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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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Diarmadhi -Blut in sich hatte. Er fragte sich, ob Andry davon wusste – und wenn ja, ob er dieses Wissen jemals auf eine Art und Weise einsetzen würde, die Pols Schutz notwendig machen würde. Riyan dankte der Göttin, dass Pol nicht vom Blut der Alten war. Jedenfalls konnte Andry ihn auf diese Weise niemals bedrohen.

Kapitel 4
    723: Stronghold
    Der Klang des Drachenhorns schreckte Rohan aus der Konzentration, mit der er sich seiner Korrespondenz gewidmet hatte. Es kündigte Besucher an. Im Geiste ging er hastig die Reihe der Gäste durch, die erwartet wurden, und runzelte die Stirn. Vor Winteranbruch sollte niemand kommen. Sioneds Neffe Tilal und seine Gemahlin Gemma wollten mit ihren Kindern aus Ossetia kommen und einige Wochen sowie die Feiertage zum neuen Jahr bei ihnen verbringen; Maarken und Hollis hatten versprochen, ihre einjährigen Zwillinge aus Whitecliff zu ihnen zu bringen. Aber Rohan hatte mit einem friedlichen Herbst gerechnet, in dem er einiges aufzuarbeiten hatte, und jetzt kam Besuch. Sioned war nicht einmal daheim, sondern war nach Feruche geritten, um zu sehen, welche Fortschritte der Aufbau machte. Sie hatte ihn nicht gebeten, sie zu begleiten. Sie wussten beide, dass er zeit seines Lebens niemals wieder einen Fuß in die Nähe dieses Ortes setzen würde.
    Ein Klopfen ertönte an der Tür zur Bibliothek, und Rohan erteilte seine Erlaubnis zum Eintreten. Arlis stand dort, atemlos und mit großen Augen. »Herr! Ich bin den ganzen Weg vom Torposten bis hierher gerannt …«
    »Um mir zu sagen, wer kommt«, vervollständigte Rohan den Satz und gab dem Knappen Gelegenheit zum Atemholen. Arlis nickte. Sein von der Sonne gebleichtes braunes Haar war von einer sorglosen Hand zerzaust. »Eine wichtige Persönlichkeit, dem Horn nach zu urteilen. Wer?«
    »Lord Urival!«
    Rohan konnte einen Ausruf der Überraschung nicht unterdrücken. Kein Wunder, dass der Knabe so beeindruckt schien. »Nun, dann sollten wir ihn wohl besser begrüßen gehen, was?«
    Er verschloss das Tintenfass, legte die Federn beiseite und warf einen abschließenden Blick auf die Pergamente, die den riesigen Tisch bedeckten. Nichts lag dort, das nicht jedermann hätte lesen können. Er vertraute seinen Dienern bis hin zur niedrigsten Scheuermagd, und keiner hätte auch nur im Traum daran gedacht, sein privates Schreibzimmer ohne ausdrückliche Genehmigung zu betreten. Aber in den letzten Jahren hatte Sioned auf äußerster Vorsicht bestanden. Lichtläufer waren nicht die Einzigen, die Licht weben und Dinge sehen konnten, die besser ein Geheimnis blieben.
    »Lord Urival ist nicht allein, Herr«, berichtete Arlis und hielt Rohan ein feuchtes Tuch hin, damit dieser seine tintenbefleckten Finger reinigen konnte. »Ein anderer Lichtläufer ist bei ihm, eine Frau, und sie führen zwei Lastpferde mit, die von den Ohren bis zur Schwanzspitze beladen sind.«
    »Es scheint, als beabsichtige er einen langen Aufenthalt. Wie viele Ringe hat diese andere Lichtläuferin?« Rohan rieb an einem hartnäckigen Flecken, runzelte die Stirn und warf das Tuch auf seinen leeren Stuhl.
    »Acht.« Der Knappe zögerte. »Darf ich etwas fragen?«
    »Das ist der Hauptgrund, warum du hier bist, Arlis. Deine beiden Großväter wären zutiefst enttäuscht, wenn du es nicht tätest. Und sie wären noch unglücklicher, wenn ich nicht versuchen würde, deine Fragen zu beantworten.« Er lächelte und schnippte eine Locke des wirren Haares aus der Stirn des Knaben.
    »Es sieht so aus, als wären Lord Urival und diese andere Faradhi mit ihrer ganzen Habe gekommen. Sie ist zu alt, um von Lord Andry nach seiner neuen Methode unterwiesen worden zu sein. Könnten sie gekommen sein, weil Lord Andry sie hinausgeworfen hat?«
    Rohan betrachtete den Verwandten seiner Gemahlin, dieses Prinzchen, das nur aus ernstem Gesicht, besorgten grünen Augen und kindlich weichen Zügen zu bestehen schien. Arlis würde eines Tages das vereinigte Reich von Kierst und Isel regieren, was er fast eher gelernt hatte als das Laufen. Gerade jetzt versuchte er zu denken wie ein Prinz – bewundernswert, aber auch deprimierend für Rohan, der es gern gesehen hätte, wenn der Knabe wenigstens noch ein paar Jahre lang ein Kind geblieben wäre.
    »Glaubt Ihr, dass das geschehen sein könnte, Herr?«, wollte Arlis besorgt wissen.
    »Wahrscheinlich ist er nur zu Besuch gekommen und hat jemanden zur Gesellschaft mitgenommen.« Zumindest hoffte Rohan dies inbrünstig.
    Arlis schien erleichtert. Rohan

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