob den Blick von ihrem Holo-Display. Hannes Suessi stand bei der Tür und salutierte mit zwei Fingern. Das Licht aus dem hellerleuchteten Gang malte ein scharf konturiertes Trapez auf den Boden des halbdunklen Raumes.
    »Die Impedanzangleichungen... ?« fragte sie.
    »So gut wie perfekt. Anders ausgedrückt: Wenn wir zur Erde kommen, werde ich vorschlagen, den Thennanin ein paar alte Schiffe abzukaufen, um alle Snarks damit auszustatten. Wir werden langsam sein, und zwar doppelt langsam, weil die Zentralkammer voll Wasser ist. Aber die Streaker wird hochkommen, sie wird fliegen, und sie wird den Krümmungssprung schaffen. Außerdem bedarf es schon eines höllischen Hammers, die Außenhaut zu durchschlagen.«
    Gillian legte einen Fuß auf ihren Schreibtisch. »Da draußen sind noch ein paar höllische Hämmer, Hannes.«
    »Sie wird fliegen. Was den Rest angeht...« Der Ingenieur zuckte die Achseln. »Ich würde allerdings vorschlagen, das technische Personal für etwa eine Stunde unter die Schlafmaschinen zu beordern, wenn Sie nicht wollen, daß wir beim Start durchhängen. Ansonsten aber liegt der Rest bei Ihnen, Madame Captain.« Er schnitt ihr das Wort ab, bevor sie etwas sagen konnte. »Und erwarten Sie von uns keine Ratschläge, Gillian. Sie haben bis jetzt gute Arbeit geleistet, und weder Tsh’t noch ich werden etwas anderes sagen als ›Aye aye, Sir, und wir werden springen, wenn Sie es befehlen.«
    Gillian schloß die Augen und nickte. »Gut«, sagte sie leise.
    Hannes

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