Sternengötter
verschwand. Kurz darauf erklang ein gedämpftes Dröhnen. Tief und durchdringend, ließ es Haut und Knochen, Erde und Stein durch seine Intensität vibrieren. Ein deutlich hörbares kollektives staunendes Keuchen entwich der versammelten und immer noch anwachsenden Menge, als das fremde Schiff begann, durch die Wolken emporzugleiten. Während die Einheimischen auf dem Boden zusahen, wurde die Teacher immer kleiner, bis sie nur noch die Größe eines Lastenwagens und kurz darauf die eines Schreibgerätes hatte. Dann war sie fort.
Flinx hatte zwar keinen unbestreitbar göttlichen Aufstieg hingelegt, aber es war ihm dennoch gelungen, großen Eindruck zu hinterlassen.
Gleichzeitig verwirrt und irritiert, begann der Pulk, sich aufzulösen. Einige Bürger waren zwar eingeschüchtert durch das, was sie eben gesehen hatten, aber sie kehrten dennoch an ihre Arbeit zurück, die durch das Erscheinen und die Abreise des Fremden kurzfristig unterbrochen worden war. Andere schlossen sich zu Gruppen zusammen und diskutierten die Konsequenzen des eben Gesehenen. Einige hockten sich selbstvergessen hin und begannen, traurige Klagelieder anzustimmen.
Treappyn stand in der offenen Tür und schaffte es schließlich, sich von dem nun leeren Himmel abzuwenden, nur um zu sehen, dass die schweigende Gestalt Seines August-Hochgeborenen Pyrrpallinda hinter ihm stand. Der Ratgeber beeilte sich, eine Entschuldigung vorzubringen.
»Hochgeborener, ich wusste nicht … Ihr hättet mir sagen sollen …«
Mit einem Paar erhobener Greiflappen unterband Pyrrpallinda alle weiteren Worte. »Beruhige dich, Treappyn. Ich habe ebenso gebannt wie jeder andere Bürger zugesehen. Und war ebenso machtlos, irgendetwas zu ändern.« Er näherte sich auf allen vier Unterschenkeln und machte direkt hinter seinem Ratgeber Halt. Von hier aus konnte er einen größeren Teil des wolkenverhangenen Himmels sehen, ohne von der sich auflösenden Menge gescheiterter Anbeter erblickt zu werden.
»Was denkst du, Ratgeber?« Er zeigte zum Himmel. »Wird diese neue Kirche des Aliens Flinx Bestand haben, oder wird sie letztendlich das Schicksal so vieler Kulte ereilen?«
Treappyn dachte gut über die Frage nach. »Das ist schwer zu sagen, Hochgeborener. Er hat sich nicht lange bei uns aufgehalten, und sein direkter Einfluss war zwar stark, aber begrenzt auf jene, die ihn gesehen oder denen er geholfen hat.« Dann drehte er sich wieder zur Tür um. »Sollten er oder andere wie er natürlich nach Arrawd zurückkehren …«
Pyrrpallinda sah den jungen Dwarra eindringlich an. »Denkst du, dass das geschehen könnte?«
»Eigentlich steht es mir nicht zu, Spekulationen über so etwas anzustellen. Wenn ich es aber unbedingt tun muss, so sage ich nein. Denn der Fremde hat es mir zu verstehen gegeben, und ich habe keinen Grund, an seinem Wort zu zweifeln. Außerdem spürte ich, dass er immer unzufriedener wurde, je länger er unter uns weilte.« Der Ratgeber machte eine Geste, die innere Verwirrung ausdrückte. »Ich weiß nicht, warum das so war, weil wir aus Wullsakaa uns nach Kräften bemüht haben, ihm den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Aber ich bin mir sicher, dass ich es richtig interpretiert habe. Ich vertraue auf mein Gefühl, und ich glaube nicht, dass er zurückkommen wird.«
Sein August-Hochgeborener Pyrrpallinda schwieg eine Weile. Als er erneut das Wort ergriff, war es eher, als würde er mit sich selbst reden und nicht mit dem Ratgeber, der aufmerksam neben ihm stand.
»Sei es, wie es ist. Die Aktionen des Nicht-Dwarra lassen sich einfach nicht vorhersagen. Aus einer Laune heraus hätte er vielleicht später für Jebilisk Partei ergriffen, oder für einen anderen unserer Feinde.« Er stieß ein Geräusch aus, das so gar nicht zu einem Hochgeborenen passen wollte, und fügte hinzu: »Dieser Frieden wird auch nicht länger Bestand haben als die anderen.« Dann erinnerte er sich daran, dass er nicht allein war, und sah Treappyn an.
»Ich gedenke, ein Treffen aller führenden und jüngeren Ratgeber für morgen früh einzuberufen. Wir haben ein Reich zu regieren.« Mit diesen Worten drehte er sich um und starrte in das Zimmer. »Ich brauche Kostenvoranschläge für die Reparatur von einer, wenn nicht sogar aller drei Brücken. Und für eine Bastionsmauer.«
»Ja«, stimmte ihm Treappyn zu und ging respektvoll hinter seinem Lehnsherrn her. »Es dürfte preiswerter sein, wenn die Schatzkammer die Reparaturen gleichzeitig inAuftrag gibt. Unterfangen
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