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Sternenschatten

Sternenschatten

Titel: Sternenschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Dienste dieser kleinen Kamikazeflieger aus, dieser beflissenen Dolmetscher, dieser treuen Sklaven? Vielleicht die fünf Rassen, deren Leben nicht auf einer organischen Grundlage basierte …
    Cualcua?
    Sag ihm, dass ich es noch nicht entschieden habe.
    »Er hat es noch nicht entschieden«, wiederholte ich. »Er hat es bisher noch nicht entschieden.«
    »Das Konklave möchte nicht in den Schatten eintreten«, sagte der Daenlo. In einem Ton, als beschwere er sich bei mir. »Selbst wenn unsere Vorfahren aus dem Kern gekommen sind … wollen wir noch nicht in den Schatten eintreten. Frage ihn, wann er es entscheidet! Wie viel Zeit braucht er dafür noch?«
    Frage ihn, was Zeit ist, antwortete der Cualcua.
    »Er fragt, was Zeit ist, Starker Daenlo …«
    Der Daenlo schwieg. Hat vielleicht deine Rasse die Welt der Cualcua niedergebrannt, Starker? Brauchte sie diese Welt womöglich nicht? Und wir lieben ja immer nur das, was wir brauchen …
    Wie treffen sie ihre Entscheidung? Beraten sie sich? Stimmen sie ab … mit einer erhobenen Pfote oder einem erhobenen Fangarm, indem sie Protuberanzen wegschleudern oder Scheinfüßchen emporheben?
    »Mensch Pjotr Chrumow, Vertreter der Menschheit, eure Handlungen sind über das hinausgegangen, was das Konklave den Schwachen Rassen erlaubt.«
    Ist das mein Urteil?
    »Aber deine Handlungen haben dem Konklave keinen Schaden zugefügt. Im Gegenteil …«
    Der Daenlo verstummte.
    »Mensch Pjotr Chrumow, sag dem Cualcua, dass wir erfahren haben, was wir erfahren wollten, und seine Dienste als Dolmetscher nicht länger benötigen. Die ursprüngliche Anklage gegen die Schwachen Rassen, die als Menschheit, Alari, Zähler und Cualcua bekannt sind, wird zurückgezogen. Wir werden eine Entscheidung treffen. Du bist frei.«
    Ich schaffte es gerade noch, einen Blick auf den Alari zu werfen und ihm die Hand hinzustrecken. Vielleicht um mich zu verabschieden, vielleicht, weil ich den Kommandanten, der bis zum Ende bei seinem Offizier geblieben war, einfach berühren wollte.
    Dann trübte sich die Welt auch schon ein. Der Cualcua hielt die Kopie meines Körpers nicht länger aufrecht.
    Nun warteten einige Probleme mit meinem Originalkörper auf mich. Die Sterne leuchteten immer noch am Himmel des Kerns, die gleichmütigen und schönen Sterne, und in ihnen lag nichts, weder Provokation noch Liebe.
    Es waren Sterne, mehr nicht.
    Ich lag auf der Erde, eingehüllt in eine Art Decke. Neben mir brannte das Lagerfeuer, an dem drei reglose Figuren erstarrt waren.
    Dem Zähler fiel als Erstem auf, dass ich wieder zu mir kam. Er eilte mit seinem flinken, lautlosen Gang auf mich zu und sah mir ins Gesicht.
    »Es ist alles in Ordnung«, flüsterte ich, auch wenn ich es selbst nicht ganz glaubte. Meine Kehle war trocken, mein Körper schien aus Watte. Nur meine Hand, mit der ich den Samen fest umklammerte, war aus Stein. »Es ist alles gut, Karel …«
    Jemand packte mich und half mir, mich aufzusetzen. Sie alle blickten mich genauso flehend und verlangend an wie der Zähler.
    »Anscheinend … haben sie sich erst einmal abgeregt.« Ich versuchte zu lächeln. »Damit haben wir … eine Atempause. Sie müssen ihre Entscheidung erst noch treffen …«
    Mascha reichte mir Wasser. Ich trank etwas und hörte auf das leise Geflüster des Cualcua.
    Der Samen, Pjotr …
    Was?
    Lass ihn hier. Leg ihn neben das Feuer. Auch ich werde meine Entscheidung treffen.
    Warum hilfst du mir so sehr? Cualcua?
    Es ist eine erfolgreiche Symbiose gewesen.
    Ich lächelte. Ich glaube, er spürte dieses Lächeln. »Sascha, Großpapa, helft mir aufstehen«, bat ich. »Ich habe diesen Himmel satt. Es wird Zeit, nach Hause zurückzukehren.«
    »Glaubst du etwa, man wird uns da mit offenen Armen empfangen?« Danilow grinste finster. »Da wäre es ja wirklich besser, im Schatten zu bleiben … Für die eine Station, die wir zerstört haben, werden wir für sämtliche Misserfolge im Kosmos bezahlen müssen … angefangen bei der leidgeprüften Mir.«
    »Warum jagt mir diese grandiose Aussicht eigentlich keine ebenso große Angst ein?«, fragte ich im Aufstehen. »Egal … Zum Glück habe ich ja einen Kumpel in Swobodny. Mit dem werde ich Tomaten ausfahren.«

Epilog
     
    Was ich an Hunden liebe, ist ihre Fähigkeit zu verzeihen. Diese großmütige Umwandlung der fremden Schuld in die eigene. Tyrann schmiegte sich gegen mein Bein, reckte ab und an den Kopf hoch und stupste gegen meine Hand. In seinem Blick las ich nur eins: »Hast du mir

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