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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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spähte durch die offene Tür aus ihrem Büro hinüber in ihr Labor. Er wußte von dem alten Kadaver. Er hatte Tom Orley geholfen, ihn an Bord zu schaffen. Undeutlich erkannte er die Silhouette, die dort in einem Glasbehälter schwebte. Ihn schauderte, und er wandte sich ab.
    Gillians Holo-Display zeigte eine kleine Darstellung des Planeten Kithrup, so groß wie ein Pingpongball, sowie eine Anzahl verstreuter Punkte, die die Monde des Planeten repräsentierten. Zwei Schwärme von blauen und roten Punkten, begleitet von winzigen Computercodezeichen, schwebten im Raum.
    »Sieht nicht so aus, als ob noch viele von diesen unangenehmen Halunken übrig wären«, meinte Hannes. »Das hier sind nur die Schiffe in der unmittelbaren Umgebung. Eine expandierte Darstellung, die etwa ein Kubik-Astron umfaßt, zeigt zwei immer noch beträchtliche Galactic-Schwadronen. Selbstverständlich können wir diese Flottenverbände nicht tatsächlich identifizieren, aber der Kampfcomputer belegt sie mit Farben auf der Grundlage großräumiger Bewegungsmuster. Sie wechseln noch immer die Bündnisse dort draußen. Außerdem verstecken sich Scharen von Überlebenden auf den diversen Monden.«
    Suessi schürzte die Lippen. Fast hätte er ihr die Frage gestellt, die allen auf der Seele lastete, aber er drängte sie zurück. Gillian beantwortete sie dennoch.
    »Wir haben immer noch keine Nachricht von Tom.« Sie betrachtete ihre Hände. »Bisher hatten wir eigentlich noch keinen Bedarf nach diesen Informationen. Aber jetzt...« Sie verstummte.
    »Aber jetzt müssen wir wissen, ob ein Start nicht womöglich einem Selbstmord gleichkommt«, vollendete Suessi ihren Gedanken. Er sah, daß Gillian wieder ihr Display studierte. »Sie versuchen es selbst herauszufinden, wie?«
    Gillian zuckte die Achseln. »Nehmen Sie sich ihre Stunde, Hannes – oder drei, oder zehn. Sagen Sie Ihren Fen, sie sollen ihr Nickerchen auf ihren Stationen machen und ihre Schlafmaschinen auf der Brücke installieren.«
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie die umeinandertreibenden Punkte. »Vielleicht irre ich mich. Vielleicht entscheiden wir uns am Ende für das geringere Übel: Wir verstecken uns hier unten, bis unser Zahnfleisch von der Metallvergiftung blau anläuft oder bis wir verhungern. Aber ich habe das Gefühl, eine Art Vorahnung, daß wir bald etwas unternehmen müssen.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit Toshio, Hikahi und den anderen?«
    Gillian antwortete nicht. Eine Antwort war nicht erforderlich.
    Nach einer Weile wandte sich Suessi ab und ging. Er schloß die Tür hinter sich.
    Punkte. Mehr konnten die Passivsensoren der Streaker nicht ausmachen: umhertreibende Punkte, die gelegentlich zu funkelnden Schwärmen zusammenströmten und nach einer Weile in verringerter Zahl wieder auseinanderstrebten. Der Kampfcomputer untersuchte die Bewegungsmuster und zog hypothetische Schlußfolgerungen. Aber die Antwort, die sie suchte, bekam sie nicht. Würden die überlebenden Flotten sich dem plötzlichen Wiederauftauchen eines lange vermißten ThennaninKreuzers gegenüber indifferent verhalten, oder würden sie ihn mit vereinten Kräften vernichten?
    »Wo bist du, mein junge? Du lebst, das weiß ich. Ich fühle deinen fernen Atem. Was tust du gerade?« Links von ihr begann ein grünes Licht zu blinken. »Ja?« fragte sie, dem Intercom zugewandt.
    »Dr. Bassskin!« Es war Wattacetis Stimme. Er rief von der Brücke aus an. »Hikahi ist-t in der Leitung! Sie issst beim Relais! Und sie hat Creideiki!« »Stellen Sie sie durch!«
    Es rauschte, als der Funker das schwach hereinkommende Signal lauter drehte. »Gillian! Bist du das?«
    »Ja, Hikahi! Gott sei Dank! Ist alles in Ordnung? Ist Creideiki noch beim Relais?«
    »Wir sind beide okay, Lebenserneuerin. Nach dem, was die Fen auf der Brücke unsss erzählt haben, scheint es, als braucht-t ihr uns dort gar nicht.« »Das sind verdammte, patronsgläubige Lügner! Und ich würde für jeden von ihnen meinen linken Arm hergeben. Hör zu: Wir vermissen fünf Crew-Fen. Ich muß dich warnen. Zwei von ihnen sind atavistisch und höchst gefährlich.«
    Eine ganze Weile rauschte es nur. Dann kam die Antwort. »Das Schicksal der fünf ist geklärt, Gillian. Vier von ihnen sind tot.«
    Gillian schloß die Augen. »Mein Gott...«
    »Keepiru ist bei mir«, beantwortete Hikahi ihre Frage, bevor sie sie stellen konnte.
    »Armer Akki«, seufzte Gillian.
    »Ihr müßt Calafia mitteilen, daß er seine Pflicht getan hat. Keepiru sagt, er

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