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Sternengötter

Sternengötter

Titel: Sternengötter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Unterkunft.« Ein Händepaar zeigte in Storras Richtung. »Du weißt, dass meine Gefährtin und ich arm sind. Daher mussten wir einen Weg finden, das Geld für diese Bedürfnisse aufzutreiben.«
    So leicht war Flinx nicht zufriedenzustellen – oder zu täuschen. »Mir wurde ebenfalls berichtet, dass dein Einkommen das, was du für diese Leute, die mich aufsuchen, ausgibst, bei Weitem übersteigt.« Als er sich vorbeugte, erkannte Ebbanai ein Glitzern in den ihn fixierenden Augen des Fremden, das er dort noch nie zuvor gesehen hatte. Pip saß noch immer auf Flinx’ Schulter und schwang ihren Kopf fast schon hypnotisch von einer Seite auf die andere. Ebbanai stellte fest, dass er den Blick der Schlange noch viel weniger mochte als den ihres Herrn.
    »Ihr beide schlagt Profit aus dem, was ich hier tue. Ich gebe mein Bestes, um den Kranken zu helfen – und nicht, um sie auszubeuten.«
    Storra machte hastig einen Schritt nach vorn. »Freund Flinx, du würdest jenen, die dich aufgenommen und dir all ihre Zeit gewidmet haben, seitdem du hier aufgetaucht bist und dein gutes Werk tust, ihr kleines Einkommen doch nicht verwehren? Gibt es denn in diesem Commonwealth, aus dem du kommst, keinen Reichtum?«
    Flinx drehte sich abrupt zu ihr um. »Sogar zu viel. Damals, als ich noch sehr jung war, gab es eine Zeit, in der ich dachte, dass es das sei, was ich will. Doch später war mein einziges Bestreben, die Wahrheit über meine Eltern herauszufinden. Das möchte ich immer noch, und obwohl mir einige unliebsame Dinge aufgezwungen wurden, verspüre ich dennoch den Wunsch, das Richtige zu tun und so vielen anderen zu helfen, wie ihr es euch nicht vorstellen könnt und ich es selber kaum glauben kann. Aber ich tue das alles nicht, um mich zu bereichern.«
    »Vielleicht bedeutet dir Reichtum nichts«, meinte Storra weise, »weil du bereits genug von allem hast.«
    »Nein, das ist es nicht …« Er zögerte. Hatte er, materiell gesehen, nicht alles, was er brauchte? Nahrung, Unterkunft, ein überraschend gut gefülltes Bankkonto und sogar ein eigenes Raumschiff? Was maßte er sich Kritik an, wenn ein Einheimischer einer Welt der Klasse IVb die Gelegenheit, etwas Geld zu verdienen, erkannte und klug genug war, sie zu nutzen?
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass ihn ein Wesen mit mehr Gliedmaßen als Verstand moralisch ins Abseits geschoben hatte.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig ist«, erwiderte er schnippisch, »und es gefällt mir nicht. Ebenso wenig wie die Aussicht darauf, wo das hinführt. Ich dachte, ich könnte schlicht und einfach einigen Einheimisch … einigen anderen Dwarra helfen, und das war alles. Jetzt muss ich herausfinden, dass sich einige unter ihnen sogar streiten, um zu eurem Haus zu gelangen und damit Zugang zu mir zu erhalten.« Sein Gesichtsausdruck, der bis dahin Entschlossenheit und leichten Zorn widergespiegelt hatte, wechselte zu echter Unsicherheit. »Und was hat das zu bedeuten, was mir über einen ›Kult des heiligen Besuchers Flinx‹ zu Ohren gekommen ist?«
    Ebbanai tauschte einen wissenden Blick mit seiner Gefährtin aus. »Ah, Religion«, murmelte der Netzauswerfer. »Jeder Teil der dwarranischen Gesellschaft hat seine Lieblingsgötter. Ich als Netzauswerfer huldige regelmäßig Vadakaa, dem Herrn der Meere und von allem, was unter den Wellen lebt. Ein Bauer würde zu Seletarii, dem Gott des Wetters, um Regen beten. Und ein Holzfäller vermutlich zu Lentrikee. An die letzten beiden glaube ich natürlich nicht. Ich interessiere mich nur für Vadakaa, dessen Hilfe ich erflehe, damit mir meine Arbeit leichter von der Hand geht.« Vollkommen runde Augen, die durchaus nicht unschuldig wirkten, sahen den Fremden an. »Jene, die Erlösung von ihren Schmerzen und Krankheiten oder Verletzungen suchen, wenden sich an Terebb, Nacickk oder Rakshinn. Es ist nicht ungewöhnlich und kommt häufig vor, dass man sich einer anderen Gottheit zuwendet, wenn man glaubt, dass diese einen besser unterstützen kann.«
    Flinx spürte, dass sein Gastgeber nicht versuchte, etwas zu verbergen. Ebbanai sagte nur die Wahrheit.
    »Aber ich bin kein Gott. Ich bin nur ein anderes Individuum, genauso wie du, Storra oder irgendjemand, der einem gerade begegnet.«
    Ebbanai machte eine verständnisvolle Geste. »Das wissen wir.« Da Storra erkannte, dass ihr Gefährte die Situation ungewöhnlich gut unter Kontrolle hatte, hielt sie es für das Beste, einfach den Mund zu halten. »Ebenso wie die meisten derjenigen, die hierherkommen und

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