Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen
Ihre Stimme zitterte etwas, und Laura merkte, dass sie sich bemühte, nicht zu weinen.
Laura legte tröstend einen Arm um ihre Schulter. „Er wird sicher wieder gesund.“
Sie wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte. Warum hatte Sternenschweifs Magie nicht gewirkt? Fragend sah sie ihn an. Sternenschweif stand ganz still. Mit gesenktem Kopf betrachtete er seinen Freund. Laura wusste, dass er sich genau dasselbe fragte.
Endlich kamen Mels Mutter und der Tierarzt. Er untersuchte Silver gründlich am ganzen Körper, dabei achtete er besonders auf den Herzschlag und den Atem. Dann betrachtete er eingehend Silvers Augen und schaute noch in sein Maul.
„Er wirkt sehr krank“, stellte er schließlich fest. „Aber ich kann noch nicht sagen, was er hat. Auf jeden Fall ist es keine Kolik oder etwas Ähnliches. Vielleicht ein Virus. Ich werde eine Blutprobe entnehmen.“ Silver machte keinen Mucks, als der Tierarzt die Kanüle für die Blutentnahme ansetzte.
„Wird … wird er wieder ganz gesund?“, fragte Mel ihn mit zittriger Stimme.
„Ja, ich denke schon.“ Der Tierarzt verstaute die Blutprobe in seiner Tasche und richtete sich auf. „Ich sage dir Bescheid, sobald ich das Ergebnis aus dem Labor habe. Dann weiß ich hoffentlich, wie ich ihn behandeln muss. Am besten, du sorgst solange dafür, dass er es warm und bequem hat. Und ansonsten solltest du ihm so viel Ruhe wie möglich gönnen. Wenn es ein Virus ist, benötigt er viel Schlaf.“ Er lächelte ihr aufmunternd zu. „Es geht ihm bestimmt bald wieder besser.“
Tröstend legte Laura den Arm um Mels Schulter, während ihre Mutter den Tierarzt zu seinem Wagen begleitete.
„Ich hole Silvers Decke“, sagte Mel mit leiser Stimme. „Damit er es schön warm hat.“
Behutsam deckten die Mädchen ihn zu. Mel setzte sich wieder neben ihr Pony. Sie sah schrecklich traurig aus, und Laura wusste nicht, wie sie ihre Freundin trösten konnte. Sie musste unbedingt mit Sternenschweif sprechen.
Nach einer Weile kehrte Mels Mutter zurück. „Warum kommt ihr zwei nicht mit ins Haus?“, schlug sie vor. „Ich mache uns etwas zum Mittagessen. Der Tierarzt sagt, dass Silver jetzt vor allem Ruhe braucht. Wir können Sternenschweif solange in die andere Box stellen.“
Behutsam streichelte Mel über Silvers Nase. „Ich komme später wieder“, versprach sie ihm leise.
Laura führte Sternenschweif in die leere Box. Sie nahm Sattel und Zaumzeug ab und füllte ein Heunetz für ihn.
Dann gingen sie gemeinsam zum Haus. Mel schlurfte mit gesenktem Kopf hinter ihr her. Bei Tisch schob sie ihr Leibgericht, Fischstäbchen und Pommes frites, lustlos auf ihrem Teller hin und her.
Später schnitten die Mädchen ihre Lieblingsbilder aus Mels Ponyzeitschriften aus, um sie in ein Album zu kleben. Aber Mel blätterte jedes Mal schnell weiter, wenn sie ein Pony sah, das Silver ähnelte. Sie sprach kaum ein Wort. Der Nachmittag verging quälend langsam. Allmählich wurde es Zeit für Laura zu gehen.
„Ich habe meiner Mutter versprochen, dass ich zum Abendessen wieder zu Hause bin“, erklärte sie. „Es tut mir leid, dass ich nicht länger bleiben kann.“
„Ist schon gut. Ich bin froh, dass du es überhaupt so lange mit mir ausgehalten hast.“
Die beiden Mädchen gingen zum Stall und schauten vorsichtig hinein. Zu ihrem Kummer schien Silver sich nicht einmal bewegt zu haben. Seine Flanken bebten heftiger als zuvor.
Mel wurde bleich. „Ich glaube, das Atmen strengt ihn noch mehr an als vorher.“ Bedrückt beobachteten die beiden Mädchen das kranke Pony. Schweren Herzens riss Laura sich los und holte Sternenschweif aus seiner Box. Als sie ihn hinausführte und festband, sah sie, dass eine Träne über Mels Wange lief. Ärgerlich wischte Mel sie fort.
Laura ging zu ihr und legte mitfühlend einen Arm um ihre Schultern. „Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Mir ging es genauso, als Sternenschweif damals so krank war. Aber ich bin sicher, dass es Silver bald wieder besser geht. Schließlich hat der Arzt das doch gesagt, oder?“
Mel schniefte. „Ja, das stimmt.“
Laura hätte ihrer Freundin so gerne geholfen! Sternenschweif und sie mussten unbedingt einen Weg finden, Silver zu helfen.
3
Als Laura nach Hause kam, summte ihre Mutter fröhlich in der Küche, während sie Kartoffeln schrubbte. Laura wusste, was das hieß: Sie hatte ihr neues Buch beendet.
„Hallo, Laura.“ Mrs Foster winkte mit dem Schälmesser. „Hattest du einen schönen
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