Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
scheint stillzustehen.
    Die Männer warten.
    Alle, bis auf einen. Der Leitende Ingenieur Leen.
    Leen ist erregt und er ist auf der Suche nach Astrogator Barak. Er findet ihn schließlich vor der Tür zur Krankenstation. Die beiden Männer sehen sich an, studieren sich wortlos.
    »War es da oder nicht?« will Barak wissen.
    »Ich weiß es nicht«, erwidert Leen. »Kann sein, daß es da war. Kann auch sein, daß es unser eigener Reflex war. Ich fühle mich wie ein Einäugiger, der die Tiefenschärfe untersucht. Niemand hat bis jetzt je untersucht wie man einen einzelnen Gittersatz dazu bringt wie ein Augenpaar in Stereo zu sehen. Theoretisch ist es nicht unmöglich, aber…« Er spreizt hilflos die Hände und läßt sie wieder sinken. »Können wir jetzt nach Hause fahren?«
    »Wenn es nach mir ginge, Leitender, dann wären wir schon vor zwei Wochen auf dem Heimweg gewesen. Aber es gibt nur einen Weg, diesen Befehl zu erlangen – wir müssen beweisen, daß es nie ein gegnerisches Schiff gegeben hat. Beweisen, daß es die ganze Zeit über nicht mehr als ein Reflex von uns selbst war.«
    »Sie wissen so gut wie ich, daß es keine Möglichkeit gibt das zu beweisen.«
    »Dann machen Sie mir einen neuen Reflex. Diesmal mit Absicht.«
    Leen blickt Barak mißgelaunt an. »Tut mir leid, aber selbst dazu sind wir nicht imstande, Al. Ich wüßte nicht wo ich damit anfangen sollte.«
    »Dann war’s das wohl in dieser Hinsicht. Wir…«
    »Was, wir? Wollen wir etwa für alle Zeiten hier draußen bleiben und warten?«
    »Finden Sie mir diesen Reflex, und wir sind auf dem Weg. Was wollen Sie noch von mir, Leitender? Ich bin nur der Astrogator! Ich habe keine Befugnis, dieses Schiff herumzukommandieren. Nicht solange noch zwei andere vorgesetzte Offiziere an Bord sind.« Er wendet sich ab und setzt sich in Richtung Bug in Bewegung.
    »Warten Sie, einen Augenblick!«
    Barak schüttelt den Kopf und geht weiter.
    »Wir können nicht einfach hierbleiben…!«
    Barak bleibt stehen und wendet sich um. »Fragen Sie nicht mich, Mister Leen. Ich weiß nicht was ich Ihnen antworten soll.«
    »Aber die Mannschaft… die Leute fangen an zu reden!«
    »Stecken Sie sich die Mannschaft an den Hut!« Baraks Antwort ist ein Bellen. Es schallt durch den Korridor.
    Leen stapft hastig hinter dem großen Mann her, packt ihn bei der Schulter und wirbelt ihn zu sich herum. »Verdammter sturer Hund…!« beginnt er, dann hält er inne und zwingt seine Stimme zu einem eindringlichen Rüstern. »Sie sind der einzige Offizier an Bord, dem die Mannschaft noch vertraut. Sie sind der einzige, der das Schiff zusammenhalten kann.«
    Baraks Augen sind verschleiert. »Das zeigt nur, wie erbärmlich diese Mannschaft wirklich ist Hören Sie zu. Leen, hören Sie gut zu! Kommen Sie ja nicht zu mir, um mir Ihre Sorgen auf den Hals zu laden. Ich will sie nicht sie fallen nicht in meine Verantwortung. Meine Aufgabe ist es, Punkte im Raum zu berechnen und dafür zu sorgen, daß das Schiff auch an diesen Punkten ankommt. Das ist alles, und es ist alles, was ich zu tun wünsche. Und um ehrlich zu sein – ich will auch gar nicht mehr wissen. Sie – und jeder andere Mann in der Mannschaft – verlangen von mir, daß ich ein starker Mann bin, ein Vorbild, ein Held. Ich bin kein Held, Leen. Ich habe nur ein einziges Mal versucht den Helden zu spielen, und das hat meine dreizehn Jahre lang saubere Personalakte zerstört. Ich beging Befehlsverweigerung. Ich weigerte mich, einem Befehl meines Kapitäns nachzukommen – und ich weigerte mich zugleich, den Befehlen meines Ersten Offiziers zu gehorchen. Ich bin erledigt egal, was ich auch mache. Ich weiß nicht ob es dort draußen ein feindliches Schiff gegeben hat oder nicht aber in der Hitze des Gefechts habe ich die Autorität der Schiffsführung untergraben, weil Sie – und eine Menge anderer Leute an Bord – mich dazu ermutigten. Aber ich bin der Bursche, der den Preis dafür zu zahlen hat. Wo ist der Rest von Ihnen? Und jetzt beschweren Sie sich, daß es keine Autorität mehr gibt an Bord! Brandt hat sich in seiner Kabine eingeschlossen. Gott allein weiß, was er dort drin anstellt und Korie weigert sich, den Befehl zum Heimflug zu erteilen. Er ist noch immer der festen Überzeugung, daß dort draußen ein Schiff lauert.
    Wenn Sie unbedingt nach Hause wollen, dann fragen Sie doch Korie, ob er den Befehl gibt. Ich kann es nicht. Ich will es nicht ich habe nicht die Befugnis dazu, und ich werde wahrscheinlich vor ein

Weitere Kostenlose Bücher