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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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ich.
    »Aber du siehst, wie er sich bewegt?«
    »Das sehe ich! Vielleicht ein Luftschiff oder so etwas…« Doch es war zu hoch, um ein Luftschiff zu sein.
    Plötzlich verschwand das Licht vollkommen.
    »Gerade ist er ausgegangen«, sagte ich.
    »Was meinst du mit ›ist ausgegangen‹?«, wollte Kate wissen. »Du hast gutes Geld für den Stern bezahlt!«
    »Halt, warte, da ist er wieder!«
    Das intensive blaue Licht war wieder da, bewegte sich immer noch langsam über den Himmel, wenn auch auf einer geringfügig anderen Bahn.
    Kates Wange lag an meiner, und mit der Schulter schob sie mich zur Seite, damit sie an das Okular kam.
    »Jetzt hat er aufgehört, sich zu bewegen, aber jetzt blinkt er!«, sagte sie. »Und da ist noch einer!«
    »Da sind zwei?«
    »Er bewegt sich auf den ersten zu!«
    Ich reckte den Hals und blickte aus der offenen Kuppel, denn ich überlegte, ob uns vielleicht irgendein Feuerwerk zum Narren hielt, aber am Himmel über Paris war nichts davon zu sehen.
    »Jetzt blinken sie beide!«, rief Kate.
    »Lass mich sehen!«
    Widerwillig machte sie Platz. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ein zweiter Stern, der alle drei Sekunden grün blinkte, glitt langsam auf den ersten zu, der mit seinem eigenen blauen Licht pulsierte wie ein Leuchtturmsignal.
    »Was passiert da?«, fragte Kate und hämmerte mir auf den Arm.
    Ich beschrieb es ihr, während ich das Ganze weiter beobachtete. Das Blinken wurde wilder und unregelmäßiger, als sich die beiden Sterne annäherten. Ich starrte wie gelähmt nach oben und sah, wie sich die Lichter zu einem noch intensiveren vermengten. Und dann verschwand es einfach. Kein interstellares Aufflammen, nichts. Ich starrte noch ein bisschen länger hin, doch nichts erschien mehr.
    Ich sank zurück und stieß den Atem aus. »Weg«, sagte ich. »Alle beide.«
    Sie beugte sich vor, um nachzusehen. »Sterne sollten sich doch eigentlich nicht so benehmen, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Irgendeine Art von Sternschnuppen?«, gab Kate zu bedenken.
    »Ich glaube nicht, dass die auf diese Weise ihre Richtung ändern können.«
    »Das müssen wir den Astronomen erzählen.«
    Ich schreckte zurück. »Schwierig, denn dann müssen wir zugeben, dass wir mit ihrem Teleskop herumgespielt haben.«
    »Aber vielleicht ist es wichtig.«
    »Wir könnten eine anonyme Nachricht schicken«, sagte ich.
    Das schien sie zufriedenzustellen. Ich schaute wieder in das Teleskop. »Übrigens ist dein Stern noch da. Was wir gesehen haben, war etwas anderes. Hier, schau!«
    »Oh, gut.« Kate lächelte. »Ja, da ist er.«
    »Wir sollten jetzt gehen«, meinte ich.
    »Vielen, vielen Dank für einen so aufregenden Geburtstag.«
    »Wenn ich mit dir zusammen bin, kriege ich immer mehr als das, womit ich gerechnet habe«, neckte ich sie.
    »Möchtest du es denn anders haben?«, fragte sie.

3. Kapitel
Ein bisschen Belehrung
    Wenn ich gedacht hatte, ich wäre am nächsten Morgen berühmt, dann hatte ich mich gründlich geirrt. Die Samstagszeitungen erwähnten nicht einmal den Bombenanschlag der Babelites. Nachdem ich die Global Tribune zweimal durchgeblättert hatte, bemerkte ich eine kleine Notiz über eine Maschine, die aus einem Luftkran gestürzt und im Park explodiert war, aber nichts darüber, wie der Himmelsturm fast zerstört worden wäre und von Hassan und mir gerettet wurde.
    »Ich kann es nicht glauben, wie gemein die sind«, sagte Kate wütend, als ich ihr davon erzählte. »Sie sollten dich auf der Titelseite mit einer großen Medaille um den Hals abbilden!«
    Wir befanden uns hinter der Bühne im Vorlesungssaal der Sorbonne, wo sie gleich ihren Vortrag halten sollte.
    »Sie müssen die ganze Sachen vertuschen«, sagte ich. »Sie wollen geheim halten, dass die Babelites fast ihren Turm ruiniert hätten.«
    »Ich jedenfalls weiß, dass du ein Held bist«, meinte sie.
    »Irgendwie hatte ich schon auf eine Medaille gehofft«, gab ich zu.
    »Ich lass dir eine machen«, sagte sie. »Aber jetzt such dir einen Sitzplatz. Ich fange bald an.«
    »Viel Glück!«, sagte ich. »Du wirst großartig sein.«
    Kate hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen, dass nicht genug Leute kämen. Der Saal war gerammelt voll, jeder Platz war bereits besetzt und hinten standen die Menschen in Zweierreihen. Ich quetschte mich an eine Stelle an der Rückwand des Saals. Ziemlich weit vorne saß eine große Gruppe grauhaariger Herren in dunklen Anzügen, erwartungsvoll vorgebeugt wie ein Schwarm Krähen. Ich fragte mich,

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