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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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er sich zusammen und sagte: »Nun wissen wir wenigstens, wo sie ist.«
    Andry trat neben seinen Bruder. »Du Idiot! – Sie hätte dich umbringen können. Bist du in Ordnung?«
    Maarken nickte. »Ein wenig erschüttert. Diese Zauberei ist nicht ganz ohne«, meinte er täuschend sanft. »Wir können nicht hineingehen, so viel steht fest. Aber wenn sie hätte fliehen können, dann hätte sie das inzwischen getan.«
    »Ich weiß nicht, wie es mit euch anderen aussieht, aber ich habe keine Lust, sie auszuhungern.« Andry drehte sich um. »Sioned, kannst du eine Art Schutz für dich selbst und die anderen wirken?«
    »Ja, ich denke, aber…«
    »Bitte tu es.« Er erwiderte Pols Blick mit ironischer Herausforderung. »Nun? Sollen wir herausfinden, welchen von uns sie am liebsten tot sehen möchte?«
    »Interessante Entscheidung für sie«, erwiderte der. »Fertig?«
    Andry nickte. Er murmelte leise etwas und rief dann: »Hast du mich gehört, du widerwärtige Kreatur? Du hast die Wahl! Zwischen dem Herrn der Schule der Göttin oder dem künftigen Hoheprinzen! Welcher von uns wäre leichter für dich?«
    »Welchen von uns du auch vernichtest, der andere wird dich jagen!«, rief Pol.
    Gelächter schlug ihnen entgegen. »Welcher von euch hat denn den Mut, zu mir zu kommen und den Tod zu suchen?«
    »Nein!«, zischte Rohan hinter ihnen. »Geht nicht hinein! Bringt sie heraus!«
    »Könnt ihr mir denn gegenübertreten?«, spottete Mireva.
    »Kannst du uns beiden denn gegenübertreten?«, höhnte Pol.
    »Euch beiden, wenn ihr als einer arbeitet?« Sie lachte schallend. »Ihr vereinigt eure Kräfte erst, wenn Drachen über die Meere fliegen anstatt durch die Himmel!«
    Pol erwiderte und hielt Andrys Blick fest. Sein Vetter flüsterte Worte in der alten Sprache, die Pol für einen Augenblick verwirrten. Feuertraum? Andry machte eine ungeduldige Geste, und plötzlich begriff Pol. Er nickte und machte sich bereit.
    Zwei Gestalten entstanden aus dem Lichtläuferfeuer. Eine davon wurde Pol; die andere Andry. Die Beschwörungen trieben in die Dunkelheit. In ihrem Licht sah Pol die Form des Raumes und die Frau darin. Allein und noch immer lachend. Seine Wut darüber, dass er von Ruval getäuscht worden war, zeigte sich in einem Aufflackern seiner Beschwörung. Im nächsten Augenblick schrie er auf und verlor völlig die Kontrolle, als Mireva seinem Feuer ihr eigenes entgegenschleuderte. Es war weiß und kalt und zerrte an jedem Nerv seines Körpers.
    »Versuch es nochmal, Prinzchen.«
    »Soll ich dir zeigen, wie man es macht?« Aus Andrys scharfer Stimme sprach Verachtung für sie beide. Pols Sinne wirbelten, als die Macht stark und glatt von Andry ausstrahlte. Es war fast wie ein Spiel; weder in seinen Augen noch in seinem Gesicht zeigte sich Anstrengung. Aber Mireva wich zurück, und das weiße Feuer verlosch.
    »Pol! Pack sie, sie hat den Zauber verloren, sie ist verletzlich!«, schrie Andry.
    Sein Kopf war ein Durcheinander von Nadeln, und die Befehle, die er seinen Gliedmaßen gab, waren so wirr, dass er sich bewegte wie eine schlecht zusammengesetzte Puppe. Aber er warf sich vorwärts und prallte mit Mireva zusammen. Der Feuerschein verging, als sie auf die harten Steine aufschlugen.
    Pol griff ihr an die Kehle. Die lose und faltige Haut des Alters war plötzlich von jugendlicher Straffheit und Geschmeidigkeit, und das Gesicht über seinen pochenden Händen zeigte die zarten Züge von Meiglan in einer Fülle goldener Haare. Sein Griff versagte. Obwohl er wusste, dass es sich um eine Illusion handelte, stockte er.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Wie Blitze über den Wüstenhimmel zuckten Feuerstrahlen durch sein Hirn. Er floh davor. Aber Meiglans Gesicht mit Mirevas graugrünen Augen lachte aus jedem Winkel seiner Gedanken. Krämpfe zuckten durch seine Muskeln, als er in Gedanken schreiend davonlief. Aber es gab kein Entkommen.
    Es war wieder Mirevas Gesicht. Ein rubinrotes Triumphleuchten zeigte sich tief in ihren Augen. Doch nur für einen Augenblick. Entsetzen durchschnitt ihn, und wieder zuckte ein Blitz, als sich das Gesicht wieder veränderte, zu Formlosigkeit verschwamm und sich neu formte, zu einem Albtraum formte. Der Nacken, den er umklammerte, wurde ledrig und das Gesicht darüber wurde zu einer entsetzlichen Masse mit offenen Wunden und Schuppen. Hörner mit blutigen Spitzen wuchsen aus der Stirn; geschwungene Fangzähne und eine gegabelte Zunge zeigten sich zwischen schleimigen Lippen. Der dicke Körper wand

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