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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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die ich brauchte? Ich dachte, Sie wären meine Verbündete, Luru Parz. Sie waren es doch, die anfangs gesagt hat, wir müssten das schwarze Loch studieren!«
    »So weit studieren, dass wir es vernichten können – mehr war nicht nötig. Das hier jedenfalls nicht! Wissen ist eine Waffe, Nilis. Mehr nicht. Ich habe immer befürchtet, dass Sie so lange herumwühlen würden, bis Sie einen Grund fänden, das Projekt nicht zum Abschluss zu bringen. Hyperakademische Narren wie Sie tun das immer.«
    Vielleicht war es richtig von ihr gewesen, ihm Steine in den Weg zu legen, dachte Bleibende Hoffnung. Er rief sich sein Gespräch mit Blau in Erinnerung, der genau dieses Ergebnis vorhergesehen hatte: dass Nilis früher oder später einen Grund fände, sich in Chandra zu verlieben, und versuchen würde, den Angriff abzublasen.
    »Hören Sie zu«, sagte Nilis finster. »Ich habe meine Analyse in aller Eile erstellt. Und sie beinhaltet mehr Fragen als Antworten. Ganz abgesehen von einer etwaigen pan-kosmischen Verantwortung: Wir wissen nicht, welche Folgen es haben könnte, wenn wir diesen Monaden-Komplex destabilisieren. Möglicherweise würden wir einen so gewaltigen Schaden anrichten, dass ich ihn auch nicht annähernd abschätzen kann…« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht wäre die gesamte Galaxis betroffen.«
    Luru Parz schob sich an Nilis vorbei und trat Kimmer gegenüber. Ihr Mienenspiel war lebhaft und von großer Intensität, aber Hoffnung fand, dass es die Intensität einer geschärften Klinge war, kein menschlicher Ausdruck. »Dann ist es eben so. Marshal – wir müssen es tun, ungeachtet der Folgen. Dies ist unsere einzige Chance, ist Ihnen das nicht klar?«
    Kimmer sagte: »Aber wenn wir eine solche Zerstörung verursachen – wenn das Zentrum der Galaxis explodiert…«
    »Na und?«, rief Luru. »Dann wird die Galaxis eben gereinigt! Marshal, ich habe schon einmal gesehen, wie die Menschheit eine Galaxie bevölkert hat; das schaffen wir auch ein zweites Mal. Und diesmal wäre es eine Galaxie ohne Xeelee. Wir müssen es tun.«
    Nilis lachte, ein schriller Laut. »Marshal, Sie wollen doch nicht etwa auf sie hören? Also wirklich, Sie Narr…«
    Kimmer reagierte sofort. Er fuhr herum und schlug den Kommissar mit einer behandschuhten Faust beiseite. Nilis fiel rücklings um und krachte unbeholfen gegen ein Schott. Blut lief ihm aus dem Mund.
    Bleibende Hoffnung lief zu ihm und bettete seinen Kopf in seinen Schoß. »Kommissar, Kommissar«, flüsterte er. »Sie können einen Marshal doch nicht so mir nichts, dir nichts einen Narren nennen!«
    Luru Parz schien ihre Distanziertheit wiedererlangt zu haben. Schwer atmend sagte sie: »Unsere Diskussion ist ohnehin irrelevant.«
    Kimmer, verblüfft von der raschen Wendung der Ereignisse, funkelte sie wütend an. »Was soll das heißen?«
    »Die Entscheidung, ob wir weitermachen oder nicht, liegt nicht bei uns, sondern bei Pirius Rot. Der jedes Wort gehört hat, das wir gesagt haben. Nicht wahr, Pilot?«
    Die Stimme aus dem Zentrum der Galaxis klang, als käme sie aus einem Grab. »Ja, Luru Parz.«
     
    Pirius Rot presste sich die behandschuhten Hände an die Schläfen.
    Er und Bilson, das andere überlebende Mitglied seiner Besatzung, hatten es geschafft, zum Rest der Staffel zurückzukehren. Aber er war froh, dass er allein in seiner Blase saß. Er versuchte immer noch, die Schocks der letzten paar Minuten zu verarbeiten – den Tod seines Ingenieurs und den plötzlichen Verlust seines älteren Ichs. Er hatte keine Ahnung, welche Gefühle so etwas auslösen sollte. Und nun das – der Mann, der alles initiiert hatte, stellte die Mission von Grund auf infrage.
    Sogar das Sprechen fiel ihm schwer. Er wusste, dass er am Rande der völligen Erschöpfung stand.
    Diese Bürde Wird Vergehen sagte: »Es ist Ihre Entscheidung, Major.«
    Pirius’ Lachen war bitter. »Sieh an, jetzt haben Sie was zu sagen.«
    Torec fuhr Bürde mit vor Kummer brüchiger Stimme an: »Ja. Und dir ist es egal, ob er sich richtig oder falsch entscheidet, weil am Ende der Zeit ohnehin alles in Ordnung gebracht wird, nicht wahr?«
    »Das hier vielleicht nicht«, sagte Bürde leise.
    »Wir sollten abwarten«, meinte Bilson zögernd. »Wir brauchen Zeit. Wenn Nilis Recht hat… Wir brauchen Zeit, um es zu überprüfen.«
    Torec sagte: »Aber wir kriegen nie wieder eine so gute Chance. Das wissen wir. Das nächste Mal werden die Xeelee schon auf uns warten.«
    »Wir werden einen anderen Weg finden«, sagte

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