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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und mit verschränkten Fühlern beieinanderstanden, hatte er gar keine andere Wahl, als ihr in die Augen zu sehen.
    »Wenn wir aus unserer Bekanntschaft mit diesem Besucher irgendeinen Gewinn schlagen wollen, dann müssen wir einen Weg finden, dass er bei uns bleibt.« Hinter ihnen fuhr der gleichgültige, gelassene Baryeln damit fort, das Silofutter zu zermalmen und sein Gryln abzusondern. Behilflich waren ihm dabei seine komplexen inneren Organe, die das Futter in das weitaus profitablere Produkt umwandelten.
    Ebbanais Augen zogen sich ein wenig zusammen, was ein Zeichen für seine Skepsis war. »Und wie wollen wir das anstellen?« Er wirkte auf einmal sehr beunruhigt. »Du hast doch nicht wirklich vor, den Fremden mit Gewalt festzuhalten? So effizient, wie er sich heilen konnte, werden auch seine Mittel, anderen zu schaden, sein.«
    Sie machte mit allen acht Greiflappen eine beschwichtigende Geste. »Was würde es uns denn bringen, wenn es uns gelänge, ihn gefangen zu nehmen und festzusetzen? Um von ihm profitieren zu können, muss er bereitwillig kooperieren. Der Versuch, ihn mit Gewalt festzuhalten, hätte gewiss nur den gegenteiligen Effekt.«
    Ebbanais Augen zogen sich so weit zusammen, dass sie in ihren Höhlen nur noch so groß wie Murmeln wirkten. »Was könnten wir denn tun, um sowohl sein Bleiben als auch seine Kooperation sicherzustellen?«
    Storras Mund wurde breiter – das dwarranische Äquivalent für ein Lächeln. »Wir können unser erbärmliches Dasein in seine Hand legen und an seine Instinkte als deutlich überlegenes Wesen appellieren.«
    Ihr Gefährte wirkte nicht überzeugt. »Ich begreife nicht, wieso ihn das davon überzeugen sollte, bei uns zu bleiben.«
    »Das wird es, wenn wir ihn bitten, sich um deine Wunde zu kümmern.«
    »Meine Wunde?« Ebbanais Unsicherheit wurde immer größer. »Aber ich bin nicht … oh. Verstehe. Ich täusche eine Verletzung vor, und wir flehen den Fremden an, uns zu helfen, so wie wir ihm geholfen haben.«
    »Nicht ganz.« Sie sprach jetzt sehr langsam und ruhig, damit er auch wirklich alles begriff und sie ihre Rede nicht unterbrechen musste, um ihn zu korrigieren, wenn er etwas falsch verstand. Dabei war es sehr hilfreich, dass ihre Fühler noch immer miteinander verschlungen waren. »Vergiss nicht, dass der Fremde unsere Gefühle lesen kann, als wären sie ein offenes Buch. Er würde es sofort merken, wenn wir ihn auf die Art zu täuschen versuchen. Die von der Verletzung hervorgerufenen Schmerzen dürfen daher nicht vorgetäuscht, sondern müssen real sein. Nur wenn dein Leid echt und der Schaden sichtbar ist, kann diese List funktionieren.«
    Eines seiner Armpaare zuckte. »Ja, da hast du recht, Storra. Wie immer. So muss es natürlich sein. Aber eine Frage habe ich noch.« Sein Blick traf den ihren. »Warum ich?«
    Sie hatte bereits mit dieser Frage gerechnet und hätte sich gewundert, wenn ihr Gefährte sie nicht gestellt hätte – daher lag ihr die Antwort bereits auf der Zunge. »Während einer von uns verwundet ist, macht sich der andere daran, diesen Unfall auszunutzen. Und wir wissen beide, wer von uns besser darin ist.« Als Ebbanai keinen Einwand vorbrachte, fuhr sie fort. »Außerdem warst du der Erste, der dem Fremden begegnet ist. Daher denke ich, dass er sich für alles, was du durch seine Anwesenheit erleiden musst, verantwortlich fühlen wird, während er hinsichtlich meiner Person vielleicht anders reagieren würde.«
    Ihr Gefährte dachte einen Augenblick lang darüber nach, bevor er widerstrebend seine Zustimmung gab. »In Ordnung, Storra. Ich werde die Verletzung ertragen.« Er zögerte kurz. »Da du immer sehr vorausschauend handelst, hast du dir bestimmt schon etwas ausgedacht. Etwas, das sehr überzeugend, aber hoffentlich nicht allzu schmerzhaft ist.«
    »Das ist es nicht, wenn es korrekt ausgeführt wird«, versicherte sie ihm.
    Er klang noch nicht so, als wäre er völlig überzeugt. »Ich wünschte, du hättest das anders ausdrücken können.«
     
    *          *          *
     
    Sie standen in der Scheune und begutachteten die Baryeln. Ihr Besucher wollte mehr über die Tiere, die auf derartige Weise etwas so Nähr- und Schmackhaftes absonderten, erfahren, und Ebbanai erklärte sich gern bereit, ihn diesbezüglich aufzuklären. Storra war im Haus geblieben, während ihr Gefährte dem Fremden die Anatomie und Geschichte der Baryelns erläuterte.
    »Hier siehst du, wie viele Gryln-Sammler an einem einzigen Tier

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