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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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an Schlaf aus ihrem Kopf vertrieben, bis die Behandlung abgeschlossen war.
    Jetzt, da die beiden außer Gefahr zu sein schienen, half ihr keine Adrenalinreaktion mehr dabei, das Gefühl von Leere zu verdrängen, das sich nach dem langen harten Tag in ihr ausbreitete.
    Es ist keine Zeit, in der man gern allein ist, dachte sie. Sie hob den Kopf und betrachtete ihr eigenes Spiegelbild auf dem toten Bildschirm des Intercom. Ihre Augen waren gerötet. Von der Arbeit, gewiß, aber auch von der Sorge. Gillian wußte, wie sie mit diesen Gefühlen zurechtkommen konnte, aber »zurechtkommen« war eine sterile Lösung. Ihr Instinkt verlangte Wärme, jemanden, an den sie sich anschmiegen, der dieses physische Verlangen stillen könnte. Sie fragte sich, ob Tom in diesem Augenblick wohl genauso empfinden mochte. Oh, natürlich tat er das. Durch die schlichte telempathische Verbindung, die es manchmal zwischen ihnen gab, kannte sie ihn ziemlich gut. Das wußte sie. Sie waren vom selben Typ, sie beide.
    Nur manchmal... manchmal hatte Gillian das Gefühl, daß die Planer mit ihm erfolgreicher gewesen waren als mit ihr. Jeder schien sie für über die Maßen kompetent zu halten, aber Thomas Orley betrachteten sie alle mit einem Hauch von Ehrfurcht.
    Und in Augenblicken wie diesem, wenn eidetisches Erinnerungsvermögen eher ein Fluch als ein Segen zu sein schien, fragte sich Gillian, ob sie tatsächlich so neurosenfrei war, wie die Herstellergarantie es versprach.
    Der Faxprinter auf ihrem Tisch spie eine Kopie aus. Es war das Isotopendistributionsprofil, das Charlie ihr versprochen hatte – eine Minute vor der Zeit, wie sie bemerkte. Gillian überflog die Spalten. Gut. Wenige Abweichungen von den jahrtausendealten BibliotheksAngaben über Kithrup. Nicht daß sie viele erwartet hätte, aber überprüfen mußte man dergleichen immer. Ein kurzer Zusatz am Fuße des Ausdrucks warnte sie, daß diese Profile nur für die Planetenkruste und die oberen Regionen der Asthenosphäre gültig seien und nur bis in eine Tiefe von maximal zweitausend Metern gelten könnten. Gillian lächelte. Eines Tages würde Charlies zwanghafte Gründlichkeit ihnen allen noch das Leben retten. Sie verließ ihr Büro und betrat eine Galerie über einer geräumigen, offenen Kammer. Der zentrale Teil des Raumes war mit Wasser gefüllt, dessen Spiegel zwei Meter unterhalb der Galerie lag. Klobige Maschinen ragten aus dem Wasser. Die obere Hälfte der Kammer wie auch Gillians Büro war für Delphine unzugänglich, es sei denn, sie benutzten einen Schreiter oder eine Spinne.
    Gillian machte sich nicht die Mühe, die zusammengefaltete Gesichtsmaske an ihrem Gürtel anzulegen. Sie schaute nach unten und sprang dann zwischen zwei Reihen dunkler Adoks ins Wasser. Die großen, länglichen Glasitcontainer waren stumm und leer.
    Die Wasserstrecken der Krankenstation waren seicht, damit offenes Atmen und Trockenchirurgie möglich waren. Mit langen, kräftigen Zügen schwamm sie zwischen den Autodoks dahin, ergriff die Ecke einer Maschine, um eine Wende zu vollführen, und gelangte durch eine Pendeltür in die Wundabteilung.
    Mit offenem Mund erhob sie sich über das Wasser, um nach Luft zu schnappen, dümpelte einen Augenblick auf der Stelle und schwamm dann hinüber zu einer Wand aus dickem Bleiglas. Zwei bandagierte Delphine schwebten in einem gut abgeschirmten Gravitationstank.
    Der eine war an ein Gewirr von Schläuchen angeschlossen. In seinen Augen lag der dumpfe Ausdruck, der von starken Beruhigungsmitteln herrührt. Aber der andere pfiff fröhlich, als Gillian sich näherte.
    »Ich grüße dich, Lebensreinigerin! Deine Elixiere säubern meine Adern, aber es ist dieser Geschmack von Schwerelosigkeit, der mein Astronautenherz höher schlagen lässst. Ich danke dir.«
    »Nicht der Rede wert, Hikahi.« Gillian verharrte wassertretend vor der Scheibe, ohne den dort angebrachten Handgriff und den Sockel eines Blickes zu würdigen. »Aber gewöhne dich nicht allzu sehr an diese Bequemlichkeit. Ich fürchte, Makanee und ich werden dich bald hinauswerfen, zur Strafe für deine eiserne Konstitution.«
    »Im Gegensatz zu einer aus Wismut oder K-k-kadmium?« Hikahi stieß ein spöttisches Kichern aus.
    Gillian lachte. »Wahrhaftig. Und daß du so gesund bist, ist dein Pech. In kürzester Zeit bist du wieder draußen, mußt Bläschen atmen und vor dem Captain auf dem Schwanz stehen.«
    Hikahi schenkte ihr ein kleines Neo-Fin-Lächeln. »Bist du sicher, daß esss nicht zu rissskant

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