Sternenfohlen 10 - Kopf hoch Saphira
hab’s!“, rief sie aufgeregt, als der Plan in ihren Kopf allmählich Gestalt annahm. „Saphira wollte doch mit Sturmwind noch einmal in ihr altes Haus zurückkehren! Wir sollten ihr eine Erinnerung an ihr altes Haus schenken. Und ich weiß jetzt auch, was das sein könnte. Schnell, komm mit!“
Sie galoppierte in Richtung Strand los.
„Wo willst du hin?“, rief Stella neugierig und sauste hinter ihr her.
Wolke wurde noch schneller. „Zu den Rosenquarzklippen!“, jauchzte sie. „Wir müssen zusammen in den Rosenquarz sehen. Dann merken wir ja, ob das Bild wirklich besser wird, wenn man zusammenarbeitet. Entweder es gelingt uns jetzt oder wir werden es nie schaffen!“
Etwas außer Atem kamen Wolke und Stella am Abend in den Schulhof getrabt. Sie wollten hier auf Saphira und Sturmwind warten, die demnächst von ihrem Ausflug zu Komet zurückkommen würden.
Mondstrahl war bereits da. Er trabte im Hof auf und ab und sah immer wieder zum Himmel auf, um die beiden nicht zu verpassen. Stirnrunzelnd sah er Wolke und Stella an. „Wo habt ihr denn den ganzen Tag gesteckt?“, fragte er.
Wolke und Stella warfen sich einen Blick zu und grinsten verschwörerisch.
„Ach, wir waren unterwegs“, meinte Wolke leichthin.
Mondstrahl schnaubte. „Wundert mich ja, dass ihr überhaupt da seid. So wie ihr euch diese Woche aufgeführt habt ...“
Stella scharrte verlegen mit den Hufen. „Wir wissen selbst, dass wir uns danebenbenommen haben und dass Saphira wegen uns unglücklich war. Aber wir werden das wiedergutmachen“, erklärte sie.
„Und wie!“, fügte Wolke hinzu. „Ich hoffe, sie freut sich über unsere Überraschung.“
Da erschienen drei kleine Punkte über ihnen am Himmel. Zuerst kam Flora, die Kunstlehrerin. Elegant landete sie im Hof. Dann folgte Saphira mit zerzauster Mähne. Schließlich landete Sturmwind.
„Schön, dass ihr wieder da seid!“, wieherte Wolke. Sie trat vor, um die Freunde zu begrüßen.
„Na, wie war es?“, fragte Stella neugierig.
Saphiras Augen glänzten. Wolke war erleichtert, dass ihre Freundin so viel glücklicher aussah als noch am Morgen.
„Es war großartig!“, sprudelte sie heraus.
„Komet war sehr nett zu uns“, erzählte Sturmwind.
„Und so klug“, sagte Saphira mit leuchtenden Augen. „Er hat uns sein Atelier gezeigt und uns Tipps gegeben, wie man am besten mit Ton arbeitet. Außerdem durften wir das Kunstwerk sehen, an dem er gerade arbeitet!“
„Und wir haben ein tolles Mittagessen bekommen!“, freute sich Sturmwind.
Mondstrahl fing an zu lachen. Wolke und Stella fielen mit ein.
„Was denn?“, fragte Sturmwind.
„Du und dein Essen!“, meinte Mondstrahl kopfschüttelnd.
Mondstrahl und Sturmwind liefen gemeinsam auf die Mondscheinwiese und quatschten freundschaftlich miteinander. Wolke und Stella blieben bei Saphira zurück.
„Saphira, wir möchten dir gern etwas sagen“, fing Wolke verlegen an. „Stella und ich wollen wieder richtig gute Freundinnen für dich sein.“
„Und wir haben ein Geschenk für dich, um dir zu zeigen, wie ernst wir es meinen“, ergänzte Stella.
Saphira schüttelte abwehrend den Kopf. „Das ist doch nur wieder euer dummer Wettstreit …“, begann sie.
„Aber nein!“, wurde sie von Wolke hastig unterbrochen. „Das ist ein gemeinsames Geschenk von uns beiden.“
„Komm mit, dann zeigen wir es dir!“, bat Stella.
Saphira sah sie neugierig an. „Also gut. Und wo ist es?“
Wolke lächelte ihr erleichtert zu. „Oben, in unserem Stall.“
Gemeinsam flogen die drei Einhornmädchen hinauf in den Stall. Das Licht der untergehenden Sonne färbte ihr Fell rosarot.
In der Mitte des Stalls stand etwas Großes, Rechteckiges, das von einem grünen Tuch verhüllt wurde.
„Tadaaa!“, rief Wolke, während Stella das Tuch wegzog.
Saphira starrte auf das Bild, das die beiden enthüllt hatten. Es zeigte ein hübsches Haus mit roten Fensterläden und einer großen Eiche im Garten. Echte Gänseblümchen nickten auf der Wiese ums Haus herum mit ihren Köpfchen.
„Oh!“, rief Saphira entzückt. „Das ist mein altes Haus!“
„Gefällt es dir?“, fragte Stella nervös.
Saphira trat ganz nah ans Bild heran undroch an den frischen Gänseblümchen. Sie schloss die Augen. „Sie riechen genau wie immer!“, rief sie überrascht. „Wie habt ihr das denn gemacht?“
„Wir haben mithilfe des Rosenquarzes nachgeschaut, wie euer altes Haus ausgesehen hat“, erklärte Wolke. „Wir wollten, dass alles ganz genau
Weitere Kostenlose Bücher