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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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unschätzbar.«
    »Das ist richtig«, warf Sionell ein, als hätte sie gerade darüber nachgedacht. »Mein Herr ist so überaus klug.« Sie warf Tallain einen bewundernden Blick zu, der so übertrieben war, dass sie fast Sioneds Entschluss gefährdet hätte, nicht zu lachen. »Ihr müsst einfach bleiben, Herr. Euer Wort wird bei dem Rialla entscheidend sein. Eine formelle Untersuchung ist schließlich gewiss.«
    »Du siehst also, Vater, wir müssen wirklich bleiben«, fügte Meiglan hinzu.
    »Ja, natürlich müsst Ihr das«, sagte Tallain. »Es werden Fragen gestellt werden, die nur Ihr beantworten könnt.«
    Das Schlucken fiel Miyon recht schwer. Und Sioned stellte erfreut fest, dass sogar Meiglan verstand, auf welche Fragen Tallain anspielte. Sie sagte sich, dass es an der Zeit war, dass sie einschritt. Sie glättete ihre Miene und schickte sich an, die Treppe hinaufzugehen.
    »Ach, Herr«, wandte sie sich an Miyon. »Ich habe gerade Eure Wache zur Patrouille ausziehen sehen. Es war sehr rücksichtsvoll von Euch, zu unserer Sicherheit auch noch Eure eigenen Leute auszusenden.«
    Er saß in der Falle, und er wusste das. Sie musste bewundern, wie schnell er sich erholte und mit angemessener Würde erklärte: »Ich war der Ansicht, Ihr und der Hoheprinz hättet genug zu tun, und vielleicht wird diese Person unvorsichtig und kann gefasst werden.«
    »Das können wir nur hoffen«, erklärte Sioned. »Ich möchte vor allen Dingen genau hören, was er zu sagen hat.«
    »Das gibt gewiss eine schöne Geschichte.« Tallain seufzte und schüttelte den Kopf.
    Sioned versuchte ein kleines Experiment. »Sagt mir, Herr, glaubt Ihr, dass Prinzessin Chiana unter dem Einfluss von Zauberei gestanden hat? Nur das würde den Irrsinn dieses Angriffs auf Drachenruh erklären.«
    »Ich halte es für wahrscheinlich«, sagte Miyon, und in seinen Augen schimmerte Hoffnung. Sioned fragte sich, ob er wirklich glaubte, sie würden ihn mit dieser Ausrede davonkommen lassen. Aber sie vermutete, dass er es versuchen würde. Selbst wenn er in den Augen anderer Prinzen lächerlich dastehen würde, wenn er zugab, verzaubert worden zu sein, so konnte ihm das vielleicht das Leben retten. Sie würde es genießen zuzusehen, wie er sich wand, ehe Rohan ihn zum Tode verurteilte.
    »Ich glaube das auch«, warf Tallain ein und spann den Faden schamlos fort. »Lord Ostvels Bericht durch den Lichtläufer Donato, dass sie diesen Spiegel zerschmettert hat – schockierend. Zauberei ist die einzige glaubhafte Erklärung. Niemand ist so dumm zu glauben, dass die Herrscher der Wüste und der Prinzenmark besiegt werden könnten.«
    Sioned sah, dass Meiglan die Wimpern senkte und bleich wurde. Also verspürte sie noch immer Angst. Nicht vor ihrem Vater, aber für ihren Vater. Erstaunlich. Aber Sioned konnte ihr daraus keinen Vorwurf machen. Sie hätte sogar weniger von ihr gehalten, wenn sie Miyons bevorstehendem Sturz freudig entgegengesehen hätte.
    Die Spannung, die Tallains letzten Worten folgte, wurde von Sionell gelöst. Sie nahm Meiglans Arm und sagte: »Ich wollte gerade einen Spaziergang im Garten machen. Willst du nicht mitkommen?«
    »Danke, sehr gern.«
    Ihr Rückzug nach diesem Sieg war graziös und ließ Farbe der Wut in Miyons Wangen steigen. Sioned lächelte.
    Ein bisschen später hatte sie Rohan, Chay und Tobin die ganze Geschichte erzählt. »Sie war kühl wie eine Wolke und hat sich nicht nur gewehrt, sondern war sich ihrer selbst auch ganz sicher, ohne jede Spur von dem hysterischen Kind. Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, aber ich hätte den Anblick von Miyons Gesicht um alles Gold von Skybowl nicht vermissen mögen!«
    »Du besitzt bereits Gold von Skybowl«, erinnerte Chay sie grinsend. »Aber ich verstehe, was du meinst. So, er bleibt also. Gut. Rohan, wirst du ihn hier hinrichten lassen oder beim Rialla ?«
    »Ach, warte doch!«, bat Tobin mit bösem Funkeln in den Augen. »Ich möchte zu gern hören, wie er vor allen Leuten zu erklären versucht, dass das alles nur durch Zauberei geschah.«
    »Wo wir schon davon sprechen…« Sioned hasste es, die lockere Stimmung zu stören, aber sie musste es tun. »Hat irgendwer von euch Pol heute Morgen schon gesehen?«
    »Maarken sah ihn auf dem Weg zu eurem Arbeitszimmer«, sagte Chay. »Ich vermute, er studiert die Sternenrolle. Und man hat mir gesagt, er wüsste jetzt alles. Du glaubst doch wohl nicht, er wäre so dumm, als weiteren Beweis seines Anrechts auf die Prinzenmark seine Abstammung

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