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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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über das blutbeschmierte Deck des Alienkreuzers auf das Gubru-Radio.
    Weißt du, sagte er zu sich selbst, ich könnte ja noch etwas probieren. Selbst wenn ich mich damit zu einer mustergültigen Zielscheibe mache, so erfahren Jill und die anderen doch wenigstens alles, was ich weiß. Und vielleicht erreiche ich ja sogar mehr als das. Er sammelte seine Kräfte, um noch einmal aufzustehen. Na ja, dachte er, während er taumelnd auf die Beine kam. Hier gibt es sowieso nichts zu essen. Warum soll ich nicht stilvoll von hier verschwinden?

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AUFSTIEG
    »Die Sonne geht, ein Stern steigt auf,
    Man ruft mich deutlich zu sich her.
    So laßt mir klaglos meinen Lauf,
    Wenn ich denn fahr’ hinaus aufs Meer.‹
    A. TENNYSON

92. Dennie & Sah’ot
    »Der Weg issst weiter, Dennie. Bist du sicher, daß wir nicht einfach geradewegs nach Südwesten schwimmen sollten?« Sah’ot glitt neben dem Schlitten dahin. Mühelos hielt er das Tempo. Alle paar Flossenschläge stieg er schwungvoll an die Oberfläche, um zu blasen, und kam dann wieder zu seiner Gefährtin herunter, ohne auch nur im mindesten zurückzufallen.
    »Ich weiß, daß es schneller gehen würde, Sah’ot«, antwortete Dennie, ohne den Blick von ihrem Sonar-Display zu wenden. Sie achtete sorgfältig darauf, sich von den Metallinseln fernzuhalten. Es war die Gegend, in der der Killertang wuchs. Toshios Erzählung von seiner Begegnung mit der tödlichen Pflanze hatte sie in Angst und Schrecken versetzt, und sie war entschlossen, die unbekannten Hügel im weiten Bogen zu umschiffen.
    »Weshalb kehren wir dann zu dem alten Platz der Streaker zurück, bevor wir nach Süden weiterschwimmen?«
    »Aus mehreren Gründen«, erklärte Dennie. »Erstens kennen wir diesen Teil der Route, weil wir hier schon einmal waren. Der Weg vom alten Liegeplatz zum Seepferd führt uns dann schnurstracks nach Süden, und so besteht kaum Gefahr, dass wir uns verirren.«
    Sah’ot lachte ohne Überzeugung. »Und?«
    »Und außerdem besteht auf dieser Strecke die Möglichkeit, dass wir Hikahi finden. Ich schätze, sie dürfte jetzt etwa am alten Liegeplatz umherstreifen.«
    »Hat Gillian dich gebeten, nach ihr Ausschau zu halten?«
    »Yeah«, log Dennie. Tatsächlich hatte sie ihre eigenen Gründe, Hikahi finden zu wollen. Sie hatte Angst vor dem, was Toshio zu tun beabsichtigte. Es war möglich, daß er seinen Abschied von der Insel zu verzögern gedachte, bis die Vorbereitungen der Streaker beendet wären und Takkata-Jim keine Zeit mehr für Störmanöver hatte. Aber dann würde es für ihn natürlich zu spät sein, das Schiff mit dem Schlitten zu erreichen. In diesem Falle wäre das Skiff Toshios einzige Chance. Sie mußte Hikahi vor Gillian finden, denn Gillian würde das Skiff vielleicht zu Tom Orley schicken und nicht zu Toshio.
    Sie wußte, sie dachte die Dinge nicht zu Ende und hatte ein schlechtes Gewissen bei ihrem Entschluß. Aber wenn sie einen Delphin belügen konnte, dann konnte sie auch noch einen zweiten belügen.

93. Takkata-Jim & Metz
    Der frühere Vize-Captain warf den Kopf hin und her und knirschte mit den Zähnen, während er den neuesten Sabotagefall überdachte.
    »Ich werde ihre Gedärme an die Ässste des Waldes hängen!« zischte er. Die schweren hydraulischen Arme seiner gepanzerten Spinne surrten.
    Ignacio Metz starrte auf die dünnen, beinahe unsichtbaren Drähte, die sich wie ein engmaschiges Netz über das Langboot spannten und es am Boden festhielten. Er kniff die Augen zusammen und versuchte den feinen Fasern bis in den Wald zu folgen.
    Dann schüttelte er den Kopf. »Sind Sie sicher, daß Sie nicht überreagieren, Vize-Captain? Mir scheint, der Junge wollte doch nur dafür sorgen, daß wir nicht vor dem vereinbarten Zeitpunkt starten.«
    Takkata-Jim wirbelte herum und funkelte den Mann an. »Und haben Sie es sich plötzlich anders überlegt? Doktor Metzzz? Meinen Sie jetzt, wir sollten zulassen, daß die wahnsinnige Frau, die jetzt das Kommando auf der Streaker hat, unsere Kameraden in den sicheren Tod führt?«
    »N-nein! natürlich nicht!« Metz wich vor dem beißenden Zorn des Delphin-Offiziers zurück. »Ich bin Ihrer Meinung, wir sollten nicht aufgeben. Wir müssen den Galactics unser Kompromißangebot unterbreiten, aber...«
    »Aber?«
    Metz zuckte die Achseln. »Ich denke nur, Sie dürften es Toshio nicht zum Vorwurf machen, wenn er seine Arbeit tut...«
    Takkata-Jim klappte die Kiefer zusammen, daß es knallte wie ein Gewehrschuß, und bewegte seinen

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