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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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auf Ihrem Tisch liegen haben.«
    »Ja«, stimmt der Doktor zu. »Aber ich kann immer nur einen nach dem anderen verlieren…«
    Korie wirft ihm einen strengen Blick zu. Panyovsky wechselt das Thema. »Ich beneide Sie nicht um Ihre Aufgabe, Jon. Ihnen bleibt keinerlei Spielraum für Fehler. Sie können es sich nicht leisten, einem Irrtum zu unterliegen. Niemals.« Er kippt seinen Drink hinunter. »Wollen Sie noch einen?«
    Korie schüttelt den Kopf. Panyovsky verschließt die Flasche. »Also schön«, sagt er. »Ich habe einen Leichnam, den ich für die Bestattung fertig machen muß. Nach der Autopsie…« Er erhebt sich mit langsamer, müder Bewegung.
    Beim Geräusch der Tür wendet er sich um Korie blickt auf, und der Kapitän tritt ein. Brandt blickt von einem zum andern. »Was ist geschehen?«
    »Wir hatten einen Unfall im Maschinenraum.«
    Brandt wird bleich. »0 Gott! Wer?«
    »MacHeath«, sagt Korie. »Er fiel in den Generatorkäfig. Er ist… tot.«
    »Wie das? Er arbeitet an der Konsole?«
    »Leen hat ihn zur Affenmannschaft geschickt damit er die Phasenadapter überprüfen konnte.«
    Brandt sackt in sich zusammen. Er wendet sich an Panyovsky. »Weiß die Mannschaft schon Bescheid?«
    »Nein, Sir. Bis jetzt noch nicht.«
    Der Kapitän reibt sich das Kinn. Seine Wangen sind unrasiert und grau. »0 Gott!« sagt er einmal mehr. Der Gedanke, der Mannschaft die schlechten Nachrichten zu bringen…
    Er blickt zu Korie. »Wollen Sie es ihnen sagen?«
    Der Erste Offizier nickt leicht. »Ich dachte, es wäre vielleicht am besten.«
    »In Ordnung. Ich vermute, wir werden eine Untersuchung durchführen. Ist es während einer Übung geschehen?«
    »Ja. Wir haben die Bänder.«
    »Also schön. Äh… ich schätze. Sie und Leen fertigen besser jeder einen Bericht an… und alle Zeugen ebenfalls.«
    »Das wäre dann die gesamte Besatzung des Maschinenraums.«
    »Ja«, erwidert der Kapitän, und seine Stimmung verdüstert sich noch. Seine Augen scheinen in weite Fernen gerichtet »MacHeath war ein verdammt guter Mann.«
    Korie und Panyovsky blicken in verschiedene Richtungen. Keiner von beiden antwortet.
    Brandt starrt auf die Tür hinter dem Sanitätsoffizier. »Liegt er jetzt dort drin?«
    »Ja, Sir.«
    Den Blick noch immer auf die Tür gerichtet sagt Brandt »Sie kümmern sich um alles weitere…?«
    »Jawohl, Sir. Ich… ich muß noch eine Autopsie durchführen, bevor ich den Leichnam in eine Stasisbox lege…«
    »Ich dachte eher…«, unterbricht ihn der Kapitän, »… an eine Raumbestattung.«
    Unbemerkt von Brandt wechseln Korie und Panyovsky einen Blick. Korie schüttelt ganz leicht den Kopf. Panyovsky sieht es und antwortet mit einem raschen Blinzeln seiner weit auseinanderstehenden Augen. Zu Brandt gewandt sagt er. »Ich denke nicht daß das eine gute Idee wäre, Sir.«
    »Und warum nicht?«
    »Ah, ich denke dabei an die Mannschaft. Es könnte sich negativ auf sie auswirken. Ich würde lieber warten, bis wir zur Basis zurückgekehrt sind, Sir.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, wirft Korie ein. »Erstens würde es bedeuten, daß wir den Hyperraum verlassen müssen – und das bedeutet die Suche abbrechen…«
    Brandt wendet sich zu seinem Ersten Offizier um. »Man sollte meinen, daß Sie jetzt zu einem Abbruch bereit wären, Mister Korie.«
    »Ich habe noch immer vier Tage übrig, um den Gegner zu finden.«
    Brand erwidert nichts. Er schüttelt beinahe mitleidig wegen Kories sturer Beharrlichkeit den Kopf. Dann wendet er sich wieder an Panyovsky. »Also schön, Mister. Sie können ja ein wenig bei der Mannschaft sondieren, was sie von einer Bestattung nach dem Ende der Suchaktion hält bevor wir zur Basis zurückkehren. Wenn sie dagegen ist nehmen wir ihn mit nach Hause.«
    »Sie werden vielleicht überprüfen wollen«, sagt Korie, »ob er ein Testament hinterlassen hat. Vielleicht findet sich etwas in der Schiffsdatenbank.«
    »Schon möglich. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Außerdem…«
    Korie wird vom Summen des Kommunikators unterbrochen. »Krankenstation, hier spricht Leen.«
    Die drei Männer wechseln einen Blick Korie tritt zur Wand. »Ja, Mister Leen?«
    »Ah…« Leen zögert als er die Stimme des Ersten Offiziers erkennt »Sir, ich rufe an, weil ich mich nach MacHeath’ Zustand erkundigen wollte. Wie geht es ihm?«
    »Leitender«, erwidert Korie sanft »MacHeath ist vor einigen Augenblicken gestorben.«
    Ein hörbares Luftholen auf der anderen Seite der Verbindung.
    Rasch fährt Korie fort

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