Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
erzähle besser von Anfang an«, erwidert Leen. »Dann können Sie entscheiden, ob Sie sich meiner Meinung anschließen.« Sie befinden sich in dem großen, unordentlichen Bereich hinter dem Maschinenraum, einem Bereich, der sowohl geräumig als auch beengt wirkt. Geräumig wegen seiner Höhe, und beengt wegen der großen Zahl von Ersatzteilen, die an den Wänden hängen und auf dem Boden gestapelt sind. Es ist die Werkstatt der Roger Burlingame, und die meisten Reparaturen und Wartungsarbeiten werden hier durchgeführt. An der einen Wand steht ein massiver Synthesizer, zusammen mit einer etwas kleineren Ausgabe der gleichen Maschine. Ringsum sind noch andere Kunststoffbearbeitungsmaschinen aufgebaut. Eine ganze Seite der Werkstatt öffnet sich zum Hangar der Rettungsboote hin, von wo aus auch die große Frachtschleuse zugänglich ist. Im Augenblick sind die gewaltigen Luken jedoch verschlossen.
    Der Leitende Ingenieur Leen führt den Astrogator der Roger Burlingame hinüber zu einer Werkbank, wo Teile eines kompliziert aussehenden Apparats über die Arbeitsfläche verstreut liegen. »Erinnern Sie sich, daß ich an den Hilsen-Einheiten gearbeitet habe? Nun, ich habe etwas entdeckt das mich nachdenklich macht. Nachdem ich die Einheiten wieder abgestimmt hatte, öffnete ich diese hier erneut und warf einen zweiten Blick hinein. Und das da hat mich dann zu den Phasenadaptern geführt.«
    »Diese hier?« Barak deutet auf das Gerät auf dem Tisch.
    »Es ist dasjenige, das ausbrannte.«
    Der Astrogator betrachtet die Einheit doch dann schüttelt er den Kopf. »Leitender, Sie könnten mir genausogut ein Schinkensandwich vorsetzen. Ich wüßte nicht wie ich das eine Ende vom anderen unterscheiden soll.«
    Leen wischt Baraks Einwand zur Seite. »Kein Problem. Ich erzähl’s Ihnen einfach. Ich hatte eben damit angefangen, das Gerät zu zerlegen, als Korie mich anrief, damit ich den Turnraum einhole. Ich war so in Gedanken, daß ich gar nicht bemerkte, wie kurz das Angriffsmanöver bevorstand – deswegen habe ich auch Mist gebaut und vergessen, den Ballon zu sichern. Ich war ganz woanders, nämlich bei dem, was ich in den Hilsen-Einheiten gesehen habe und in dem zerlegten Adapter zu finden erwartete.«
    »Aha. Und was haben Sie in diesem Adapter gefunden?«
    Leen atmet tief durch. »Wissen Sie, wie der Adapter arbeitet?«
    »Leitender, ich weiß noch nicht einmal, wie der Hyperraumantrieb arbeitet. Ich bin Astrogator.«
    »Richtig, ich vergaß. Nun, dann gebe ich Ihnen eine zweiminütige Einführung. Wie Sie wissen, ist die Hyperraumblase ein in sich abgeschlossenes Mini-Universum. Richtig?«
    »Das habe ich begriffen.«
    »Haben Sie sich schon jemals gefragt wie wir es schaffen, von dort nach draußen zu blicken?«
    »Wieso? Ich dachte…«
    »Das können wir nämlich nicht müssen Sie wissen. Wenn wir erst einmal im Hyperraum sind, dann ist das, als befänden wir uns im Innern einer großen, innen verspiegelten Kugel. Ganz egal, in welche Richtung Sie blicken – Sie sehen immer nur sich selbst. Der Hyperraum ist ein abgeschlossenes, undurchdringliches Universum. Sicher haben Sie die Geschichten von dem Burschen gehört der einen Schraubenschlüssel über Bord geworfen hat – nur, damit das Werkzeug ein paar Wochen später aus der entgegengesetzten Richtung wieder auftauchte?«
    »Ja, schon. In Ordnung. Aber wie können wir dann hinaussehen?«
    »Mit Hilfe der Umwandler. Sie sorgen dafür, daß sich die Hyperraumblase bewegt indem sie die Gestalt des Kraftfelds von innen heraus verändern. Aber sie dienen zugleich als Fenster, durch das wir in das Normalraum-Universum blicken können. Mit Hilfe der Umwandler empfangen wir die Vibrationen des Kraftfelds, und die Computer interpretieren daraus die Reflexe der Hyperraumblasen anderer Schiffe und die Gravitationstrichter von Sonnen und Planeten – es müssen allerdings schon massive Singularitäten vorliegen, damit wir sie auf diese Weise entdecken können. In Ordnung. Schalten Sie die Umwandler ab, und sie klappen die Läden vor unser Fenster – und was bleibt…?«
    »Nur unser eigenes Spiegelbild, richtig?«
    »Richtig. Ein sehr verzerrtes Spiegelbild allerdings, verschmiert über die gesamte innere Oberfläche der Hyperraumblase. Nur wenn wir die Form dieser Blase wissen müssen, werfen wir einen Blick darauf, sonst nie – die gesamte restliche Zeit verbringen die Radec-Jungs damit das Spiegelbild herauszufiltern.«
    »Ja, ich verstehe. Sie hatten vor kurzem einige

Weitere Kostenlose Bücher