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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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jetzt Schluss machen.«
    » Halt die Ohren steif, Süße.«
    » Mach ich.«
    » Bis dann.«
    Das Rauschen des Walkie-Talkies erstarb.
    Ich drückte auf den Off-Knopf des Gerätes und gab den Code ein. Der Polizist nahm das Walkie-Talkie wieder an sich und ließ es in seiner Brusttasche verschwinden. Zum Abschied brummte er noch etwas Unverständliches. Dann ließ er uns wieder allein.
    »Was wolltest du denn von O’Brian?«, fragte ich, als sich die Tür hinter dem Mann geschlossen hatte.
    »Ihm sagen, was ich davon halte, wenn man seine Schüler einer solchen Gefahr aussetzt«, sagte Iason grimmig.
    »Er wollte uns davon abhalten, das Gelände zu betreten.« Ich hatte wenig Lust, O’Brian zu verteidigen. Ihm jetzt die ganze Schuld zuzuschieben, war aber auch nicht fair.
    »Und? Hat er sich durchgesetzt?«, fragte Iason.
    »Du kennst uns doch«, meinte ich zerknirscht.
    »Das entschuldigt nicht, dass er euch gehen ließ und zudem auch noch zurückgelassen hat«, blieb Iason eisern. So viel stand fest:Tom O’Brian war bei ihm unten durch. Und als ich mir Lenas Enttäuschung ins Gedächtnis zurückrief, fand ich, dass Iason vollkommen recht hatte.
    »Er hat sich im Labor seltsamerweise ziemlich gut ausgekannt«, erzählte ich Iason deshalb.
    »Ich weiß«, sagte Iason.
    Statt dass ich ihn überraschte, überraschte er nun mich.
    »Du wusstest davon?«
    »Ja, er hat mir ein paar Lagepläne gezeigt, als ich ihn bat, euch vom Labor fernzuhalten.«
    »Du hast was ?« Ich schnappte nach Luft.
    »Mia«, sagte er schon fast gelangweilt. »Glaubst du etwa, ich hätte nichts von euren konspirativen Treffen mitbekommen?«
    Nein, dachte ich grummelnd und erkannte selbst, wie blauäugig das gewesen war. Allein dieses Gehör …
    »Als Mirjam in der Schule von dem bevorstehenden Tiertransport erzählte, hat Tom Lena ebenfalls angemerkt, dass ihr was im Schilde führtet. Deswegen hat er sich euch überhaupt angeschlossen.« In Iasons Tonfall schwang eine bittere Ironie mit. »Ich hatte gehofft, ein Lehrer könnte mehr Einfluss auf euch ausüben als ich, gegen den du ja mit Vorliebe rebellierst.«
    Ich wurde immer kleiner auf meiner Seite des Gitters.
    »Und warum hatte O’Brian Lagepläne vom Labor? Was habt ihr beide eigentlich miteinander zu tun?«, wischte ich seine Bemerkung weg.
    Er blinzelte mir zu. »Nur weil ich sauer auf ihn bin, heißt das nicht, dass ich ihn verpfeife.«
    So wie andere es gerade getan haben, schwebte es unausgesprochen im Raum. Oder bedeutete seine Zurückhaltung vielleicht eher, dass er sich nicht erklären wollte? Um mein Selbstbewusstsein nicht ganz in den Keller rutschen zu lassen, biss ich mich an Punkt zwei fest.
    »Und was hattest du dort zu suchen? Wieso wusstest du überhaupt, dass Lokondras Gehilfe heute Nacht im Labor auftauchen würde? Und überhaupt, warum ist er eigentlich hier auf der Erde?«
    »Erst mal zu Frage Nummer eins. Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser«, antwortete Iason schlicht. »Was sich im Nachhinein ja auch als richtig erwiesen hat.«
    »Und Frage Nummer zwei? Was hat Weilers Versuchslabor mit Lokondra zu tun?«, wagte ich einen weiteren Vorstoß.
    Sein Blick ruhte auf meinem Gesicht, doch die Gedanken, die darin funkelten, blieben mir verschlossen. »Nichts, was dich je wieder in Gefahr bringen wird.«
    Herrje, dieser Mensch war ja mindestens so stur wie ich !
    Doch Nörgeln hatte bei Iason keinen Erfolg, so viel war klar. Um an mein Ziel zu gelangen, würde ich diplomatisches Geschick und Geduld beweisen müssen.
    Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich an die Mauer des Wanddurchlasses. Ich tat es ihm gleich und setzte mich auf meiner Seite des Gitters neben ihn.
    »Jetzt sitzen wir jedenfalls hier«, murmelte ich vor mich hin.
    Konnte Iason Triumph empfinden? Er wirkte jedenfalls so.
    Einen Moment lang wussten wir beide nicht so recht, was wir sagen sollten.
    »Wie geht es deinem Fuß?«, beendete Iason die verlegene Pause.
    »Der ist gerade mein geringstes Problem.«
    »Wer denn dann?«
    Ich umschlang meine angewinkelten Knie und ließ den Kopf daraufplumpsen. »Meine Mutter bringt mich um.«
    Seine Stimme klang warm und tief, als er jetzt mit dem Handrücken das Gitter berührte. »Kann sie nicht. Du hast einen Wächter.«
    »Mensch, Iason, jetzt nimm das doch bitte mal ernst.«
    Er zog die Hand zurück. »Erstens bin ich kein Mensch, zumindest kein Erdenmensch, und zweitens war das, was ich sagte, mein voller Ernst.«
    Meine Finger glitten

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