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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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In seinem Tonfall schwang eine klare Warnung mit. »Mia. Das stimmt nicht!«
    Wäre es gefährlich, ihn weiter zu reizen?
    »Doch«, sagte ich vorsichtig. »Du handelst sehr überlegt. Bis auf die ein oder andere Ausnahme … wie jetzt vielleicht.«
    Sein Strahlen zog sich abrupt zurück. Es dauerte eine Weile, ehe er antwortete. »Du bist wirklich unglaublich«, sagte er dann etwas ruhiger.
    Auch ich brauchte einen Moment zum Sammeln, atmete leise ein und wieder aus. Dann klopfte ich auf den Boden. »Komm her.«
    Er zögerte.
    »Komm her«, wiederholte ich bittend mit einem ganz leichten Augenaufschlag.
    Wiederstrebend ließ er sich an seinem alten Platz nieder, den Blick geradeaus gerichtet.
    Ah, so ging das also? Das musste ich mir merken.
    »Nun gut«, sagte ich, »du bist nicht perfekt. Du bist aufbrausend, starrsinnig, oder besser gesagt stur wie ein Esel und obendrein manchmal ziemlich spooky, geht’s dir jetzt besser?«
    Er brummte unschlüssig.
    »Na ja, und auch ein kleines bisschen zu perfekt«, ergänzte ich jetzt stur.
    Er sah mich aus den Augenwinkeln heraus an. »Stört dich das?«
    »Total«, gab ich zu. »Es macht alle anderen um dich herum klein.«
    »Ich bin nicht perfekt.« Er nahm ein Steinchen und warf es gegen die Wand. »Ich habe nur in der letzten Zeit oft erfahren müssen, dass meine Handlungen bittere Konsequenzen nachsich gezogen haben. Deshalb denke ich jetzt gründlicher über mein Tun nach. – Meistens zumindest.«
    Ich glaubte, ihn zu verstehen. »Warst du auch in einem dieser Lager?«
    Iason schüttelte den Kopf und in diesem Moment geschah etwas, das mich zutiefst beunruhigte. Das Leuchten in seinen Augen erstarb. So, als hätte man eine Kerze gelöscht. Auf einmal wurde der Raum nur noch von den blassen Strahlen des Mondes durchwoben.
    »Nein«, sagte er. »Aber damals, als ich Hope dort rausholen wollte, habe ich einiges mitbekommen … Wir hielten uns viele Tage in der Nähe versteckt, um herauszukriegen, wann sich die Wachmänner wo aufhalten. Wir mussten abwarten und einen günstigen Zeitpunkt für die Befreiung auskundschaften. Dabei haben wir gesehen, wozu Lokondras Leute fähig sind.« Er verstummte, bevor er leise fortfuhr. »Es war nahezu unerträglich, dabei zuzusehen. Man hat die Kinder tagelang ohne Nahrung gelassen und mit Telepathie gequält. Ihren Körpern wurde die Energie entzogen, wir nennen es ihre Lebendigkeit, bis sie nicht mehr fähig waren, sich aus eigener Kraft zu helfen. Sie konnten nicht fliehen, und die Angst vor weiteren Qualen machte sie gefügig. – Man wollte sie zwingen, auf Lokondras Seite überzuwechseln, damit er sie irgendwann für seine Zwecke missbrauchen könnte. Wieder und wieder hat man in ihnen Bilder heraufbeschworen, die ihre größten Ängste weckten. Es muss schrecklich für sie gewesen sein. Eine Gehirnwäsche, langsam ausgeführt, ist eine todsichere Sache. Ariel hat sich ein Mal gewehrt, da haben sie ihn einer Sonderbehandlung unterzogen.«
    Ich schloss die Augen, doch ich unterbrach ihn nicht.
    »Drei Tage lang waren wir gezwungen, dabei zuzusehen, drei Tage von sechs Wochen, die sie aushalten mussten.«
    Drückende Stille legte sich über uns. Er hatte genau wie ich die Hand auf den Boden gestützt, und ich erwischte mich dabei,wie ich einen Finger durch das Gitter schob, um näher bei ihm zu sein.
    »Doch sie haben ihre Energie, ihre Lebendigkeit, wie du sie nennst, zurückbekommen. Weshalb?«
    »Sie wurden geheilt.«
    »Aber die Kinder sind doch nach ihrer Flucht sofort mit dem Schiff aufgebrochen. Und irdische Ärzte können so etwas nicht heilen. Soviel ich weiß, war keiner eurer Ärzte, oder was es vielleicht Ähnliches bei euch gibt, an Bord. Nicht mal sonst irgendein loduunischer Erwachsener, außer … Moment mal.«
    Er legte den Kopf schief und bedachte mich mit diesem fremden außerirdischen Blick.
    Außer einem verblüfften Wow brachte ich ein paar Atemzüge lang nichts hervor.
    »Nun, wir haben Heiler auf Loduun, die sind weitaus begabter. Die Kräfte von uns Wächtern funktionieren nur bei mentalen Verletzungen.«
    »Deine Freunde, die von Lokondras Leuten erschossen wurden, konnten sie auch …« Ich unterbrach mich. Diese Erinnerung war vielleicht jetzt nicht gerade das, was er brauchte.
    »Nein«, sagte er, und da wusste ich, es war zu spät.
    »Sie waren keine Wächter. Und es waren auch nicht beides Freunde, der eine war mein Bruder. Nicht Lokondra hat ihn erschossen, sondern er sich selbst.«
    Ich

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