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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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lockerer Formation umschwirrten. Die Xeelee erforschten die Staffelformation mit Sternzertrümmerer-Strahlen, die abbrachen, flackerten und sich zerstreuten, als sie ins Taschenuniversum eindrangen. Die Grünschiffe konnten diesen ungezielten Strahlen leicht ausweichen, ohne dass es allzu große Auswirkungen auf ihre Formation hatte. Aber die Xeelee meinten es noch nicht ernst; vorläufig schien es ihnen eher darum zu gehen, diese seltsame neue Entwicklung zu verfolgen.
    »Ist bestimmt ein gutes Zeichen«, rief Torec. »Sie überwachen uns, greifen uns aber nicht an. Wir sind etwas Neues, und sie verstehen es nicht.«
    »Soll mir recht sein«, knurrte Pirius Blau. »Diese schwerfälligen Biester könnten sich sowieso nicht verteidigen.«
    »Der Grav-Schild funktioniert«, beharrte Torec. »Die Xeelee wissen noch nicht, was wir vorhaben.«
    Commander Darc rief: »Ich glaube, Sie haben Recht. Und vielleicht erledigt Orion seinen Job; womöglich haben sie keine Ressourcen mehr übrig, um…« Aber dann wurde ihm das Wort abgeschnitten.
    Pirius schaute sofort nervös nach rechts oben. Der grüne Funke von Darcs Schiff fiel aus der Formation heraus.
    »Darc! Nummer vier, melden Sie sich!«
    Eine quälend lange Sekunde herrschte Stille. Dann meldete sich Darc wieder. »Staffelführer, vier. Ein Zufallstreffer, fürchte ich. Habe meinen Ingenieur verloren. Lethe, Lethe.«
    »Können Sie Ihren Platz in der Formation halten?«
    »Keine Chance. Ich schlingere… Falle jetzt raus.«
    Pirius wurde das Herz schwer. Darc zu verlieren war wie ein Faustschlag in den Magen.
    Doch noch während er mit den Überresten seines Schiffes rang, beobachtete Darc ihn. »Major. Kriegen Sie sich wieder ein. Befehlen Sie die Siebener-Formation.«
    Pirius schüttelte den Kopf. »Die Sieben bilden, die Sieben«, befahl er. Um ihn herum bezogen die verbliebenen Schiffe die Siebener-Formation, die sie für einen solchen Fall geübt hatten. »Aber, Lethe«, sagte Pirius, »wir haben soeben unseren Reserve-Schildmeister verloren.«
    »Wenn das so ist«, sagte Jees trocken, »müssen wir mit einem auskommen, Sir.«
    Darc rief: »Denken Sie an meine letzte Anweisung, Major.«
    Darc hatte geschworen, den Silbergeist auf Jees’ Schiff sofort zu töten, wenn er ihm auch nur den geringsten Anlass dazu gäbe. Pirius sagte: »Ich werd’s nicht vergessen, Commander.«
    Darc lachte trotzig. »Erledige die Sache, Pirius! Wir sehen uns, wenn es vorbei ist.«
    Pirius Rot sah, dass die Xeelee Darc angepeilt hatten: Er befand sich an der Spitze eines Pfeils aus zinnoberroten Lichtlanzen. Es war ein seltsam schöner Anblick, dachte Pirius, schön und tödlich.
    »Er nimmt es mit unserer Eskorte auf«, rief Blau. »Er versucht, sie von uns wegzulocken.«
    »Tapferer Mann«, sagte Bürde leise.
    »Er ist ein Vorbild für uns alle«, sagte Pirius Rot mit fester Stimme. »Formiert euch – sechs, ihr hängt zu weit zurück! Was glaubt ihr, was das ist, ein Sonntagsausflug? Formiert euch, formiert euch!«
    Er versuchte, sich wieder auf die anstrengende Aufgabe zu konzentrieren, sein Schiff und seine Staffel im Kielwasser der unerschütterlichen Jees zu halten. Aber dann lenkte ihn ein weiteres Display ab, das ihm zeigte, was auf dem Orion-Stein geschah, der jetzt unter schwerem, konzentriertem Beschuss lag. Der Steinbrocken erfüllte seinen Hauptzweck bei der Operation – er band das Xeelee-Feuer. Aber der Asteroid wurde mit so viel Energie überschüttet, dass er selbst wie ein Stern leuchtete.
     
    Immer noch sausten Xeelee-Drohnen feuerspuckend um die Kanonenstellung herum. Das Feuer von beiden Seiten hatte den Asteroidenboden aufgewühlt, und sämtliche Spuren der Feldschanzen, an denen Generationen gearbeitet hatten, waren binnen Stunden ausradiert worden.
    Für einen Augenblick verlagerte sich der Brennpunkt des Geschehens auf die andere Seite der Stellung, und es gab nichts, worauf Cohl feuern konnte. Keuchend warf sie sich in einen Schützengraben. Sie blieb so still liegen, wie sie konnte, eingeschlossen mit dem Gestank ihrer Exkremente, dem Gestank von Schweiß, Blut und Angst, versuchte, die Müdigkeit in ihren Gliedern loszuwerden, und saugte Wasser und Nährstoffe aus Nippeln in ihrem Helm. Selbst hier erhellte das Feuer der weitergehenden Schlacht die gefurchte Oberfläche des Asteroiden vor ihr und wurde von den Kratzern in ihrem Helmvisier reflektiert.
    Die Moralfilter hatten offenbar nicht mehr standhalten können. Die Funkkanäle wurden jetzt von

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