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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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leise zurück.
    Als er jedoch merkte, dass ich nicht lockerlassen würde, setzte er hinzu: »Ich hatte hier zu tun.«
    »So, und jetzt versuch’s noch mal mit ein paar Details. Und erzähl mir bloß nicht, du wolltest für Hope ’ne Katze organisieren!«
    »Könnten wir diese Unterhaltung auf später verschieben?«, raunte er.
    Wir duellierten uns mit Blicken. Das Strahlen seiner Augen tauchte mich in flammendes Blau. Aber ich gab nicht nach. Verärgert wandte er sich schließlich ab und packte mich am Arm.
    »Komm.«
    Ich riss mich los.
    »Mia, ich warne dich. Jetzt ist keine Zeit für Spielchen.«
    Das war ja wohl die Höhe!
    »Ich weiß nicht, warum du hier bist. Ich muss eine Fotoreportage machen«, sagte ich stur.
    »Eine Fotoreportage«, wiederholte er fassungslos.
    Was war bloß so schwer daran zu glauben?
    »Sie will eine Fotoreportage machen.« Sein Tonfall klang jetzt überspitzt, so, als hielte er mich für nicht ganz richtig im Kopf.
    »Was dagegen?«, fragte ich wütend.
    Seine Augen funkelten in einer Intensität, die mir erst klarmachte, wie wütend er war. Entschlossen nahm er meine Hand. »Raus hier«, sagte er bestimmend.
    »Hey, was soll das!?«
    »Später.« Er zwang mich, ihm zu folgen.
    »Aber Lena und Tom«, wandte ich energisch ein.
    »Finn kümmert sich um sie.«
    Verdattert ließ ich mich hinterherziehen. »Finn ist auch da?«
    Ohne auf meine Frage einzugehen, hielt Iason inne. »Psst!« Seine Hand umschloss meine noch fester.
    »Was ist?« Meine Stimme war nicht mehr als ein atemloses Hauchen.
    Gemeinsam lauschten wir in die Dunkelheit.
    Nach einer Weile entspannte sich sein Körper wieder. »Es war Lena. Sie ist mit den anderen schon am Nebentor.«
    Er lauschte erneut. Dann führte er mich weiter durch den Flur. Wir stießen nicht ein Mal gegen die Wand, umschifften jedes Hindernis. Iason musste im Dunkeln sehen können wie eine Katze.
    »Nicht so schnell! Ich hab ’nen verletzten Fuß!«
    Er reagierte überhaupt nicht. Wenige Schritte später hatten wir den Ausgang erreicht. Ein erbärmliches Fiepsen aus dem Transportraum ließ mich stocken.
    »Was?«, fragte er gereizt.
    »Wenn wir ohne Fotos gehen, war alles umsonst.«
    Die Tiere fiepsten lauter. Unwirsch zischte Iason ihnen etwas auf Loduunisch zu und sie wurden augenblicklich still.
    »Dazu ist jetzt keine Zeit mehr.« Er zerrte mich weiter.
    Doch ich riss ihn mit aller Kraft, die ich aufbieten konnte, zurück. » Warum?«, fragte ich scharf.
    Ruckartig drehte er sich zu mir um. »Weil wir hier sonst vielleicht nicht mehr lebend rauskommen, deshalb!«
    Schock!
    Im selben Moment summte das Walkie-Talkie.
    »Wo seid ihr denn?«, drang Barbaras Stimme panisch aus dem Lautsprecher. »Da kommt jemand.«
    Lautes Motorengeräusch donnerte näher.
    Iason ging zum Fenster und spreizte ein wenig den Lamellenrollo auseinander. »Bleib hinter mir«, befahl er. Dann zog er mich zur Tür hinaus.
    Plötzlich fluteten gleißende Lichter den Himmel. Ein Flugschiff näherte sich mit rasender Geschwindigkeit. Wenige Sekunden später schwebte es schon über dem Labor. Das Schiff senkte sich. Eine Tür wurde geöffnet. Vier Männer sprangen aus gut drei Metern Höhe zu uns hinab.
    In der Ferne konnte ich gerade noch erkennen, wie Finn, Lena, Barbara und Tom über das Feld davonliefen. Sie hatten es geschafft.
    Wir rannten! Versuchten, hinter das Gebäude zu fliehen. Aber von dort kam uns jählings ein Mann entgegen.
    »Hier!«, brüllte er.
    Wir liefen in die andere Richtung. Wieder ein Mann. Wohin jetzt? Im Schutz der Dunkelheit sprangen wir in einen Busch.
    Die Scheinwerfer schwenkten nun schneller. Fordernd glitt ihr Licht über den Hof.
    »Verdammt! Wo sind sie?«, hörten wir jemanden.
    »Ich sehe mal dort nach!«, rief ein anderer. Er kam näher.
    Iason schlang den Arm um mich.
    Die Schritte bewegten sich immer weiter auf uns zu. Dann hielten sie inne.
    »Ich will das nicht, ich will das nicht«, hauchte es aus meinem Mund.
    Der Busch raschelte und ich zuckte zurück, als eine Hand direkt vor meiner Nase auftauchte.
    Iason presste mich so fest an sich, dass sein Puls gegen meine Schläfe hämmerte. Eine unerträgliche Weile verging. Dann zog sich die Hand zurück.
    »Hier ist nichts!« Die Stimme war so nah, sie dröhnte in meinen Ohren.
    »Hier auch nicht!«, rief ein anderer aus der Ferne.
    »Die Tür vom Labor steht offen!«
    »Komm, wir sehen nach.«
    Die Schritte entfernten sich wieder. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Herz für einige

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