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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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nein, es war mehr ein reißender Ton, der tief aus ihrem Inneren kam.
    Iason blieb hart.
    »Gut«, gab sie auf, so, als wäre sie zu müde, um sich auf eine Diskussion einzulassen. »Es geht um den Mann aus Loduun.«
    Iason und ich tauschten kurze Blicke.
    »Er steht geschäftlich in Verbindung mit meinem Vater.« Ein Schauder ließ sie innehalten. »Was es genau ist, weiß ich nicht, aber es scheint eine üble Sache zu sein, denn er setzt meinen Vater massiv unter Druck.«
    »Wer sich mit SAH einlässt, der gerät automatisch in Schwierigkeiten«, sagte er.
    Sie schloss die Augen. Das Gesicht fahl und angespannt. »Ich bin auch nicht gekommen, um über meinen Vater zu reden.«
    Iason straffte die Schulten. »Sondern?«
    »Frag mich bitte nicht, woher ich es weiß, aber dieser Mann, er hat etwas Merkwürdiges erwähnt.«
    »Was?« Iasons Stimme klang nun eindringlicher.
    Sie holte Luft, als wollte sie Kraft tanken. »Ich habe es selbst nicht genau verstanden, es ging um eine Rechnung, die noch offen ist.« Eine seltsame Angst huschte durch ihr Gesicht, als sie ihn jetzt ansah. »Er hat deinen Namen erwähnt.«
    Als Iason mich auf ihre Worte hin an sich zog, versteifte Mirjam sich. Tiefe Abneigung strömte mir entgegen.
    Ich verschränkte die Arme. »Warum erzählst du uns das?«
    »Nur weil ich dich nicht ausstehen kann, bin ich noch lange kein Monster, Mia«, sagte sie betont kühl.
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Deshalb bin ich auch nicht gekommen.«
    Ihr Blick wanderte von mir zu Iason und wurde butterweich. »Wir sollten allein reden.«
    Meine Schultern spannten sich an. »Nein.«
    »Mia, bitte.«
    Alles an mir erstarrte. Dass er sich gegen mich stellte, hatte ich nicht erwartet.
    »Ich bin gleich wieder da, in Ordnung?«
    Ein steifes Nicken war alles, was ich zustande brachte. Iason küsste mich auf die Stirn und ging in die Küche. Mirjam folgte ihm und schloss hinter sich die Tür.
    Hier stimmte etwas nicht, ich war mir sicher, irgendetwas ging gerade verdammt schief. Warum in aller Welten Namen sollte Mirjam so etwas für uns tun?
    Ich wartete. Keine Ahnung wie lang, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Iason herausgestürmt kam. Das Strahlen aus seinen Augen loderte türkis und das Grau dahinter schäumte wie ein brausendes Meer.
    »Mia, hol dir Kleider. Wir müssen weg. Sofort!« Er zückte sein iCommplete und wählte. Seine scharfen Zischlaute ließen mich vermuten, dass er mit Finn sprach.
    Alles ging so schnell, ich wusste gar nicht, wie mir geschah, als er mich auch schon die Treppe hinaufzog.
    »Iason, warte«, hörte ich Mirjam, die jetzt im Flur stand.
    »Nein!« Er hastete weiter.
    »Hier. Deshalb haben sie mich geschickt«, hörte ich sie wieder.
    Auf der Hälfte des Weges hielt er so abrupt inne, dass ich gegen ihn prallte.
    Sie legte ein kleines braunes Päckchen auf die Ablage im Flur. Die Größe kam mir sofort bekannt vor.
    » Du lässt uns die Botschaften zukommen?«
    Sie zuckte unter der Wucht seiner Worte zusammen. »Nein, mein Vater, aber er ist dazu gerade nicht in der Lage. Er hat nicht getan, was SAH von ihm wollte.« Ihre Stimme klang leise und erschöpft, als sie sich zum Gehen wandte.
    Iason ließ mich los, stürzte die Stufen hinab und packte sie am Handgelenk. »Du bleibst. Du kannst nicht zu ihm zurück.«
    Mirjam versuchte, sich zu befreien. Sein Griff wurde daraufhin nur noch fester und schließlich bekam er auch ihre zweite Hand zu fassen.
    »Er tötet sonst meinen Vater!«, schrie sie aufgelöst.
    »Dein Vater hängt bereits viel zu tief in der Sache drin, du kannst nichts mehr für ihn tun.«
    »Ich muss aber!« Nie zuvor hatte ich Mirjam so erlebt. »Wenn du mich nicht gehen lässt, verliere ich meine ganze Familie!«
    Iason stieß mit dem Fuß die Gästetoilette auf und drängte sie unter wildem Protestgeschrei dort hinein. Er schlug die Tür vor ihr zu und drehte den Schlüssel um. Während sie von innen dagegenschlug, kam er, drei Stufen auf einmal nehmend, zu mir zurück und fasste meine Hand.
    In Windeseile erreichten wir unser Zimmer.
    »Was ist denn los?«, bedrängte ich ihn.
    Er antwortete nicht, schob mich zur Seite und zog einen Rucksack aus dem Schrank. Hastig stopfte er unsere Kleider hinein.
    Ich hielt ihn am Ärmel fest. »Was geht hier vor? Sag es mir!«
    »Mia.« Den Bruchteil einer Sekunde war es, als würde er innehalten, aber dann packte er weiter. »Die Hand weiß es, er weiß, dass du mein Sinn bist, woher auch immer.«
    »Aber wenn es so

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