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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wäre, würde ich mir Sorgen machen, dass ein derartiger Mangel an Wissen und Kontrolle eines Tages dazu führen könnte, dass ich mich selbst ebenso wie andere verletze.«
    Das ist ja ein vielversprechender Gedanke, dachte Flinx sarkastisch. Eines Tages rege ich mich über irgendetwas auf und sprenge mich durch eine Wand, ohne überhaupt zu wissen, wie und warum. Oder, noch viel schlimmer, es trifft einen völlig Unschuldigen, der nur zufällig gerade in der Nähe ist. Er hatte gut daran getan, Clarity Held auf New Riviera zurückzulassen. Wie konnte er jemanden bitten, mit ihm zusammenzuleben, wenn er in der Lage war, dieser Person in einem schlechten Moment, einem Wutanfall oder sogar während eines Traums unvorstellbares Leid zuzufügen? Er konnte kein normales Leben führen – nach dem er sich so verzweifelt sehnte –, solange er nicht gelernt hatte, wie er die emotionale Wahrnehmung und Projektion sowie jeden Aspekt seiner mutierten Fähigkeiten beherrschen konnte.
    Ein immer lauter werdendes Murmeln lenkte ihn ab. Er streckte sich und bewegte sich von der Wand weg und auf das nächste Fenster zu. Wie alle in Wullsakaa war es schmal und hoch, allerdings zeichnete sich dieses Glas durch eine weitaus höhere Qualität als das der meisten anderen Fenster aus.
    »Was jetzt?«, fragte er seinen Gastgeber gereizt.
    »Das sind die Bewohner von Metrel«, informierte ihn dieser. »Und andere, die aus entfernten Gegenden des Reiches hergekommen sind. Ich glaube, es befinden sich auch Abordnungen aus Jebilisk und dem Vereinigten Pakktrine darunter.«
    Flinx runzelte die Stirn. Pip, die immer noch auf der Ablage ruhte, sah neugierig auf. »Abordnungen? Was für Abordnungen?«
    Da er inzwischen gut genug wusste, was der Fremde über bestimmte Dinge dachte, wirkte Treappyn leicht unangenehm berührt. »Das sind Anbeter.« Flinx starrte den Ratgeber einfach nur an. »Sie haben gehört, was du getan hast.«
    Inzwischen hatte Flinx die Fassung zurückgewonnen und erwiderte spitz: »Wie können sie davon gehört haben , wenn ich selbst nicht mal weiß, was ich getan habe?«
    »Vielleicht ist dem so.« Da sich der Fremde offensichtlich aufregte, bemühte sich Treappyn, einen beschwichtigenden Ton anzuschlagen. »Aber die Folgen deiner Tat sind allseits bekannt. Der pakktrianische Attentäter war hier, und dann war er fort. Der Kewwyd des Vereinigten Pakktrine und sein Gefolge waren hier, und auf einmal war es ein Großteil von ihnen nicht mehr.« Er hob ein Paar Unterarme und Greiflappen in die Luft und deutete in die Richtung, in der sich das klaffende Loch in der Bastionsmauer befand, dessen Reparatur noch nicht begonnen hatte. »Dort stand eine robuste Steinmauer, und auf einmal war sie fort. All diese Dinge werden deinem Eingreifen zugeschrieben.« Vier Arme bewegten sich auf eine Weise, die Zustimmung signalisieren sollte. »Über das ›Wie‹ gibt es zahlreiche Spekulationen, von denen einige auf den Augenzeugenberichten basieren, während andere bloß der Fantasie entspringen.« Er sah den Besucher direkt an, weil sie es beide so bevorzugten. »Du kannst nicht verhindern, dass die Leute Mutmaßungen über solche Dinge anstellen.«
    »Anbeter.« Flinx schüttelte den Kopf – eine Geste, die Treappyn inzwischen oft genug gesehen hatte. »Dieser Unsinn muss aufhören – und zwar sofort.«
    Weil der Alien darauf bestand, begleitet Treappyn ihn und sein Haustier die lange, gewundene Steintreppe hinunter, bis sie sich fast auf Höhe des Hofes befanden. Dort betraten sie einen Raum, der zwar beeindruckend und üppig dekoriert, aber deutlich kleiner war als der Audienzsaal, den sie eben verlassen hatten. Hier deutete der Ratgeber auf eine Doppeltür aus Glas und Holz, hinter der eine Brücke lag, die direkt über den jetzt von Lärm erfüllten Hof führte. So weit unten waren die Rufe und Schreie der Menge da draußen viel deutlicher zu verstehen.
    »Tu, was du willst, Freund Flinx. Aber da ich die Gerüchte kenne, bezweifle ich, dass du diesen Spekulationen ein Ende bereiten kannst. Der Mythos beginnt bereits, dich wie eine dünne Stoffschicht zu umhüllen.«
    Flinx ignorierte den Pessimismus des Ratgebers, ging zum Portal und drückte die beiden schmalen Türen auf. Augenblicklich wurde das Gebrüll der Menge lauter: einerseits, weil er sich jetzt draußen befand, und andererseits, weil jene in den ersten Reihen der turbulenten, unentschlossenen Menge ihn erblickt hatten und ihren Gesang umso lauter anstimmten. Aus den

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