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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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»Sagen Sie noch nichts zu den anderen, Mister Leen. Wir waren gerade dabei, es der Besatzung mitzuteilen, und es ist besser, wenn Sie das uns überlassen.«
    Der Lautsprecher bleibt stumm, mit Ausnahme eines Seufzers oder Hustens. Hilflos blickt Korie zu Panyovsky.
    »Sir…« Eine andere Stimme im Lautsprecher. »Was ist mit Mister Leen?«
    Panyovsky kommt herbei. »Wieso? Was ist mit ihm?«
    »Er ist gerade zusammengebrochen…«
    »Ich bin sofort bei Ihnen.« Er greift nach seiner Tasche »Mike, lassen Sie niemanden herein, bis ich wieder zurück bin.«
    »Ich gehe zurück in die Zentrale«, sagt Korie. »Ich werde die Mannschaft von dort aus informieren.«
    »Warten Sie noch damit bis ich herausgefunden habe, was mit Leen ist«, sagt Panyovsky, dann schießt er aus der Tür.
    »In Ordnung«, ruft Korie hinter ihm her. Zu Brandt gewandt sagt er. »Benötigen Sie mich noch, Sir?«
    »Nein. Nein, gehen Sie nur in die Zentrale. Ich… ich werde eine Weile hierbleiben.«
    »Jawohl, Sir.« Korie ist bereits auf dem Weg.
    Brandt bleibt zurück, starrt auf die andere Tür. Mein Gott was haben wir getan?

 
Kapitel 23
     
     
Es ist nicht die Macht die korrumpiert – es ist ihr Gebrauch. Nach einer Weile verliert der Machtausübende jedes Maß.
    GUNTER WHITE
MECHANISMEN DES REGIERENS
     
    Kanal B, allgemeiner Kanal:
    »Achtung, alles herhören! Hier spricht der Erste Offizier Jonathan Korie. Vor etwas über einer Stunde geschah im Maschinenraum ein Unfall und unterbrach die Übung, die zu dieser Zeit stattfand. Decksmann Randall MacHeath, der bei der Affenmannschaft Dienst versah, verfing sich mit seinem Erdungskabel im Generatorkäfig. Er wurde aus dem Netz gerissen und stürzte mehr als zehn Meter tief auf eine Gitterstrebe.« Korie macht eine Pause. Sorgfältig wählt er die nächsten Worte. »MacHeath’ Verletzungen waren sehr schwer. So schwer, daß Sanitätsoffizier Panyovsky nicht in der Lage war, MacHeath wiederzubeleben. Vor wenigen Augenblicken wurde Decksmann Randall MacHeath für tot erklärt.« Erneut legt er eine Pause ein.
    »Heute abend wird es eine Bestattungszeremonie geben. Sie wird in der Schiffsmesse abgehalten und für diejenigen von Ihnen, die zu dieser Zeit Dienst verrichten, über die Rundsprechanlage übertragen werden.
    Lassen Sie mich hinzufügen, daß Kapitän Brandt und ich die Trauer und den Schock teilen, den jedes Mitglied dieser Mannschaft fühlt MacHeath war ein guter Mann. Wir haben entschieden, daß wir den Abschuß des feindlichen Schiffes der Erinnerung von Decksmann Randall MacHeath widmen werden. Wir tun es nicht mehr für uns – wir tun es für ihn.
    Ich danke Ihnen.«

 
Kapitel 24
     
     
Wenn er sich irrt, ist er ein toter Dummkopf. Aber wenn nicht – verdammt dann ist er ein Held.
    JACK MACCAULEY.
MAULTIERTREIBER VON GENERAL CUSTER
     
    Der Leitende Ingenieur Leen sitzt auf einer Bank in der Kabine, die er mit drei anderen Männern teilt. Ihm gegenüber sitzt Kapitän Brandt auf einem Stuhl. »Geht es Ihnen jetzt besser, Mister Leen?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Gut.«
    »Es tut mir leid. Ich… ich wollte nicht einfach so… zusammenbrechen.«
    »Das ist schon in Ordnung, Mister Leen. Es ist verständlich.«
    Leen blickt sich um, als sähe er seine Kabine zum ersten Mal. Seine Augen sind rotgerändert und bewegen sich unruhig. Schließlich bleiben sie am Kommunikator hängen. »Das hat überhaupt nicht geholfen«, sagt er. »Seine Durchsage, meine ich.«
    »Er hat es gut gemeint«, besänftigt ihn Brandt.
    Leen schüttelt den Kopf – schnell und beharrlich. Sein rötliches Haar ist dicht und lockig. »O nein. Nein, nein, nein! Hätte er es gut gemeint dann hätte er uns nicht so hart rangenommen. Übungen. Übungen und nochmals Übungen…« Er richtet den Blick auf den Kapitän, funkelt ihn an. »Wissen Sie, das ist es nämlich, was MacHeath umgebracht hat. Diese Übungen. Wäre er nicht so erschöpft und müde gewesen…«
    »Zermartern Sie sich deswegen nicht den Kopf, Leitender. Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen…« Brandt verstummt abrupt. Die Worte klingen so entsetzlich banal.
    »Wir könnten versuchen, die Zukunft zu ändern«, schlägt Leen vor. Sein Blick trifft den des Kapitäns.
    »Natürlich, das können wir«, erwidert Brandt. »Das ist es, was uns Hoffnung gibt. Der Gedanke, daß wir das Morgen besser machen können.«
    »Das meine ich nicht…«
    »Was meinen Sie denn?«
    »Halten Sie ihn auf… Stoppen Sie Korie. Beenden Sie

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