Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen
glänzten, und er wieherte leise. Laura nahm an, dass er sich bei Sternenschweif bedankte. Sie war unglaublich stolz auf ihr Einhorn. Sternenschweif war so tapfer, so treu und so schlau. Manchmal konnte sie ihr Glück einfach nicht fassen, dass sie tatsächlich seine Einhorn-Freundin war. Für sie konnte es nichts Schöneres geben!
Linda Chapman
Sternenschweif
Der goldene
Schlüssel
KOSMOS
1
„Höher, Sternenschweif, höher!“, rief Laura. Verwegen sprang Sternenschweif über die Wipfel der höchsten Bäume. Seine Ohren waren aufmerksam gespitzt. Unter ihren Händen spürte Laura die Wärme seines schneeweißen Nackens. Eine Welle von Glück überflutete sie, während die Sterne an ihnen vorbeizogen. Sie hätte ewig so weiterfliegen können. Gab es etwas Schöneres, als ein Einhorn zu haben?
„Das macht so viel Spaß!“, rief Sternenschweif, während er zum Sturzflug ansetzte und schwungvoll über eine mächtige Eiche hinwegfegte.
Meistens sah er wie ein ganz normales kleines graues Pony aus. Doch sobald Laura den Zauberspruch aufsagte, verwandelte er sich in ein wunderschönes weißes Einhorn mit einem silbern schimmernden Horn.
„Schade, dass ich Hannah nichts von dir erzählen kann“, seufzte Laura. Gerade hatte sie an ihre vierzehnjährige Cousine gedacht, die bald zu Besuch kam. Hannah lebte weit weg. Deshalb sahen sie sich nicht besonders oft. Sie liebte Pferde genau wie Laura. Doch die Einhornmagie durfte niemandem verraten werden, der nicht selbst ein Einhorn hatte.
„Ich bin schon ganz gespannt“, sagte Sternenschweif. „Wie ist sie denn so?“
„Ganz verrückt nach Ponys.“ Laura grinste. „Meine Mutter leiht für sie eines aus, wenn sie kommt. Dann können wir gemeinsam ausreiten.“
Laura konnte es gar nicht erwarten, Sternenschweif Hannah vorzustellen, auch wenn er vor ihrer Cousine ein Pony bleiben musste. „Jetzt sollten wir uns aber auf den Rückweg machen“, meinte sie. „Es ist schon spät.“
Sie flogen zurück zur Farm. Dort lebte Laura mit ihren Eltern, ihrem achtjährigen Bruder Max und seinem Berner Sennenhund Buddy. Sternenschweifs Koppel lag etwas abseits hinter der Farm und konnte nur von Lauras Fenster vom Haus aus gesehen werden.
Sternenschweif landete sacht auf dem kurzen Wintergras. Laura rutschte von seinem Rücken. Sofort spürte sie die Kälte auf ihren Wangen. Solange sie auf Sternenschweifs Rücken saß, war ihr niemals kalt. Aber jetzt fühlte sie die feuchte Novemberluft.
„Ich lege dir heute Nacht lieber deine Decke über, damit du es schön warm hast“, beschloss sie.
Rasch sagte sie den Zauberspruch auf, der ihn zurückverwandelte. Ein violetter Blitz flammte auf, und Sternenschweif war wieder ein kleines graues Pony mit struppigem Winterfell und zerzauster Mähne. Aber da war immer noch ein magisches Funkeln in seinen Augen.
Laura holte seine wasserdichte Decke aus der Stallkammer und schnallte sie fest. „Bis morgen“, sagte sie leise. Sternenschweif schnaubte ihr zum Abschied sanft durch die Haare.
„Ist das kalt heute!“, schimpfte Jessica am nächsten Morgen, als sie mit Laura und Mel aus dem Schulbus stieg.
Laura nickte und zog ihre Jacke enger. Über ihnen hingen dicke graue Regenwolken. Sehnsüchtig dachte sie an die langen heißen Sommertage, die Picknicks und Ritte zum Fluss. Sie seufzte. „Ich wünschte, es wäre das ganze Jahr über Sommer!“
„Wirklich?“, fragte Mel überrascht. „Aber dann gäbe es nicht diese tollen Tage, an denen es so kalt ist, aber die Sonne scheint. Und es gäbe keinen Schnee.“
„Da hast du recht“, erwiderte Laura. Sie dachte an ihre Cousine. „In Florida, wo Hannah lebt, wird es niemals richtig kalt.“
„Sie kommt morgen Nachmittag, nicht wahr?“, fragte Jessica.
Laura nickte. „Sie hat genau wie wir Freitag und Montag schulfrei. Ihr müsst uns unbedingt besuchen. Ich wette, sie möchte Silver und Sandy sehen. Sie ist genauso verrückt nach Ponys wie wir!“
„Dann müssten wir uns ja gut verstehen.“ Jessica grinste.
„Ich habe eine Idee“, rief Mel. „Warum veranstalten wir zu ihrer Begrüßung nicht eine Ponyparty? Wir putzen unsere Ponys heraus, malen ein Begrüßungsplakat und servieren lauter leckere Sachen, die irgendwie mit Ponys zu tun haben.“
„Super!“ Laura strahlte. „Hannah hatte letzte Woche Geburtstag. Heute nach der Schule wollte ich noch ein Geschenk für sie kaufen.“
„Wir könnten morgen früh rüberkommen und alles vorbereiten“, schlug
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