Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
Vom Netzwerk:
wäre, dann hätte er mich doch im Bunker töten können«, wandt ich ein.
    »Vielleicht weiß er nur noch nicht, wie du aussiehst.« Iason wühlte in seiner Nachttischschublade. »SAH und seine Brüder standen sich so nahe, dass sie sich den Namen und auch den Sinn teilten, gemeinsam für Lokondra zu funktionieren. Er weiß, wofür wir Wächter leben. Wir stellen zwar eine Bedrohung dar, aber die ist einschätzbar. Doch dass ein Wächter nur für einen und dann auch noch eine Irdin geboren wurde, das ist bisher noch nie vorgekommen. Du bist die große Unbekannte in dem Spiel und daher die schlimmste Gefahr für ihn. Verstehst du, Mia? Er will dich .«
    Es war merkwürdig, aber seine Worte riefen keine Furcht in mir hervor. Eher Hass. Hass auf Die Hand, Hass auf Mirjam … Und mit einem Mal wurde mir klar, was hier vor sich ging.
    »Hat sie das gesagt?«
    Er griff unter einen Stapel Hemden und zog einen Beutel voller kleiner Krahja heraus. Ich riss die Augen auf. So intensiv wie sie durch den blauen Seidenstoff funkelten, war ich mir sicher, jeder einzelne musste von unermesslichem Wert sein. Aber die Panik, die im Raum tobte, ließ mich meinen Unglauben schnell wieder vergessen.
    »Wir dürfen ihr nicht trauen«, sagte ich. »Wieso sollte sie uns helfen?«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu.
    Das bestätigte nur meine Vermutung. Deshalb wollte sie also mit ihm allein sprechen.
    »Sie tut es für dich, hab ich recht? Sie liebt dich.«
    Wir schwiegen beide, während Iason unsere Ident-Cards aus dem Schreibtisch zog.
    »Die Frage ist nur, warum sie mir dann hilft.«
    Er wandte leicht den Kopf. »Weil sie weiß, dass ich für dich in den Tod gehen würde.«
    »Was ist, wenn sie dich nur aus der Schusslinie haben will, damit Weiler sein Geschäft beenden kann?«
    »Das ändert nichts daran, dass wir von hier verschwinden.« Er packte weiter.
    »Willst du ihr einfach so vertrauen. Iason! Wir sprechen hier von Mirjam!«
    »Euer Kleinkrieg steht jetzt nicht an, Mia.«
    »Und wenn doch? Wenn es ihr genau darum geht? Vielleicht will sie sich rächen, weil du ihre Gefühle nicht erwiderst!«
    Er packte weiter. Ich umfasste sein Gesicht und zwang ihn, mich anzusehen.
    »Liebe und Hass liegen bei uns Irden manchmal sehr nahe beieinander.«
    Die Haustüre fiel ins Schloss. »Hallo«, hörten wir Finn unten im Flur. Ein Trommeln aus der Gästetoilette ließ seine Schritte innehalten. »Wer hat hier …«
    »Nicht aufmachen!«, riefen Iason und ich gleichzeitig.
    Mirjam schrie und trommelte weiter. Finn hatte den Schlüssel also noch nicht umgedreht. Wenige Sekunden später stand er in unserem Zimmer. Das Gelb aus seinen Augen flackerte wie Feuer. »Es ist alles vorbereitet.« Er warf drei Tickets auf das Bett. Finn kam also auch mit. »Das Flugtaxi kommt gleich. Aber wer um alles in der Welt ist dort unten eingesperrt?«
    Iason warf ihm einen gehetzten Blick zu. »Mirjam.«
    »In unserem Klo?«, fragte Finn.
    »Sie überbringt die Nachrichten.« Meine Stimme klang genauso leer, wie ich mich fühlte, während ich auf die Tickets starrte.
    Iason informierte ihn mit einigen Zischlauten. »Los«, sagte er dann und ging zur Tür.
    Alles in mir weigerte sich. »Wir können nicht gehen, bevor wir Tom gefunden haben!«
    »Dazu ist jetzt keine Zeit mehr.« Mit einem Satz war Iason bei mir und zog mich in den Flur hinaus. Ich hielt dagegen und kam nur mit kleinen Tippelschritten nach.
    »Du hast selbst gesagt, Die Hand könnte nicht in die Stadt!«
    »Mia, er wird einen Weg finden. Und es war schon einmal verdammt«, er hielt mir seinen Zeigefinger und den Daumen dicht beieinander vor das Gesicht, » verdammt knapp!«
    Trotz meines Widerstandes zerrte er mich die erste Stufe hinab.
    Ich krallte mich am Geländer fest. »Tom ist wegen uns dort. Das können wir nicht machen!« Panik jagte durch meinen Kopf. Ich musste nachdenken! »Vielleicht gibt uns die neue Botschaft ja einen Hinweis darauf, wo er sein könnte.« Und dann durchzuckte mich ein Gedanke, der mir zwar ein Dorn im Auge war, aber der einzige Weg zu sein schien. »Wenn es stimmt, was Mirjam sagt, kann sie uns womöglich helfen.« War ich eigentlich verrückt, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen?
    Finn trat einen Schritt auf uns zu. »Mia hat recht, Iason, jetzt, da wir vielleicht endlich erfahren, wo Tom ist, können wir ihn nicht im Stich lassen.«
    »Dann bleibst du und kümmerst dich darum«, entschied Iason rigoros.
    »Aber so würden sie euch auseinanderzerren!« Ich

Weitere Kostenlose Bücher