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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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draußen ist – vielleicht hat er längst Fersengeld gegeben. Vielleicht hat er seinen Hyperraumantrieb längst wieder in Ordnung gebracht und ist verschwunden? Wenn er seine eigene Geschwindigkeit unter achtzig Licht gehalten hat dann erfahren wir niemals etwas. Und bedenken Sie – die Entfernung arbeitet zu seinem Vorteil. Je größer sie wird, desto schneller kann er fahren, ohne daß wir ein Signal auffangen.« Er hält inne und mustert die beiden Männer vor sich, als wolle er sie zum Widerspruch bewegen. »Vielleicht hat er sich bis jetzt noch nicht in Bewegung gesetzt aber in den nächsten vierunddreißig Stunden wird er das mit ziemlicher Sicherheit tun.«
    Korie schweigt. Seine blassen blauen Augen blicken nichtssagend. Barak hingegen schüttelt zweifelnd den Kopf. »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Sir, aber es würde für den Gegner keinen Sinn ergeben, sich davonzustehlen. Sein Vorsprung ist bereits zu groß – warum sollte er sich mit Täuschungsmanövern aufhalten?«
    »Mister Barak, Sie mögen ein hervorragender Astrogator sein, aber zum General taugen Sie nicht Sie denken zu geradeheraus. Natürlich würde es keinen Sinn machen, sich davonzuschleichen – wenn er seine Maschinen augenblicklich repariert bekommt. Aber angenommen, er sitzt für zehn oder zwölf Stunden fest dann ist es seine einzige Alternative.«
    Der Kapitän wendet sich an seinen Ersten Offizier. »Und Sie, Mister Korie. Sie überraschen mich ein wenig. Die Aussicht auf Beute scheint einen Kurzschluß in Ihrem logischen Denkapparat bewirkt zu haben. Wenn der Kommandant des gegnerischen Schiffs auch nur einen Funken Verstand besitzt dann spielt er auch unsere Situation durch. Während wir hier herumsitzen und überlegen, wie wir ihn am besten stellen, sitzt er auf seinem Schiff und überlegt wie er uns am besten austrickst. Es wird nicht lange dauern, bis er herausgefunden hat daß unsere einzige Chance in einem Versuch besteht uns an ihn heranzuschleichen. Das läßt ihm genau zwei Möglichkeiten, meine Herren. Entweder, er kann sich davonschleichen, oder er kann versuchen, sich seinerseits an uns heranzuschleichen…«
    Diesmal schüttelt Korie den Kopf. »Nein. Sein Antrieb ist genauso stark wie der unsere, und das bedeutet Zerstörerklasse. Und unsere Zerstörer sind besser bewaffnet. Das weiß er.«
    Brandt lächelt »Richtig. Also bleibt ihm lediglich die erste Alternative. Zumindest schätze ich den Gegner so ein. Der feindliche Kommandant ist mit Sicherheit nicht dumm. Er wird die Situation analysieren, seine Chancen ausrechnen und zu dem Schluß kommen, daß unbemerkte Flucht die beste Alternative darstellt. Und es erscheint mir äußerst wahrscheinlich, daß er mit seiner Strategie erfolgreich sein wird.«
    »Sir?«
    Brandt sieht Korie an. »Nun, überlegen Sie selbst. Er hat einen Vorsprung von sechsundfünfzig Lichttagen. Ob wir uns mit Höchstgeschwindigkeit nähern oder versuchen, uns anzuschleichen – er hat in jedem Fall reichlich Zeit uns auszumanövrieren. Alles hängt davon ab, wie lange er braucht um seine Maschinen wieder einsatzfähig zu machen.« Er deutet auf das Diagramm auf dem großen Schirm. »Ob es Ihnen gefällt oder nicht dieses Ding ist nur eine Vermutung. Ich wage sehr stark zu bezweifeln, daß wir mit dieser Strategie Erfolg haben werden. Sie könnte sich als sehr kostspielige Verschwendung von Zeit und Treibstoff herausstellen.«
    »Aber das ist ein Risiko, das wir eingehen müssen«, gibt Korie zu bedenken.
    »Ist es das wirklich?« Brandt sieht seinen Ersten Offizier an.
    »Wir sind schon zu weit gegangen, um mit leeren Händen nach Hause zurückzukehren.«
    Brandt erwidert nichts. Kories hagere Gesichtszüge wirken entschlossen. Barak meldet sich zu Wort »Sie selbst haben diese Vorgehensweise ausgearbeitet Sir…« erinnert er den Kapitän.
    Brandt nickt langsam. Er schweigt noch immer. Seine brütenden grauen Augen scheinen auf einen Punkt hinter den Wänden der Zentrale gerichtet. Sein breiter Mund bewegt sich lautlos vor unausgesprochenen Gedanken. Am Ende schnarrt er. »Also schön, meine Herren. Wir machen weiter. Lassen Sie uns herausfindein, ob er noch dort ist oder nicht.«
    Korie und Barak wechseln einen verstohlenen, triumphierenden Blick Barak will sich in Richtung seiner Konsole in Bewegung setzen, als der Kapitän ihn zurückwinkt.
    »Einen Augenblick noch, Mister Barak. Da wäre noch eine Sache. Wenn er dort ist dann hat er acht Minuten und zwanzig Sekunden von dem

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