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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Techniker ihre Geschirre abstreiften und zu einer quiekenden Meute wurden, die diese erbarmungswürdigen Kreaturen vor sich herjagte und sie aus der Luft fing, wenn sie, von Panik getrieben, aus dem Wasser sprangen.
    Selbst wenn einige der Fen dabei außer sich gerieten und etwas Metall verschluckten, würde es sich um der Moral willen immer noch lohnen.

    Endlos rieselt der Regen des Frühlings, 
    und dann, heimlich, eines Abends 
    reitet auf den Wellen der Mond...
    Es war ein Haiku des Bedauerns. Sie hatten keine Zeit für Jagd und Spiele, solange sie selber gehetzt wurden.
    Der Timer an seinem Geschirr summte und teilte ihm so mit, daß er nur noch Luft für dreißig Minuten hatte. Er schüttelte sich. Wenn diese Meditation noch ein wenig tiefer gegangen wäre, hätte Nukapai kommen können. Die chimärische Göttin hätte ihn geneckt, und ihre sanfte Stimme hätte ihn an Hikahis Abwesenheit erinnert.
    Die Beobachtungsbojen dümpelten ganz in der Nähe. Dünne Kabel verankerten sie am Meeresgrund. Er näherte sich dem glatten, rot und weiß lackierten Ei, an dem K’tha-Jon gearbeitet hatte, und stellte fest, daß die Gehäuseklappe offenstand. Creideiki schwenkte den Kopf hin und her, während er schmale, gebündelte Laute ausstieß. Die merkwürdige Geometrie von Boje und Ankerkabel hatte etwas an sich, das ihn störte.
    Sein Sonarsprachempfänger summte. Eine verstärkte Stimme drang über die Neuralkupplung in sein Gehör. »Captain, hier issst Takkata-Jim. Wir haben die Erprobung der Schubtriebwerke und der Stasisgeneratoren eben beendet. Sie funktionieren entsprechend den neuen Spezifikationen, die Sie ausgegeben haben. Außerdem hat Suessi angerufen, um mitzuteilen, daß das... Trojanische Seepferd Fortschritte macht. Hikahi ist dort angekommen und sendet Grüße.«
    »Gut.« Creideiki antwortete direkt über die Neuralverbindung. »Gibt es Nachricht von Orley?«
    »Nein, Sir. Und allmählich wird es spät. Sind Sie sicher, daß Sie seinen Plan weiterverfolgen wollen? Was ist, wenn er uns keine Psi-Bomben-Nachricht schicken kann?«
    »Wir haben die Notfälle bereits besprochen.«
    »Wir werden das Schiff also immer noch verlagern? Ich glaube wirklich, wir sollten darüber noch einmal sprechen.«
    Creideiki fühlte, wie Ärger in ihm aufstieg. »Wir sollten unsere Strategie nicht über einen offenen Kanal diskutieren, Lieutenant. Abgesehen davon ist die Entscheidung bereits getroffen worden. Ich werde gleich zurückkommen. Lassen Sie unterdessen die letzten Aufräumungsarbeiten durchführen. Wir müssen bereit sein, wenn Tom uns ruft.«
    »Aye, Sir.« In Takkata-Jims Stimme lag kein entschuldigender Unterton, als er die Verbindung unterbrach. Creideiki konnte nicht mehr zählen, wie oft man ihn mittlerweile nach diesem Plan befragt hatte. Wenn sie kein Zutrauen hatten, weil er »nur« ein Delphin war, sollten sie zur Kenntnis nehmen, daß die ursprüngliche Idee von Thomas Orley stammte! Außerdem war er, Creideiki, der Captain! Es war seine Aufgabe, ihr Leben und ihre Ehre zu retten. Während seiner Dienstzeit an Bord des Forschungsschiffes James Cook hatte er niemals erlebt, daß der menschliche Kommandant, Captain Alvarez, in dieser Weise in Frage gestellt worden war.
    Sein Schwanz peitschte das Wasser, bis sein Ärger sich halbwegs gelegt hatte. Er zählte, bis die beruhigenden Muster des Keneenk sich auf ihn herabsenkten.
    Laß es gut sein, entschied er. Die Mehrheit der Crew stellte nichts in Frage, und der Rest befolgte immer noch seine Befehle. Für eine Experimentalmannschaft unter ungeheurem Druck mußte das genügen.
    »Wo es einen Geist gibt, gibt es auch eine Lösung«, lehrte das Keneenk. Jedes Problem enthielt die Elemente einer Antwort. Er steuerte seine Manipulatorarme nach vorn und ließ sie die Gehäuseklappe ergreifen.
    Wenn die Boje in Ordnung wäre, würde er einen Weg finden, Takkata-Jim zu loben. Es würde einen Schlüssel geben, mit dem er den Lieutenant erreichen, ihn in die Schiffsgemeinschaft zurückholen und den Teufelskreis seiner Isolation durchbrechen könnte. »Wo es einen Geist gibt...« Es würde nur ein paar Augenblicke dauern, herauszufinden, ob die Boje fehlerlos funktionierte. Creideiki verband seine Neuralbuchse über eine kurze Leitung mit dem Computer der Boje. Dann befahl er der Maschine, ihm eine Statusmeldung zu geben.
    Der grelle Funke einer elektrischen Entladung blitzte vor ihm auf. Creideiki schrie, als der Schlag die Motoren seines Geschirrs durchbrennen

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