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Sternenflut

Sternenflut

Titel: Sternenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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unversehrt angekommen und sein Experiment hat Erfolg. Das Wasser hallte wider vom leisen Grollen einiger Maschinen im Test. Creideiki selbst hatte die akzeptablen Geräuschpegel ausgerechnet. Es gab so viele Möglichkeiten, daß etwas leckte: Neutrinos vom Generator, Gravitone vom Stasisschirm, Psi von jedem an Bord... Lärm war seine geringste Sorge.
    Während er über dem Schiff dahinschwamm, hörte Creideiki ein Geräusch über sich. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Wasseroberfläche.
    Ein einsamer Neo-Fin trieb neben einer der Detektorbojen und arbeitete mit seinen Geschirrmanipulatoren daran. Creideiki näherte sich ihm.

    Gibt es dort –
    Probleme, die
    die Dienstbelange stören?
    Er erkannte den riesigen Stenos, K’tha-Jon. Der Bootsmann erschrak. Seine Augen weiteten sich, und einen Moment lang sah Creideiki das Weiße rings um die flachen, bootsförmigen Pupillen.
    K’tha-Jon faßte sich rasch. Sein Mund öffnete sich zu einem Grinsen.

    Triebwerk stört – 
    Neutrino-Lauscher 
    Kann nicht hören 
    Schlachtgetöse 
    Schon behoben – 
    ist das Rauschen 
    Kehre jetzt –
    zum Dienst zurück.
    Dies war eine ernste Sache. Es war von lebenswichtiger Bedeutung, daß man auf der Brücke der Streaker wußte, was am Himmel vor sich ging, und in der Lage war, die Nachrichten von Thomas Orleys Mission zu empfangen. Takkata-Jim hätte einen anderen mit dieser Arbeit betrauen sollen. Die Bojen gehörten zum Verantwortungsbereich der Brückenbesatzung. Aber vielleicht war K’tha-Jon jetzt, da Hikahi und Tsh’t mit dem größten Teil der Brückenbesatzung unterwegs waren, der einzige Unteroffizier, den man erübrigen konnte.

    Gut, mein großer – 
    Wellenspringer 
    Schnell zurück zu – 
    deinem Posten
    K’tha-Jon nickte. Die Arme an seinem Geschirr klappten nach hinten. Ohne ein weiteres Wort stieß er eine kleine Blasenwolke aus und tauchte zu der hellerleuchteten Schleusenöffnung der Streaker hinunter. Creideiki starrte dem Riesen nach.
    Oberflächlich zumindest hatte K’tha-Jon anscheinend elastischer als viele der anderen Fen auf die unglückliche Lage der Streaker reagiert. Er hatte sogar den Eindruck gemacht, als genieße er den kämpfenden Rückzug von Morgran, jedenfalls hatte er seine Geschützbatterie mit wildem Enthusiasmus bedient. Er war ein tüchtiger Unteroffizier. Wieso sträuben sich mir dann die Flossen, wenn ich in seine Nähe komme? Gehört er etwa auch zu Metz’ Spielsachen? Ich muß darauf bestehen, daß Dr. Metz aufhört, mich hinzuhalten, und mir seine Unterlagen zeigt. Wenn nötig, werde ich die Türverriegelung seiner Kabine ausschalten. Zum Teufel mit der Etikette!
    K’tha-Jon war zum ständigen Begleiter für Lieutenant Takkata-Jim geworden. Die beiden und Metz waren die Hauptgegner von Orleys Plan. Noch immer herrschte deswegen Mißstimmung. Takkata-Jim war verschlossener denn je. Der Vize-Captain entwickelte sich allmählich zu einem echten Problem. Creideiki fühlte Mitleid mit dem Lieutenant. Es war nicht seine Schuld, daß diese Testfahrt zu einer Feuerprobe geworden war. Aber Mitleid würde Creideiki nicht daran hindern, Hikahi an seine Stelle zu setzen, wenn die Crew erst wieder vollständig an Bord war.
    Takkata-Jim wußte wahrscheinlich, was auf ihn zukam, und es war ihm auch bekannt, daß der Captain über jeden seiner Offiziere einen Bericht über das Lifting Center zu schreiben hatte. Takkata-Jims Anrecht auf einen speziellen Nachkommen-Bonus war womöglich in Gefahr.
    Creideiki konnte sich vorstellen, wie dem Vize-Captain zumute war. Es gab Zeiten, in denen auch er die alles überrollende Zudringlichkeit des Liftens als einen lastenden Druck empfand und in denen er am liebsten auf Primal gequakt hätte: » Wer hat euch das Recht dazu gegeben?« Und die süße Hypnose des Wal-Traumes rief ihn dann zur Rückkehr an den Busen der Alten Götter.
    Aber solche Augenblicke vergingen stets wieder, und dann erinnerte er sich daran, daß es im Universum nichts gab, was er lieber wollte, als ein Raumschiff zu befehligen, Tapes mit den Liedern des Weltalls zu sammeln und die Strömungen zwischen den Sternen zu erforschen.
    Ein Schwarm einheimischer Fische schwamm vorüber. Sie sahen aus wie Meeräschen, kitschige Meeräschen mit grellbunten, metallisch funkelnden Schuppen.
    Er spürte den plötzlichen Drang, sie zu jagen, seine hart arbeitende Crew herbeizurufen und mit ihnen auf die Jagd zu gehen!
    Er stellte sich vor, wie seine gesetzten Ingenieure und

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