Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe

Titel: Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Stallmann
Vom Netzwerk:
dein Freund öfter mal im Haushalt
antreiben muss, du immer zu schnell fährst und manchmal zu spät zur Arbeit
kommst. Ansonsten bin ich mit dir soweit ganz zufrieden. Obwohl ich gerne mit
dir persönlich gesprochen hätte. Vielleicht klappt es nächstes Jahr!
    Ach so, ich habe dir ein Schoko-Modell
von mir da gelassen. Ich dachte mir, wenn dein Freund so wenig Zeit für dich
hat, bekommst du was von dem Nikolaus. Von wem die Rosen waren? Keine Ahnung.
Vielleicht ein heimlicher Verehrer?
     
    Also dann. In Liebe
    Der Nikolaus
     
    JA, ein ganz süßer Brief, mit viel
Ironie, wie ich jetzt im Nachhinein bemerke. Die Anspielung auf den Haushalt, und
dass er zu wenig Zeit für mich hat, die Entschuldigung, dass der »Nikolaus« zu
spät kam, das alles sind ironische Anspielungen, die alle einen Funken Wahrheit
beinhalten. Ironie und Wahrheit liegen eben dicht, sehr dicht beieinander. Aber
gerade deshalb hab ich andere Bemerkungen eben auch ernster genommen, als sie
wahrscheinlich gemeint waren.
    Das mit der Dunkelhaarigen zum
Beispiel. Ist da nicht auch ein Funke Wahrheit zu erkennen?
     
    Ach, ich bin schon wieder ganz
woanders mit meinen Gedanken. Zurück zum Date. Also, von meinem Tellerchen darf
er nicht mehr essen. Da ziehe ich klare Grenzen. Wir holten uns im McDrive noch
ein Eis und führten unser Gespräch im Auto weiter. Wieder diese Bemerkung: »Es
ist wie am Anfang. Wir sitzen immer im Auto und erzählen ewig.« Seltsam, dass
ihm das immer auffällt.
    Am nächsten Tag machte meine Mutter
Tiefkühlgemüse. Ich habe noch nie wegen Tiefkühlgemüse geweint. »Das habe ich
auch immer mit Mark gegessen«, jaulte ich aber jetzt. Ich habe keinen Bissen
runtergekriegt.

 
     
    Der Osterhase bringt Briefe statt Eier
     
    Die letzten Wochen vergingen so
schnell. Ostern stand vor der Tür. Thorsten veranstaltete jedes Jahr eine
Osterparty, passend zum Ende der Fastenzeit. Und genau vor dieser Party erhielt
ich eine SMS. Von Wem? Na klar! »Können wir uns morgen sehen?«
    Wir wollten uns bei mir zu
Hause treffen. Meine Eltern waren nicht da. Es klingelte. Mein Herz schlug wie
verrückt, und ich öffnete hin und her gerissen die Tür. Einerseits freute ich
mich, andererseits wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Er strahlte mich an.
Ich setzte mich auf das Sofa und er sich neben mich. Was mir schon sehr auffällig
vorkam. Zum Glück lief der Fernseher. Ein Punkt im Raum, den ich fixieren
konnte, denn ich wusste nicht, wohin ich meinen Blick sonst richten sollte, denn
keiner von uns fand gerade die richtigen Worte. Allmählich rückte er mit einem
Brief heraus. So hatte ich mir das sogar schon mal ausgemalt, gewünscht. Meine
Hände zitterten beim Öffnen des Umschlags. Mein Atem stockte. Was steht hier
drin, was will er mir sagen?
     
    Hallo Klementine,
    ich hab dir soeben diesen Brief gegeben,
mit dessen Hilfe ich dir was sagen möchte. Eigentlich weiß ich nicht, wie und
wo ich anfangen soll und hoffe, dass du diesen Brief so schnell wie möglich
liest …
    Es ist nun schon über zwei Wochen her, dass
ich unsere Beziehung beendete. Du hast mich natürlich gleich gefragt, warum,
wieso und weshalb …
    Ich konnte dir damals keinen triftigen
Grund nennen, hier und heute leider auch nicht. Die vergangene Zeit war sehr
anstrengend und energieraubend. Ich musste zum ersten Mal in meinem Leben
erfahren, wie es ist, wenn man sich befreien will und das Wichtigste versucht
aufzugeben.
     
    Ich wollte immer für dich da sein und
nicht nur unter der Woche, sondern auch mal ein ganzes Wochenende, nur mit dir
allein. Irgendwo. Ich habe das wohl eher von mir selbst erwartet, als dass du
es von mir verlangt hättest. Bei mir kam plötzlich das Gefühl auf, als würde
ich dich vernachlässigen und wäre selten für dich da. In den letzten Tagen habe
ich mir immer wieder die Frage gestellt: »Warum musste alles so kommen?« Wir
haben so viele schöne Dinge erlebt, über verrückte Sachen gelacht und zärtliche
Stunden geliebt. Das soll alles jetzt vorbei sein?
     
    Als wir am letzten Dienstag zusammen in
Alzey waren, war es für mich, als wären wir immer noch ein Paar. Und ich bin
mir sicher, tief im Inneren waren wir es auch.
     
    Klementine, ich weiß, dass ich dich sehr
verletzt habe, denn auch ich bin nicht verschont geblieben. Dennoch ist mir
bewusst geworden, wie groß unsere Liebe ist, und dass wir zusammen gehören. Ich
frage dich, ob du mir beziehungsweise uns noch mal die Chance gibst, unsere
Liebe zu beweisen und zu

Weitere Kostenlose Bücher