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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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D’Anite ihm ihr Wort gegeben, und er hatte sich auch selbst davon überzeugt. Ein Raketentriebwerk war von einem Antimateriestrahl bei Morgran getroffen und zerstört worden, das andere war noch betriebsfähig.
    Aber obgleich die Schiffshülle noch intakt war, konnte man sie nicht mehr als eine Augenweide bezeichnen. Der äußere Mantel war an zwei Stellen versengt, wo Strahlen die Schutzschilde durchdrungen und die Außenhaut blasig aufgeworfen hatten. Brookida hatte ihm sogar von einer kleineren Fläche berichtet, an der die Metallegierung zu einer anderen geworden war. Strukturell war das Schiff unversehrt, aber es bedeutete, daß ihnen jemand mit einem Wahrscheinlichkeitsverzerrer gefährlich nahe gekommen war. Es war eine beunruhigende Vorstellung, daß dieses Stück der Streaker gegen ein ähnliches, aber eben geringfügig anderes Schiffsteil ausgetauscht worden war, mit ähnlicher, aber eben geringfügig anderer Zusammensetzung, das aus irgendeinem hypothetischen Paralleluniversum stammte.
    In den Unterlagen der Bibliothek hieß es, niemand habe je gelernt, transuniversale Verzerrer so gut zu beherrschen, daß sie über ihre Funktion als Waffen hinaus zu anderen Zwecken eingesetzt werden konnten. Gerüchten zufolge allerdings hatten einige der alten Spezies, die von Zeit zu Zeit aus der Galaxis »hinauswuchsen«, das Geheimnis entdeckt und es dazu benutzt, diese Realität »durch den Seiteneingang« zu verlassen. Das Konzept der endlosen Paralleluniversen war den Delphinen geläufig gewesen, lange bevor die Menschen das Feuer benutzt hatten. Es war ein integraler Bestandteil des Wal-Traumes. Die großen Cetaceen seufzten behäbig von einer Welt, die endlos wandelbar war. Indem sie zu Werkzeugbenutzern wurden, hatten die AmicusDelphine diese großartige Gleichgültigkeit verloren, und jetzt verstanden sie die Philosophie der Wale nur wenig besser als die Menschen. Eine zahme Version des Wahrscheinlichkeitsverzerrers war eine aus dem Dutzend Methoden, die die Galactics kannten, um der Lichtgeschwindigkeit ein Schnippchen zu schlagen, aber vorsichtige Spezies zogen es vor, sie nicht zu benutzen. Schiffe mit Wahrscheinlichkeitstriebwerken verschwanden gelegentlich.
    Creideiki stellte sich vor, aus der Überlichtgeschwindigkeit abzubremsen und sich in einer Versammlung von Streakers wiederzufinden – jede aus einem anderen Universum, jede von einer geringfügig anderen Version seiner selbst geführt. Die Wale mochten in der Lage sein, sich mit einer solchen Situation in philosophischer Gelassenheit abzufinden, aber was ihn betraf, war er da nicht so sicher.
    Außerdem waren die Wale, genial, wie sie in philosophischer Hinsicht sein mochten, Schwachköpfe, sobald es um den Umgang mit Raumschiffen und Maschinen ging. Eine Flotte von Schiffen würden sie ebensowenig erkennen, wie ein Hund sein Spiegelbild im Wasser zu deuten wußte.
    Nicht einmal zwei Monate waren vergangen, seit Creideiki sich einer Flotte verlassener Schiffe gegenübergesehen hatte, ein jedes so groß wie ein Mond und so alt wie ein mittlerer Stern. Er hatte ein gutes Dutzend Fen dort verloren, und seither war er unablässig auf der Flucht vor Schiffsflotten gewesen. Es gab Zeiten, da er sich wünschte, er könnte gewissen Dingen gegenüber so animalisch blind sein wie die Wale. Oder so philosophisch gelassen.
    Creideiki schwamm zu einem das Schiff überragenden Riff hinauf. Gleißende Heliarc-Lampen warfen lange Schatten im klaren, euphotischen Wasser. Unten war die Crew mit der Installation der Beute fertig, die Suessi aus dem Thennanin-Wrack mitgebracht hatte. Im Augenblick blieb ihnen nichts weiter zu tun, als die Landebeine freizulegen. Hikahi war vor wenigen Stunden aufgebrochen. Sie hatte eine handverlesene Mannschaft und das Skiff mitgenommen. Creideiki hätte gern noch mehr Leute freigestellt, die Suessi unterstützen sollten, aber schon jetzt war die Streaker unterbesetzt.
    Noch immer sah er keine Alternative zu Orleys Plan. Metz und Takkata-Jim hatten nichts Besseres als die Kapitulation vor dem Sieger der Raumschlacht vorzuschlagen gewußt, aber genau das würde Creideiki niemals gestatten können. Nicht, solange sie noch eine Chance hatten.
    Passive Sensoren zeigten, daß der Kampf im All einem wütenden Höhepunkt entgegentobte. Innerhalb weniger Tage würde es vielleicht zu einer Entscheidungsschlacht kommen, und dies wäre für sie die letzte Gelegenheit, sich das Durcheinander zunutze zu machen und zu fliehen.
    Ich hoffe, Tom ist

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