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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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lassen?«
    »Der ist heute fast ausgetrocknet«, nahm ich ihr nur ungerndie Begeisterung. »Die Parkarbeiter pumpen ihn ab, um die öffentlichen Grünanlagen auf den Hausdächern zu bewässern.«
    Hope fiel sogleich die Lösung ein.
    »Wir könnten doch den Wasserlauf füllen und es fahren lassen.«
    Ich warf Ariel einen Blick zu. »Möchtest du?«
    Erleichtert nickte dieser.
    »Na, dann los.«
    Hope lief schnell ins Haus zurück. Während Ariel und ich langsam zu Franks selbst gebautem Wasserlauf vorausgingen, schloss sie, mit einem schuhkartongroßen Metallgerät bewaffnet, wieder auf.
    Ich stellte das Wasser an und Ariel hielt nun schon etwas gelöster den Gartenschlauch in die Rinne.
    »Mehr! Mehr!«, quietschte Hope aufgeregt, während sich das kleine Schiff durch die von Ariel produzierten Wogen kämpfte.
    Doch als der Lauf halb gefüllt war, drehte ich den Hahn ab. »Genug. Wir haben Wasserknappheit.«
    Die beiden sahen mich enttäuscht an.
    »Wenn wir nicht sparsam damit umgehen, gibt es irgendwann überhaupt kein Wasser mehr«, warnte ich sie.
    »Mia!« Luna kam, gefolgt von Silas, mit schnellen Schritten aus dem Haus. »Silas sagt, ihr Irden wärt dumm, weil ihr nur eine Sprache könnt.«
    »Petze, Petze!«, rief Silas, jetzt ebenfalls sauer.
    Ich nahm die Hand aus dem Wasser und richtete mich auf. »Denkt er das?«
    »Ja!«
    »Nein!«, beteuerte Silas.
    »Früher gab es auch hier viele Sprachen«, erklärte ich ihm. »Doch heute sind sie nur noch Dialekte, die man in der Schule lernen kann.«
    »Warum?«, fragte er geniert.
    »Weil sich die Landfläche auf der Erde so sehr verkleinert hat, dass die Menschen zusammenrücken mussten. Ganze Kontinente, auf denen früher Menschen lebten, sind nach und nach im Wasser versunken oder so vertrocknet, dass auf ihnen kein Leben mehr möglich ist.«
    Luna fuhr zu Silas herum. »Siehst du!«
    »Warum ist das passiert?«, fragte Hope, deren Interesse an dem Dampfschiff zu schwinden schien.
    »Weil die Erde sich erwärmt hat. Deshalb sind die Gletscher geschmolzen. Der Meeresspiegel ist gestiegen und hat nach und nach große Regionen, ja sogar ganze Kontinente überspült. Andere Landabschnitte haben dafür überhaupt kein Wasser abbekommen und sind ausgedörrt. Viele Menschen sind damals gestorben, und weil die Überlebenden sich das übrige Land teilen mussten, haben sie die Grenzen aufgelöst. Jetzt gibt es nur noch eine Nation und eine Sprache.«
    »Ist es deshalb auf der Erde so viel heißer als bei uns?«, wollte Luna wissen.
    »Tony! Was machst du denn da!« Es war einfach unmöglich für mich, inmitten dieser Bande ein Gespräch zu führen.
    »Ich bringe mein Heu in Sicherheit. Es fängt an zu regnen.«
    Ich seufzte ergeben, während Tony mit vor Anstrengung hochrotem Kopf einen Heuhaufen in das Innere der Gartenhütte zog.
    Erste Tropfen fielen auf meine Haut und ich sah zum Himmel empor. Tony hatte recht. Ein Flimmern und dunkle, tief hängende Wolken kündigten ein Gewitter an. Verdammt, die Kuppel hatte sich doch erst vor einer halben Stunde geöffnet.
    Ich lief zu ihm hin und half, seine mühsam erworbene Ernte in die Hütte zu bringen. Anschließend winkte ich den anderen Kindern zu. »Lasst uns reingehen! Bert hat sowieso gleich das Essen fertig.«
    Silas, Luna und Ariel kamen herbeigeeilt. Hope zog missmutig das Schiff aus dem Wasser. Als es blitzte, wurden jedoch auch ihre Schritte schneller.
    Nach dem Essen war Tony zum Umfallen müde und ich brachte ihn ins Bett. Dann setzten Hope, Ariel und ich uns vor den All-View-Screen. Mit Erdnüssen und Gummibärchen bewaffnet machten wir es uns auf dem Sofa bequem. Als ich den On-Schalter der Fernbedienung drückte, weiteten sich ihre Augen.
    »Was?«, fragte ich erstaunt. »Habt ihr etwa noch nie All-View gesehen?«
    Sprachlos schüttelten die beiden die Köpfe.
    Ich erklärte ihnen den Sinn und Unsinn von Werbespots, als ich Schritte in der Küche vernahm.
    »Hallo, Bert«, hörte ich Iasons Stimme durch die halb geöffnete Wohnzimmertür. Mein Herz begann wie wild zu klopfen.
    »Ich soll dir von Frank sagen, dass er noch unterwegs ist, um etwas für seinen Vater zu erledigen. Er schaut später aber noch vorbei.«
    »Alles klar. Wie war’s in der Schule?«, fragte Bert.
    »So weit in Ordnung.«
    »So weit?«, hakte Bert nach.
    Ich hörte, wie jemand die Kühlschranktür öffnete und dann wieder schloss. Dem folgte ein schleifendes Geräusch sowie das Klappern von Besteck. Bald darauf öffnete sich die

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