Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht
auch nichts. Kurz vor dem Sprung blieb Silver einfach stehen.
„So macht er das jedes Mal“, sagte Mel, als sie zu Laura zurückritt. „Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Am Samstag findet wieder ein Turnier statt und Jade und ihre Freundin Monica waren schon letztes Mal so gemein zu uns, als Silver nicht springen wollte.“
Laura hatte eine Idee. „Vielleicht folgt er Sternenschweif über das Hindernis?“
Doch selbst als Sternenschweif vor ihm über ein Hindernis sprang, verweigerte Silver. Jedes Mal, wenn Mel mit ihm auf das Hindernis zuritt, wurde er langsamer und legte die Ohren zurück.
„Es hat keinen Zweck.“ Mel seufzte. „Er will einfach nicht springen.“ Sie tätschelte Silvers Hals. „Aber das macht nichts, Silver. Ich habe dich trotzdem lieb, ob du nun springen kannst oder nicht.“
Obwohl Mel sich zu einem Lächeln zwang, sah Laura genau, wie unglücklich ihre neue Freundin war. „Ich werde versuchen, euch zu helfen“, versprach Laura. „Wir können es ja morgen nach der Schule vielleicht noch einmal versuchen.“
„Das wäre toll.“ Mel sah nicht mehr ganz so traurig aus. „Gemeinsam müsste uns doch etwas einfallen.“
Sie sattelten die Ponys ab und brachten sie zum Grasen wieder auf die Koppel. Danach führte Mel Laura auf der Farm herum. Am Ende des Weges, der zum Stall führte, ragte ein riesiger, rot gestrichener Heuschober auf. Dort hatte Mels Katze, Minny, vor drei Wochen zwei Junge zur Welt gebracht.
Mel führte sie zu ihrem Versteck und Laura betrachtete entzückt die beiden winzigen, schwarzen Kätzchen, die sich eng an ihre Mutter schmiegten. Minny hatte es sich im Heu an der hinteren Wand des Schobers gemütlich gemacht. Die beiden Kätzchen schliefen tief und fest neben ihr.
„Wie heißen sie denn?“, fragte Laura leise.
„Star und Blacky“, flüsterte Mel zurück. „Meine Eltern haben gesagt, dass ich sie beide behalten darf.“
Als sie den Weg zur Koppel und zum Haus zurückgingen, hatte Mel eine Idee. „Weißt du was, du solltest auch in den Ponyclub eintreten. Wir veranstalten jeden Monat Spieletage und Turniere. Es finden auch andere Wettbewerbe statt und im Sommer gibt es sogar ein Sommerlager.“
Laura zögerte, weil sie an die beiden Mädchen dachte, die so gemein zu Mel gewesen waren.
Mel schien ihre Gedanken zu erraten. „Jade und Monica sind die Einzigen, die so sind. Die anderen in meiner Gruppe sind wirklich nett.“
„Das klingt gut. Ich werde meine Eltern fragen.“
„Ihr zwei seht aus, als hättet ihr jede Menge Spaß gehabt.“ Mr Foster schmunzelte, als Lauraund Mel in die riesige Küche liefen. Mr Miller und er saßen am Tisch und tranken Kaffee.
„Das stimmt! Wir sind erst geritten, dann hat Mel mich herumgeführt und gerade hat sie mich gefragt, ob ich nicht auch Mitglied im Ponyclub werden möchte.“ Gespannt blickte Laura zu Mel hinüber, die eifrig nickte.
„Wir könnten gemeinsam auf Turniere gehen. Das wäre so cool!“, fügte Laura hinzu. „Sag ja, Dad, bitte.“
Mr Foster lächelte. „Das klingt nach einer guten Idee.“
„Irgendwo habe ich hier auch die Telefonnummer der zuständigen Dame.“ Mr Miller stand auf und wühlte in einem Stapel Papiere neben dem Telefon. „Ah, da ist sie ja.“ Er schrieb die Nummer aufeinen Zettel und reichte ihn Mr Foster.
„Es ist ein guter Ponyclub. Die Kinder lernen dort eine ganze Menge. Am nächsten Wochenende findet wieder ein Turnier statt. Ich kann Laura und Sternenschweif gerne in unserem Pferdetransporter mitnehmen, wenn sie möchten.“
„Vielen Dank.“ Mr Foster steckte den Zettel ein. „Ich werde dort anrufen, sobald wir wieder zu Hause sind.“
Laura und Mel tauschten zufriedene Blicke aus.
„Ich bin so froh, dass du hierher gezogen bist“, sagte Mel zum Abschied, als Laura wieder auf Sternenschweif saß, um nach Hause zu reiten.
„Ich finde es auch toll, dass ich so nah bei dir wohne“, erwiderte Laura und schenkte ihr ein fröhliches Grinsen.
„Jetzt müssen wir aber wirklich los!“ Mr Foster tätschelte Sternenschweifs Hals. „Auf geht’s!“
Mel lief noch ein Stück neben ihnen her. „Wir sehen uns morgen in der Schule!“, rief sie, als Laura vom Zufahrtsweg auf die Straße ritt.
„Dann magst du Mel also?“, fragte ihr Vater auf dem Heimweg.
„Oh ja! Wir hatten so viel Spaß zusammen mit unseren Ponys.“ Laura streichelte Sternenschweifs Hals. Doch sie konnte nicht aufhören, an Silvers Problem zu denken. Sie würde ihm zu
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