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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bilson. »Was das betrifft, sind die Menschen klug genug.«
    »Ja, das sind wir«, stimmte ihm Bürde zu.
    Pirius litt Qualen. Wenn Nilis auch nur halbwegs Recht hatte, würden sie vielleicht ein schreckliches Verbrechen begehen, ein Verbrechen, das womöglich sogar das Universum transzendieren würde. Woher sollte er wissen, was richtig war? Wer war er, dass ihm eine solche Entscheidung aufgenötigt wurde?
    Und dennoch schien sie klar zu sein.
    »Heute sind schon genug von uns gestorben«, sagte Pirius. Darunter die Hälfte von mir, dachte er. Er versuchte, die nächsten Worte zu proben. Wir ziehen uns zurück…
    »Pilot.« Bilsons Stimme war voller Staunen.
    Pirius schaute auf die Akkretionsscheibe hinunter. Eine Art Wolke stieg über dieser Lichtpfütze auf, eine schwarze Wolke. Als er die Vergrößerung seiner Bilder erhöhte, sah er, dass es ein gewaltiger Schwarm von Schiffen war, die wie Insekten emporstiegen.
    »Es sind die Xeelee«, rief Torec. »Sie kommen in Strömen aus dem Hohlraum. Ich glaube es nicht. Sie geben Chandra auf!«
    Bürde sagte: »Sieht aus, als wären sie derselben Meinung wie Nilis. Es gibt Dinge, die man vor der Zerstörung bewahren muss, ganz gleich, um welchen Preis.«
    »Fliegen wir heim«, sagte Pirius.
    Die fünf ramponierten Schiffe machten geschlossen kehrt und wandten sich vom Herzen der Galaxis ab, wo immer noch unzählige Xeelee-Schiffe emporstiegen.
     
    Als Pirius Blau zu sich kam, war er von Dunkelheit umschlossen und bewegungsunfähig. Aufprallschaum, erkannte er.
    Zu seiner Überraschung lebte er noch. Er hatte den Flak-Angriff und die Zerstörung seines Schiffes überstanden. Er war nicht einmal verletzt, so weit er erkennen konnte.
    Mit Sprachbefehlen rief er Sensordaten ab, die innen auf seinem Visier vor seinen Augen vorüberflimmerten. Er stellte fest, dass er im Zentrum der Akkretionsscheibe trieb, weitab von jeder möglichen Abholstelle. Und niemand wusste, ob er lebte oder tot war. Während er im Schaum eingeschlossen in der Dunkelheit schwebte, gelangte er zu einer raschen Entscheidung. Er gab einen Befehl.
    Seine Schaumhülle platzte auf, flog auseinander und gab ihn in seinem Hautanzug frei. Er fiel inmitten einer Trümmerwolke in die Tiefe, ins strahlende Licht des galaktischen Zentrums getaucht. Sein Helmvisier färbte sich pechschwarz, und an der Innenseite der Scheibe leuchteten sofort rote Warnfelder auf.
    Er überprüfte seine Anzugsysteme. Sie waren allesamt überlastet, am Rand des Versagens. Der Hautanzug war nicht dazu gedacht, den grimmigen Bedingungen im Zentrum der Galaxis zu widerstehen, und er wusste es auch. Aber das spielte keine Rolle. Es würde so oder so bald vorbei sein.
    Mit weiteren Befehlen brachte er sein Visier dazu, etwas von dem harten Licht durchzulassen, mit dem es bombardiert wurde. Bald konnte er wieder sehen, wenn auch nur undeutlich.
    Er schwebte durch einen Wald glänzender Fäden. Die silbrigen Linien waren so gerade wie Laserstrahlen – aber einige von ihnen waren zerrissen oder verdreht.
    Mit einem Schock verstand er. Er fiel durch die Netzstruktur um das schwarze Loch. Von den auf dem Netz herumkriechenden Raumfahrzeugen war jedoch nichts zu sehen. Und er fand auch keine Spur von seinem Schiff oder seinen Besatzungskameraden, die, falls sie nicht sofort den Tod gefunden hatten, ebenso hilflos im Raum treiben mussten wie er.
    Zu seiner Überraschung funktionierte ein Funkkanal noch. Er konnte nicht mit der Staffel reden, aber es gab eine Verbindung zum Kommandozentrum in der Bogen-Basis. Mit energischen Befehlen schaltete er auf reinen Sendebetrieb und sorgte dafür, dass die Bilder seines Helmvisiers übertragen wurden. Er freute sich, dass sie nun dasselbe sehen konnten wie er. Möglicherweise gab es viel für sie zu lernen, ganz gleich, wie die Operation ausging. Aber er wollte mit niemandem sprechen. Kein Adieu. Nicht, wenn es noch eine zweite Version von ihm gab, die in seine Fußstapfen treten konnte.
    Während er weiter hilflos fiel, drehte er sich im Raum und schaute nach unten auf den Ereignishorizont.
    Obwohl einfallendes Plasma über dessen Oberfläche kroch und sich beim Sturz aus dem Dasein rötete, war er dunkel, eine dunkle Ebene unter dem Plasma. Das grelle Licht, in das alles getaucht war, wurde entweder vom Ereignishorizont absorbiert oder vom ungeheuren Schwerefeld des schwarzen Lochs abgelenkt; Pirius befand sich im Schatten des schwarzen Lochs, einem seltsamen, relativistischen Schatten, der von

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