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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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der Abendhimmel erfüllt von Drachen, die über dem See kreisten, bis alle in der Luft schwebten. Die Drachenmännchen trompeteten noch einmal, und die Gruppe setzte sich nach Süden in Bewegung, wo sie in versteckten Canyons und Tälern der Catha-Hügel überwintern würden. Einige Weibchen blieben zurück, darunter auch Sioneds rostroter Drache, um die langsameren Jungdrachen anzutreiben. Riyan fragte sich, ob Sioned wohl in Stronghold darauf wartete, dass Elisel vorüberflog, ob sie ihren Drachen im letzten Licht der Herbstsonne grüßen würde.
    Nachdem das Abendessen so überraschend beendet worden war, trug Riyan Jahnavi auf, in jedes Schlafgemach kleine Kuchen und Taze senden zu lassen, und dann entließ er seinen neuen Knappen für diesen Abend. Er selbst begab sich zu Camigwens Amme, um dieser zu helfen, seine kleine Schwester zu Bett zu bringen – keine leichte Aufgabe, denn das Kind hatte die Drachen ebenfalls gesehen und wollte augenblicklich das morgendliche Spiel mit dem großen Bruder wiederholen. Zur Enttäuschung der Amme tat er ihr den Gefallen. Mit Flügeln aus einer Decke rannte er durchs Zimmer, während Jeni vor Lachen quietschte und versuchte, ihn mit einem Holzlöffel »niederzumetzeln«. Endlich kam Alasen herein, stoppte den Aufruhr und trieb ihre Tochter geschickt mit dem Versprechen ins Bett, am kommenden Morgen noch einmal Drachen spielen zu dürfen, ehe sie nach Stronghold aufbrachen.
    »Aber ich dachte, ihr würdet noch eine Weile bleiben«, protestierte Riyan, als sie Jeni unter den wachsamen Augen der Amme zurückließen. »Ich weiß, dass Sorins Vater wegen Feruche einen Rat braucht. Ich wollte mit ihm und Walvis morgen dorthin reiten.«
    »Ach, mach dir deshalb keine Sorgen. Ihr drei könnt das tun, während ich Sioned besuche.« Sie forderte ihn auf, sich zu setzen, machte es sich selbst auf einem Sofa bequem und beugte sich vor, um dampfenden Taze aus einem Krug in die Tassen zu schenken, die auf einem niedrigen Tisch standen. »Rohan möchte, dass wir einen Blick auf die Arbeit in Drachenruh werfen. Deshalb werden wir über die Drachenkluft in die Prinzenmark zurückkehren. Nur wir und die Pferde, keine Gepäckwagen oder Ähnliches. Obwohl dein Vater wahrscheinlich irgendwelchen Unsinn aushecken wird, dass ich den ganzen Weg über in einer Sänfte getragen werde oder so. Sioned sagt, er habe verrückt gespielt, als deine Mutter mit dir schwanger war, und ganz sicher war er das vor Jenis Geburt.«
    Riyan kicherte. »Nach allem, was ich von meiner Mutter weiß, glaube ich kaum, dass sie das zu würdigen wusste!«
    »Nach allem, was ich von ihr weiß, hat sie ihn wahrscheinlich nur ausgelacht! Ich sehe schon, dass er womöglich den Gedanken fasst, bis zum Frühjahr hierzubleiben. Aber wenn dieses Kind ein Knabe ist, dann sollte er in der Felsenburg zur Welt kommen.«
    »Natürlich«, stimmte Riyan ihr zu.
    Sie veränderte ihre Haltung und blickte auf ihre Füße in den eleganten Schuhen hinab. »Ehrlich gesagt, wollte ich mit dir darüber reden.«
    Er hob abwehrend eine Hand und lächelte. »Ich weiß, was du sagen willst. Skybowl ist alles, was ich will, Alasen. Ich wäre ein Unglück für ein so großes Schloss wie die Felsenburg. Du bist eine Prinzessin aus Kierst und in diese Art von Leben hineingeboren. Du wirst es deine Kinder lehren können. Dein Sohn kann die Felsenburg haben, und ich werde ihm zutiefst dankbar dafür sein.«
    »Bist du sicher?«, erkundigte sie sich besorgt. »Es ist die wichtigste Burg in der Prinzenmark, bis Drachenruh fertiggestellt ist. Und selbst danach wird der ganze Norden von dort aus regiert werden. Außerdem ist es das Handelszentrum im Veresch. Deine Talente könnten in einem so geschäftigen Schloss ausgezeichnete Verwendung finden. Und als Ostvels erstgeborener Sohn hast du ein Anrecht darauf.«
    Riyan schüttelte den Kopf. »Er hatte mir absolut nichts zu vererben, bis ich sechs Winter zählte und Rohan ihm Skybowl übertrug. Ich will wirklich nichts anderes. Ich bin in der Wüste geboren und aufgewachsen. Ich habe genügend Plätze gesehen, um zu wissen, dass ich hierhergehöre.«
    »Wenn du sicher bist …«
    »Das bin ich.«
    »Das klingt schrecklich sentimental«, murmelte sie. »Aber falls dieses Baby ein Sohn wird, dann möchte ich, dass er genauso wird wie sein älterer Bruder.«
    Von der Tür her meinte Ostvel: »Ich bin sicher, das wird er, auch wenn das wenig mit mir zu tun hat. Meine Kinder haben bemerkenswerte Mütter.« Er

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