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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Vielzahl verschiedener Kommunikationsarten kennengelernt, zu denen auch einige gehörten, die gerade mal am Rande verbal zu nennen waren. Die Fähigkeit, die emotionalen Ausbrüche anderer erkennen zu können, ermöglichte es ihm zudem, die Bedeutung einer Phrase selbst dann zu verstehen, wenn er sich noch abmühte, sie auszusprechen. Unter Ebbanais und Storras behutsamer Anleitung machte er erstaunliche Fortschritte.
    Seine Gastgeber waren natürlich sehr erstaunt darüber, wie schnell er lernte – ebenso wie über die anderen Fähigkeiten, die ihr Gast ihnen nach und nach enthüllte. Sein Knöchel heilte beispielsweise so schnell, dass sie fast glaubten, ihm dabei zusehen zu können. Als sein Bein kräftiger wurde, legte ihr Besucher außerdem körperliche Fertigkeiten an den Tag, die seinen geistigen in nichts nachstanden.
    Am Tag zuvor hatte er angedeutet, dass er zu seiner Maschine zurückkehren würde – die eigentlich ein Schiff war, mit dem man zwischen den Welten hin- und herreisen konnte - und sein Bein testweise belastet, indem er einmal um ihre Heimstatt herumgerannt war. Sein fliegendes Haustier begleitete ihn die ganze Strecke über, und der Fremde hatte den Weg mit derart langen Schritten zurückgelegt, dass seine Gastgeber nur ungläubig staunend zusehen konnten. Zäune, die sogar Ebbanais athletischem Nachbarn Tebenrd Respekt eingeflößt hätten, übersprang der Fremde mit Leichtigkeit. Ohne auch nur schwer zu atmen, versuchte er sogar, über ihr Haus zu hüpfen. Das gelang ihm zwar nicht ganz, aber er glitt die geschwungene Seitenfläche laut lachend wieder herunter und war der Vollbringung dieser Tat näher, als es je ein Dwarra sein würde.
    »Das liegt daran, dass die Schwerkraft auf der Welt, auf der ich aufgewachsen bin, größer ist als auf Arrawd«, erklärte er seinen staunenden Gastgebern immer wieder aufs Neue.
    »Schon wieder dieser Ausdruck.« Einen Moment lang mühte sich Storra mit dem nicht übersetzbaren Begriff ab, der offenbar ebenso viel mit der Materie des Gewichts als mit dem Gewicht von Materie zu tun hatte, aber sie begriff es einfach nicht. Wenn diese ›Schwerkraft‹, bewirkte, dass der Fremde schwerer wurde, wieso konnte er sich auf Arrawd dann so leichtfüßig bewegen? Müsste nicht eigentlich das Gegenteil der Fall sein? Sie war zwar stolz auf ihre Intelligenz, aber dieses fremdartige Konzept erforderte offenbar einiges an geistiger Anstrengung, damit man es richtig verstehen konnte. Doch sie war entschlossen, dies zu bewerkstelligen, und Ebbanai ging es ebenso.
    Ihrem Partner würde das allerdings sehr viel schwerer fallen, das war ihr klar. Ebbanai war ein guter, aufrechter, hingebungsvoller Mann, aber was seine mentale und nicht seine physische Entschlossenheit betraf, neigte er dazu, ihr die Entscheidungen zu überlassen. Doch das bewies ihr nur, wie klug er wirklich war. Es gibt kein besseres Anzeichen für eine große Intelligenz als die Erkenntnis, dass eine andere Person klüger ist als man selbst, und als die Charakterstärke, sich auf deren Meinung zu verlassen und dementsprechend zu handeln.
    Daher war sie zuversichtlich, ihn von ihren Absichten überzeugen zu können, als sie ihn am Nachmittag in der Baryeln-Scheune traf. Der Fremde war im Verdure unterwegs, um Ungeziefer zu untersuchen, eine Aktivität, die sie ebenso ekelerregend wie sinnlos fand. Doch sie bemühte sich, seinen Grund dafür zu begreifen, da es ihren Absichten durchaus diente, die Motivationen des Fremden zu verstehen.
    »Flinx sagt, sein Bein sei fast völlig geheilt und dass er uns morgen verlassen werde.«
    Ihr Gefährte, der gerade Imp-9, ihren zweitbesten Produzenten, molk, sah auf. Der männliche Baryeln stand völlig still da, während die süße, protein- und glukosereiche Flüssigkeit, die er auf externe Stimulation hin abgab, klebrig in mehrere Dutzend wartende Auffanggefäße rann.
    »Ich weiß. Das ist wirklich schade.«
    »Es muss nicht so weit kommen.« Sie senkte ihre Stimme nicht. Der Fremde besaß viele überragende Fähigkeiten, doch er hatte bereits demonstriert, dass seine Hörkraft nicht dazu gehörte. Allerdings wusste sie nicht, ob er über eine solche Distanz spüren konnte, was sie empfand, daher konnte sie nur versuchen, ihre Emotionen zu kontrollieren, und hoffen, dass ihre wahren Gefühle nicht bemerkt wurden. Sie ging auf Ebbanai zu und wickelte ihre Fühler um die seinen, damit er genau wusste, was in ihr vorging.
    »Das verstehe ich nicht.« Wenn sie so nahe

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