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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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der dritten. Andrade wollte den Kontinent unter einem Lichtläufer-Hoheprinzen vereinen. Stattdessen werden wir aufgespalten. Und es wird immer schlimmer werden, je älter Pol wird.«
    Mit einer zornigen Geste meinte Alasen: »Als Lady Andrade noch die Kontrolle über die Faradh’im hatte, konnten die Prinzen sich zumindest auf ihre Disziplin verlassen. Aber der Bruch zwischen Andry und der Wüste ist offensichtlich, nachdem Pol inzwischen alt genug ist, sich aber nicht in der Schule der Göttin aufhält.«
    »Du hast noch eine vierte Fraktion vergessen«, wandte Riyan ein. »Die Zauberer.«
    Alasen erhob sich und ging auf und ab, die Hände um die dampfende Tasse gelegt. »Das ist das Schlimmste von allem! Nach Hunderten von Jahren tauchen sie plötzlich aus dem Nichts auf und verschwinden dann wieder. Wer könnte sagen, wo sie sind, was sie denken und was sie planen? Auf welche Weise werden sie Pol und Andry als Nächstes herausfordern? Denn es geht sie beide an, Riyan. Sie müssen der Bedrohung gemeinsam entgegentreten. Als Faradh’im. Aber ich fürchte, ihr Stolz wird das nicht zulassen.«
    »So schlimm wird es gewiss nicht werden«, versuchte er sie zu besänftigen. »Vielleicht tauchen diese Zauberer überhaupt nie wieder auf.«
    Alasen verzog verbittert den Mund. »Nein? Du hast doch ihre Macht zu spüren bekommen, Riyan, ebenso wie ich. Bei Lady Andrades Tod und bei dem Kampf. Glaubst du wirklich, so jemand gibt sich damit zufrieden, noch einmal ein paar hundert Jahre im Versteck zu bleiben? Wenn Pol und Andry ihnen nicht gemeinsam die Stirn bieten, könnten diese Zauberer gewinnen.«
    »Ja, ich habe ihre Macht gespürt«, sagte er leise. »Mehr als jeder andere. Ich bin von ihrem Blut, Alasen.«
    »Aber du bist ihnen nicht ähnlicher als dein Vater«, unterstrich sie.
    »Ach, wissen wir denn überhaupt wirklich, was sie wollen?«, murmelte Ostvel.
    Alasen stützte sich auf eine Stuhllehne. » Faradh’im haben sie geschlagen. Sie dürsten nach Rache. Aber warum gerade jetzt? Was lässt sie heute glauben, dass sie diesmal gewinnen könnten?«
    »Sie haben aber mit Masul bereits versagt«, gab Riyan zu bedenken.
    »Sie haben es nicht richtig versucht«, schalt sie ihn. »Ich denke, er war nur ein Mittel, um Andrade aus dem Weg zu räumen.«
    »Also, wenn es jemals dazu kommt, dass man herausfinden muss, wer vom Blut der Alten ist und wer nicht, dann traue ich, offen gesagt, Pols Schutz eher als dem von Andry.«
    »Riyan!« Alasen starrte ihn an. »Du fürchtest die Schatten, Lichtläufer«, fügte sie nach einer Weile ruhiger hinzu.
    »Ja? Was sagst du dazu, Vater? Was ist der einfachste Weg, verschiedene Gruppen zu vereinen? Gebt ihnen einen gemeinsamen Feind – oder jemanden, den sie für einen halten.«
    »Alasen hat Recht«, fuhr Ostvel ihn an. »Du fängst ja mit den Schatten an.«
    »Andry würde so etwas niemals auch nur denken!«, fügte sie hinzu. »Riyan, du hast ihn doch dein Leben lang gekannt!«
    Er hatte in letzter Zeit Dinge gehört, aufgrund derer er sich fragte, ob er Andry wirklich gekannt hatte. Er zwang sich jedoch zu einem entschuldigenden Lächeln und verbarg, was in seinem Herzen war. »Tut mir leid. Ich bin kein Politiker, und all dieses Ausspielen einer Seite gegen eine andere verwirrt mich.«
    Angesichts dieses Eingeständnisses von Unfähigkeit zog Ostvel zweifelnd die Brauen hoch, sagte jedoch nichts. Während Alasen aus dem Nachschenken von Taze ein beruhigendes Ritual machte, gab Riyan der Unterhaltung absichtlich eine andere Wendung und sprach von Sorins Plänen mit Feruche.
    Doch als er an diesem Abend allein in seinen Gemächern war, blickte er nachdenklich auf seine Ringe. Eine Möglichkeit, Faradh’im von Diarmadh’im zu unterscheiden, bestand darin, dass sie elende Übelkeit beim Überqueren von Wasser empfanden. Riyan hatte dieses Problem gehabt wie reinblütige Lichtläufer – aber er wusste, dass er auch das Blut der Alten in seinen Adern hatte, Teil des Vermächtnisses seiner Mutter. Sein Schutz war ihr Lichtläufererbe, das diese Reaktion bei ihm hervorrief. Aber was war mit ausgebildeten Faradh’im, deren Macht einzig und allein aus ihrem Zaubererblut erwuchs? Pandsala war eine von ihnen gewesen. Das Überqueren von Wasser hatte ihr niemals Probleme bereitet.
    Die einzig sichere Methode, die einen von den anderen zu unterscheiden, war die Reaktion auf Zauberei, wenn die Faradhi -Ringe zu brennenden Schmerzen an den Fingern eines jeden führten, der auch

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