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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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fehlerfrei, Commander«, rief Jees.
    »Auf mein Kommando.« Die KIs verbanden die Schiffe erneut miteinander; ohne ihre Unterstützung hätte bei solch gewaltigen und komplizierten Sprüngen schon die kleinste Ungenauigkeit die Staffel über den ganzen Himmel verteilt. Aber wie jede Waffe auf diesem riesigen Schlachtfeld unterstand auch die begrenzte Intelligenz der Schiffe dem menschlichen Befehl; dies war ein Krieg, den Menschen führten.
    »Drei, zwei, eins.«
    Nach dem zweiten Sprung wurde der Flug rauer, und dann hatte sowieso niemand mehr Zeit, um zurückzuschauen.
     
    Cohls Monopolkanonenbatterie hatte zu feuern begonnen. Aus den Mündungen schossen winzige Lichtpunkte gen Himmel, und an ihrem Fuß erkannte sie menschliche Gestalten, die hin und her rannten und ihre gefräßige Maschinerie bedienten. Diese Batterie war eine von mehreren hundert, die an der Oberfläche des Steinbrockens positioniert waren, und sie alle feuerten jetzt, und als Cohl nach oben schaute, sah sie Funkenströme, lauter winzige Raumzeitdefekte, die zu den leuchtend blauen Sternen von IRS 16 hinaufsausten. Als seine gewaltigen Kriegsmaschinen das Feuer eröffneten, erschauerte und erbebte der Asteroid beinahe freudig, als wollte er diesen jähen Abschluss seiner langen Genese begrüßen.
    Schiffe stiegen ebenfalls auf, ausgespien von unterirdischen Hangars. Die meisten waren Grünschiffe, aber vom normalen Typ, ohne die Modifikationen von Pirius’ Staffel. Sie sammelten sich eilig zu geschlossenen Formationen und jagten dem Monopolfeuer hinterher. Doch aus dem blauen Sternenlicht kamen Xeelee-Nachtjäger angerast, und die tapferen grünen Funken flammten auf und verglühten, durchbohrt von Sternzertrümmerer-Strahlen.
    Ein Pfiff ertönte auf dem gemeinsamen Kanal, ein Laut, den sie zu fürchten gelernt hatte. Sie durfte nicht zögern. Sie musste vorangehen.
    Das Gewehr in einer Hand, zog sie sich über den Rand der Feldschanze. Sie bekam die Bewegung nicht ganz richtig hin. Ihr Körper war eine schwerfällige, ungelenke, zu träge Masse in einem zu schwachen Schwerefeld, und sie segelte gefährlich hoch über den aufgewühlten Asteroidenboden hinweg. Licht loderte vor ihr auf; bei der Kanonenstellung wurde bereits gekämpft. Doch obwohl ein paar Sternzertrümmerer in der Nähe aufflackerten, schoss niemand auf sie. Sie schaute sich nicht um. Es war Aufgabe von Sergeant Blayle, dafür zu sorgen, dass die anderen Soldaten des Zuges ihrem Beispiel folgten.
    Sie flog mit dem Gesicht voran in den Dreck. Sie war noch am Leben und besaß noch sämtliche Gliedmaßen. Sie kauerte in einem flachen Krater, der ihr ein bisschen Deckung gewährte – ein paar Sekunden Zeit, um Atem zu schöpfen.
    Vorsichtig hob sie den Kopf. Die Monopolkanonenstellung feuerte noch. Aber diverse, unterschiedlich geformte Gebilde flogen um sie herum, lauter pechschwarze Kugeln und Ellipsoide. Es waren Xeelee-Drohnen, und sie umschwärmten die Stellung wie Bakterien eine Wunde – schwarz wie die Nacht, eisig schwarz vor einem taghell leuchtenden Himmel. Die Xeelee schickten häufig solche Drohnen als erste Welle vor, um einen Stein zu neutralisieren, bevor sie die schwereren Waffen der Nachtjäger und anderer Schiffe einsetzten. Selbst sie schonten ihre Ressourcen, wie es schien.
    Doch die Infanterie war bereits im Einsatz. Schattenhafte Gestalten warfen sich den Drohnen entgegen und nahmen sie auf ihren kurzen, bogenförmigen Sprüngen von einer Deckung zur nächsten unter Feuer. Ihre Waffen spien Kügelchen aus GUT-Massenenergie, die schimmernd auf ihre Ziele zurasten und dann wie ein Miniatur-Urknall explodierten.
    Ein glücklicher Schuss schaltete eine Drohne aus – aber sie explodierte: eine getarnte Bombe. Es regnete Trümmer, ein bösartiger Hagel, der die Leiber etlicher Soldaten durchbohrte, bevor er sich in den aufgewühlten Schmutz grub. Das endlose Geplapper im Funk wurde von Schreien unterbrochen, den ersten in diesem Einsatz. Die Moralfilter blendeten sie umgehend aus.
    Cohls Soldaten schlossen zu ihr auf. Sie warf einen Blick auf ihre Anzeigevorrichtungen. Ein Soldat war bereits gefallen, getroffen von einem Schrapnell der Drohne. Also noch neun übrig, neun, die in flachen Gruben im zerklüfteten Boden kauerten.
    »Los!« Sie grub Hände und Füße in den Schmutz, stieß sich ab und feuerte im Flug.
    Die meisten Drohnen segelten ungehindert durchs Feuer. Xeelee-Baustoff war widerstandsfähiges Material. Es kam darauf an, eine Drohne an einem

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