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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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zufriedengegeben. Ihr habt keine allgemeinen Schlüsse gezogen, ohne zunächst die Alternativen zu erwägen. Dies aber ist ein weit verbreitetes Kennzeichen für planende Geschöpfe. Für uns ist es etwas Neues.« Der Timer Creideikis summte. Es wurde spät. So müde er war, hatte er noch an einer Sitzung teilzunehmen, und außerdem wollte er auf der Brücke vorbeischauen und hören, ob es Nachricht von Thomas Orley gab.
    »Wie lernt ein Cetacee, dessen Erbgut, ja, dessen Gehirn auf intuitivem Denken aufgebaut ist, ein komplexes Problem Stück für Stück zu analysieren? Manchmal liegt der Schlüssel zu einer Antwort in der Art, wie man eine Frage formuliert. Ich hinterlasse euch heute eine Übung, die ihr in euren Mußestunden betreiben könnt.
    Versucht, das Problem der Reflexe von der Wasserfläche in Trinär zu fassen... auf eine Weise, die nicht etwa eine einzige Antwort oder eine Drei-Ebenen-Opposition erfordert, sondern eine einfache Aufzählung der möglichen Reflexe.« Er sah, wie mehrere der Fen voller Unbehagen die Stirn runzelten.
    Der Captain lächelte beruhigend. »Ich weiß, es klingt schwierig, und ich werde heute keine Rezitation verlangen. Aber damit ihr seht, daß es möglich ist, nehmt das Echo dieses Traumes auf.«

    Eine Schicht trennt
    See-Stern – Himmel-Stern
    Was kommt zu uns
    im spitzen Winkel?
    Der Oktopus, jagdschrill, sternfangend –
    Reflex!
    Die Seeschwalbe, nachtrufend, sternfolgend –
    Reflex!
    Das Auge meiner Liebe, sternfunkelnd –
    Reflex!
    Die Sonne, lautlos tosend, protzend –
    Reflex!
    Das Staunen seiner Zuhörer, die ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrten, war Creideiki Lohn genug. Als er sich umdrehte, um davonzuschwimmen, sah er, daß sogar Takkata-Jim langsam den Kopf schüttelte, als erwäge er einen Gedanken, der ihm noch nie zuvor in den Sinn gekommen war.
    Als die Versammlung sich auflöste, wiederholte K’tha-Jon seine Äußerung. »Haben Sie gesehen? Haben Sie ihn gehört-t, Takkata-Jim?«
    »Ich habe ihn gesehen, und ich habe ihn gehört, Bootsmann. Und wie gewöhnlich war ich beeindruckt. Creideiki ist-t ein Genie. Worauf also wollten Sie mich aufmerksam machen?«
    K’tha-Jon klappte mit dem Unterkiefer – keine besonders höfliche Geste einem vorgesetzten Offizier gegenüber. »Er sagt nichtsss über die Galacticsss! Kein Wort-t über die Belagerung! Überhaupt nichts über irgendwelche Pläne, uns von hier fortzubringen! Kein Gedanke an Kampf, falls das nicht geht-t!
    Und unterdessen ignoriert er die wachsende Spaltung unter der Besatzung!«
    Takkata-Jim ließ eine Kette von Luftblasen aufsteigen. »Eine Spaltung, die Sie geschäftig fördern, K’tha-Jon. Nein, machen Sie sich nicht die Mühe, Ihre Unschuld zu beteuern. Sie arbeiten mit feinen Methoden, und ich weiß, daß Sie es tun, um eine Machtbasis für mich zu schaffen. Deshalb schließe ich die Augen. Aber seien Sie nicht sicher, daß Creideiki immer zu beschäftigt sein wird, um etwas zu merken! Und wenn er es merkt, K’tha-Jon, dann passen Sie auf Ihren Schwanz auf. Denn ich werde dann nichts von Ihren kleinen Tricksss wissen.«
    K’tha-Jon stieß stumm ein paar Blasen aus. Er machte sich nicht die Mühe, zu antworten.
    »Und was Creideikis Pläne betrifft, nun, wir werden sehen. Wir werden sehen, ob er bereit ist, auf Dr. Metz und auf mich zu hören, oder ob er auf seinem Traum beharrt-t, seine Geheimnisse ungelöst zur Erde zu transssportieren.« Takkata-Jim sah, daß der riesige Stenos Anstalten machte, ihn zu unterbrechen.
    »Ja, ich weiß, Sie finden, wir sollten eine dritte Option in Erwägung ziehen. Stimmt’s? Ihnen würde es gefallen, wenn wir ausbrechen und alle Galactics auf einmal in die Schranken weisen würden, he, K’thaJon?«
    Der große Delphin antwortete nicht, aber seine Augen glitzerten den Vize-Captain an.
    Bist du mein Boswell, mein Igor, mein Seaton oder mein Jago? dachte TakkataJim, während er den riesigen Mutanten betrachtete, jetzt dienst du mir, aber wie ist es auf lange Sicht bestellt? Benutze ich dich, oder benutzt du mich?

20. Galactics
    Kreischend tobte die Schlacht rings um die Flottille der winzigen xappischen Schlachtschiffe.
    »Soeben haben wir die X’tau und die X’klennu verloren! Das bedeutet, daß fast ein Drittel der xappischen Streitmacht vernichtet ist!«
    Der alte xappische Leutnant seufzte. »So? Knabe, bringe mir Neuigkeiten, nicht Dinge, die ich längst weiß.«
    »Unsere Xatinni-Patrone verschwenden ihre Klienten, als wären sie

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