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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verfahren in solchen Fällen, und als einziger überlebender Schwarmkommandant war Bürde der richtige Mann dafür. Aber Pirius wusste, dass dieses Angebot mehr mit den Dingen zu tun hatte, die in Bürdes Kopf vorgingen.
    Außerdem gefiel ihm der Gedanke nicht, jemanden zurückzulassen. Er vergewisserte sich, dass Bürdes Crew einverstanden war, bevor er zustimmte, aber sie schienen Bürde gegenüber loyal zu sein.
    Also noch vier Schiffe übrig – und dann verloren sie ein weiteres. Es war ein erneuter Systemausfall – diesmal mit katastrophalen Folgen: Das Sicherheitsfeld der punktförmigen Schwarzlochbomben versagte, und das Schiff wurde auf der Stelle zerrissen. Danach befahl Pirius den Crews, sich ihrer restlichen Bomben zu entledigen. Er wusste, dass er es für den Rest seines Lebens bereuen würde, nicht eher an diese Vorsichtsmaßnahme gedacht zu haben.
    Am Ende kehrten also nur drei Schiffe zur Bogen-Basis zurück. Sie wurden in einen Hangar mit genug Wiegen für die zehn geleitet, die fünfzehn Stunden zuvor vom Orion-Stein gestartet waren.
    Pirius ging als Erster hinunter. Er baute eine wacklige Landung und setzte sein Schiff zu hart auf die Wiege auf. Dutzende Angehörige des Bodenpersonals warteten in der Nähe, und sie wimmelten sofort um das Schiff herum. Aber natürlich konnten sie nur Pirius und Bilson aus ihren Blasen helfen; der Stumpf von Cabels Gondel war ein stummes Zeugnis des Verlusts.
    Bleibende Hoffnung und Cohl waren beide da. Pirius war über die Maßen froh, ihre vertrauten Gesichter zu sehen. Sie umarmten sich steif in ihren Hautanzügen. Aber er sah ihren Kummer über den Verlust von Blau, »ihrem« Pirius.
    Marshal Kimmer kam gemessenen Schrittes herbei. Er trug einen strahlenden Hautanzug, der mit Kommandoabzeichen geschmückt war. »Gut gemacht, Pilot, gut gemacht!«
    Pirius ließ sich von ihm die Hand schütteln. Doch als Kimmer wissen wollte, wie die Operation abgelaufen war, sagte er nur: »Warten Sie auf die Nachbesprechung«, und wandte sich wieder seinen Leuten zu. So sprach man nicht mit einem Vorgesetzten, aber er war zu müde, um sich darum zu scheren.
    Pirius schickte Bilson ins Lazarett, wehrte aber die Sanitäter ab, die ihn ebenfalls wegbringen wollten; er würde den Hangar erst verlassen, wenn die beiden anderen Schiffe wieder zu Hause waren.
    Sie kamen nacheinander herein. Keiner der Piloten legte eine wesentlich bessere Landung hin als er, aber sie kamen beide sicher herunter. Die Besatzungen scharten sich in ihren Hautanzügen auf dem Boden des Hangars zusammen, während Sanitäter und Reservecrews sich um sie drängten und Hoffnungs Techniker zu den Schiffen vorrückten.
    Alle redeten gleichzeitig. Ihr erstes Gefühl war Erleichterung – die Erleichterung darüber, noch am Leben zu sein. Dieser Ausbruch nervöser Energie hatte beinahe etwas Berauschendes. Aber die leeren Wiegen erzählten eine schreckliche Geschichte. Der eine oder andere wanderte allein umher und schaute zum Himmel hinauf, als rechnete er damit, dass sich eines der verlorenen Schiffe doch noch heimschleppen würde.
    Am schwersten fiel Pirius die Begegnung mit Torec. Sie umarmte ihn, aber ihr kleines Gesicht hinter dem Helmvisier war vor Kummer versteinert. »Ich habe dich wieder«, sagte sie, »aber ich habe dich auch verloren. Wie soll ich damit fertig werden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er leise.
     
    Kaum in der Basis, wurden die Besatzungen der üblichen Prozedur im Gefolge einer Operation unterzogen. Zuerst checkten die Ärzte sie durch. Alle bis auf einen – einen Navigator mit gebrochenem Arm – wurden entlassen. Dann brachte man sie in einen Speisesaal, in dem es massenweise zu essen und zu trinken gab. Plötzlich merkten sie, wie hungrig sie waren. Aber es gab genug für dreißig Mann, und es war unangenehm, von leeren Stühlen umgeben zu sein.
    Obwohl Pirius so erschöpft war, dass er glaubte, eine Woche lang schlafen zu können, wurden sie anschließend zu ersten Nachbesprechungen geholt, einzeln, pro Crew und dann alle zusammen. So ging es sechs ermüdende Stunden lang, bis schließlich ein übereinstimmender virtueller Bericht über die Operation erstellt wurde, der ihre jeweiligen Perspektiven und die Logbücher der verbliebenen Schiffe kombinierte. Die Crews fanden sich damit ab, dass es notwendig war. Über einzelne Aspekte der Mission konnte man jahrelang diskutieren, aber diese ersten Momente, wenn die Erinnerungen noch frisch und nicht von Gefühlen oder

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