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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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melden.
    Auch dies war ein Quell des Staunens, dieses »Bestrafen«, mit dem die Tandu in der Lage waren, das Volk des Akzeptors zu zwingen, sich für diesen statt für jenen Weg zu entscheiden. Seit vierzigtausend Jahren staunten sie darüber. Eines Tages würden sie vielleicht etwas dagegen tun können. Aber sie hatten es nicht eilig damit. Bis dahin würden sie vielleicht selbst Patrone sein. Nur noch sechzigtausend Jahre – das Warten war nicht schwer.
    Das Signal der synthianischen Spionin schwand. Anscheinend trieb die Schlacht sie fort von Kthsemenee.
    Der Akzeptor tastete umher, er bedauerte den Verlust ein wenig. Aber jetzt hatte sich die Schlacht in ihrer ganzen Pracht vor ihm aufgetan. Begierig auf den Reichtum von Stimuli, der hier seiner harrte, beschloß der Akzeptor, den Zwischenfall mit der Synthierin später zu melden, falls er sich daran erinnerte.

33. Thomas Orley
    Tom schaute über die Schulter zu den aufziehenden Wolken hinauf. Es war noch zu früh, um erkennen zu können, ob das Unwetter ihn einholen würde. Er würde noch weit fliegen müssen, bevor er es herausfand.
    Das Solarflugzeug summte in einer Höhe von viertausend Fuß dahin. Der kleine Flieger war nicht dazu gebaut, Rekorde zu brechen. Es war wenig mehr als ein schmales Skelett. Der Propeller wurde vom Sonnenlicht angetrieben, das auf die breite, durchscheinende Tragfläche fiel.
    Kithrups Weltmeer unter ihm war von weißen Schaumkronen übersät. Tom flog in nordöstlicher Richtung, und die Passatwinde ließen ihn rasch vorankommen. Dieselben Winde würden den Rückflug – falls es einen gäbe – langwierig und gefährlich werden lassen.
    Höhere, schnellere Winde trieben die dunklen Wolken nach Osten, jagten sie hinter ihm her.
    Sein Kurs richtete sich fast ausschließlich nach seinen Unterlagen; er benutzte lediglich Kithrups rötliche Sonne zur ungefähren Navigation. Ein Kompaß wäre nutzlos gewesen, denn der metallreiche Planet war von komplizierten magnetischen Anomalien übersät.
    Der Wind pfiff an der schmalen, konischen Nasenverkleidung des Flugzeugs vorüber. Wenn er so flach auf der schmalen Plattform lag, spürte er die Brise kaum. Tom wünschte sich, er hätte noch ein Kissen bei sich. Er scheuerte sich allmählich die Ellbogen auf, und sein Nacken wurde steif. Er hatte die Liste seiner Ausrüstungsgegenstände ständig gekürzt, bis er schließlich die Wahl zwischen einer weiteren Psi-Bombe für den Einsatz am Ziel und einem Wasserdestillator für sein Überleben dort selbst hatte. Die Sammlung der Kompromisse klebte unter seinem Kissen auf der Plattform, und auf einer so holprigen Unterlage war es beinahe unmöglich, eine bequeme Position zu finden. Der Flug war eine endlose Monotonie von See und Himmel. Zweimal erblickte er Schwärme von fliegenden Geschöpfen in der Ferne. Es war der erste Hinweis darauf, daß es auf Kithrup fliegende Tiere gab. Konnten sie sich aus Fliegenden Fischen entwickelt haben? Es überraschte ihn ein wenig, fliegende Lebewesen auf einer Welt zu finden, auf der es doch so wenig Höhen gab.
    Natürlich konnte es sein, daß diese Kreaturen von antiken galaktischen Bewohnern Kithrups geformt worden waren. Wo die Vielfalt der Natur versagt, können sich Sophonten immer noch einmischen. Ich habe schon gespenstischere Produkte der Gen-Technologie gesehen als fliegende Wesen auf einer Wasserwelt.
    Tom erinnerte sich, wie er und Gillian den alten Jake Demwa einmal nach Cathrhennlin, eine Universitätswelt der Tymbrimi, begleitet hatten. Zwischen zwei Konferenzen hatte er zusammen mit Jill ein riesiges, kontinentales Wildreservat durchstreift, und dort hatten sie große Herden von Clideus gesehen, die in präzisen und komplexen geometrischen Mustern auf den Ebenen grasten. Die Arrangements der Herden hatten sich spontan verändert, von einer Minute zur anderen und ohne erkennbare Kommunikation zwischen den Individuen – wie das fließende Wehen in einem Moire-Muster. Die Tymbrimi hatten ihnen erklärt, daß vor langen Zeiten eine uralte galaktische Rasse auf Cathrhennlin gelebt und den Clideus diese Muster einprogrammiert habe, um damit eine Art Puzzle zu formulieren. Niemandem war es seither gelungen, das Rätsel zu lösen, falls es tatsächlich eines war. Gillian hatte vorgeschlagen, daß die Clideus diese Muster vielleicht zu ihrem eigenen Vorteil bildeten, aber die rätselbesessenen Tymbrimi zogen es vor, anderes zu glauben. Tom lächelte, als er sich an diese Reise erinnerte. Es war ihre

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