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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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melden, wenn Makanee sagt, daß er sich genug ausgeruht hat. Inzwischen will ich von dir nichts weiter als ein Listing der Isotopenüberschüsse bei den transferrischen Elementen hier auf Kithrup. Wir haben eben eine mehr als vierstündige Operation an Satima beendet, und wir benötigen diese Daten, damit wir eine Chelatbehandlungssequenz für sie entwickeln können. Ich will so schnell wie möglich jedes Mikrogramm Schwermetall aus ihrem Körper bringen. Wenn das nun zuviel verlangt ist, wenn du mit dem Studium kleiner geologischer Puzzles überlastet sein solltest, dann werde ich den Captain oder Takkata-Jim anrufen und sie bitten, jemanden zu beauftragen, zu dir hinunterzugehen und dir zu helfen!«
    Der Schimp-Wissenschaftler zog eine Grimasse. Seine Lippen wölbten sich zurück und entblößten eine Reihe großer, gelber, kräftiger Zähne. Trotz der vergrößerten Kuppel seines Schädels, seiner vorspringenden Kiefer und seiner gegengreifenden Daumen ähnelte er in diesem Augenblick eher einem wütenden Affen als einem verständigen Wissenschaftler.
    »Ja, ja, schon gut!« Seine Hände flatterten, und die Aufregung ließ ihn stammeln. »A-aber das ist wichtig? Verstehst du? Ich glaube, daß Kithrup noch vor dreißigtausend Jahren von technologiebenutzenden Sophonten bewohnt war! Dabei hat das Galaktische Migrationsinstitut diesen Planeten als brachliegend und unberührbar verzeichnet – und zwar für die letzten hundert Millionen Jahre!«
    Gillian unterdrückte das Bedürfnis zu antworten: »Na und?« In der Geschichte der Fünf Galaxien hatte es mehr ausgestorbene und vergessene Spezies gegeben, als selbst die Bibliothek hätte zählen können.
    Offenbar wußte Charlie ihren Gesichtsausdruck zu deuten. »Das ist illegal!« schrie er. Seine rauhe Stimme brach. »Wenn es stimmt, dann mmuß man das M-migrationsinstitut informieren! Vielleicht sind sie uns dafür so dankbar, daß sie die verrückten religiösen Sp-p-pinner da oben dazu bringen, uns in Ruhe zu lassen!«
    Gillian hob überrascht eine Augenbraue. Was war denn das? Charles Dart erwog Implikationen, die über seine Arbeit hinausgingen? Also dachte offenbar auch er von Zeit zu Zeit ans Überleben. Sein Argument hinsichtlich der Migrationsgesetze war natürlich naiv, wenn man bedachte, wie oft die Vorschriften von den mächtigeren unter den Klans gebrochen und verdreht wurden. Aber Charlie verdiente Anerkennung.
    »Okay, Charlie, das ist ein guter Hinweis.« Sie nickte. »Ich werde später mit dem Captain zu Abend essen. Ich werde es ihm gegenüber zur Sprache bringen. Ich werde auch Makanee fragen, ob sie Brookida ein wenig früher herausläßt. Genügt dir das?«
    Charlie sah sie argwöhnisch an. Aber er war nicht fähig, einen so subtilen und ambivalenten Gesichtsausdruck lange zu halten, und so zog bald ein breites Grinsen über sein Gesicht. »Das genügt«, knurrte er. »Und dein Fax hast du innerhalb von vier Minuten in den Händen. Ich verlasse dich in guter Gesundheit!«
    »Gesundheit«, erwiderte Gillian leise, während das Holo verblaßte.
    Eine ganze Weile starrte sie auf den leeren Bildschirm. Sie stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und ließ das Gesicht auf die Hände sinken.
    Ifni! Ich sollte mit einem wütenden Schimp wirklich besser umgehen können! Was ist bloß los mit mir? Sanft rieb sie sich die Augen. Nun, zum einen bin ich seit sechsundzwanzig Stunden auf den Beinen... Ein langer, unproduktiver Streit über Semantik mit Toms verdammter, sarkastischer Niss-Maschine hatte ihr überhaupt nichts eingebracht. Sie hatte nur die Hilfe der Niss bei einigen obskuren Querverweisen der Bibliothek beansprucht. Das Ding wußte, daß sie Hilfe brauchte, wenn sie Herbies Geheimnis, das Rätsel um diesen alten Kadaver, der in ihrem Privatlabor unter Glas ruhte, lüften wollte. Aber dauernd hatte es das Thema gewechselt und sie nach ihrer Meinung über diverse, völlig irrelevante Dinge befragt, beispielsweise über sexuelle Sitten und Gebräuche der Menschen. Am Ende der Sitzung hatte Gillian kurz davor gestanden, das Ding mit bloßen Händen auseinanderzunehmen.
    Aber Tom würde es wahrscheinlich mißbilligen, und so hatte sie von ihrem Vorhaben abgelassen.
    Sie hatte gerade zu Bett gehen wollen, als der Notruf von der Außenschleuse gekommen war. Kurz darauf war sie damit beschäftigt gewesen, Makanee und den Autodoks dabei zu helfen, die Überlebenden des Erkundungstrupps zu behandeln. Die Sorge um Hikahi und Satima hatte jeden Gedanken

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