Sternenschweif 16 - Geheimnisvoller Zaubertrank
ab zu hüpfen.
„Ich glaube, da freut sich noch jemand“, sagte Lauras Mutter schmunzelnd. „Und jetzt wolltest du dir, glaube ich, noch ein Buch raussuchen.“
„Oh ja!“, freute sich Laura. Zielstrebig ging sie auf die Ecke mit den Pferdegeschichten im hinteren Teil des Ladens zu.
Laura stöberte herum, während ihre Mutter sich noch ein bisschen mit Catherine unterhielt. Schließlich entschied sie sich für ein Buch.
„Na, hast du was gefunden?“, wollte ihre Mutter wissen.
„Ja, das klingt spannend. Ein Mädchen, das so alt ist wie ich, deckt mit seinem Pony einen geheimnisvollen Diebstahl auf.“
„Weißt du was, das Buch schenke ich dir“, sagte Catherine. „Sozusagen schon einmal vorab als Dank, dass du mit Walter spazieren gehst.“
„Das ist aber nett“, freute sich Laura. „Vielen Dank!“
„Das wäre wirklich nicht nötig gewesen“, fügte Lauras Mutter hinzu. „Trotzdem herzlichen Dank.“ Sie knöpfte ihren Mantel wieder zu. „So, jetzt müssen wir aber gehen. Schließlich wollten wir eigentlich Dekorationsmaterial zum Valentinstag kaufen.“
„Na, dann viel Spaß“, wünschte Catherine. „Und vielen Dank für den Besuch. Ich habe mich sehr gefreut.“
Laura und ihre Mutter gingen zum Auto und fuhren zu dem Laden mit den Partyartikeln. Überall hingen glitzernde rote Herzen von der Decke. Ein durchdringender, süßlicher Geruch lag in der Luft. Rasch hatte Laura Luftballons und Papierschlangen gefunden. Ihre Mutter wollte sich noch ein bisschen in dem Laden umschauen. Laura hatte eigentlich keine Lust dazu. Sie fand das alles nur kitschig. So streifte sie lustlos an den Regalen vorbei. Da sah sie auf einmal einen süßen kleinen Strampelanzug, weiß mit lauter roten Herzen darauf. Unglaublich, wie winzig er war. Laura konnte sich kaum vorstellen, dass in einem halben Jahr darin ein Mensch stecken sollte, den sie dann vielleicht auf dem Arm hielt. Laura beschloss, den niedlichen Strampelanzug von ihrem Weihnachtsgeld zu kaufen. Während ihre Mutter sich noch umsah, zahlte sie heimlich und versteckte den Strampelanzug unter ihrer Jacke. Dann lief sie schnell zu einem der Regale und tat so, als ob sie sich für ein paar unechte Rosen in Herzform interessierte. Kurze Zeit später trat ihre Mutter neben sie.
„Willst du noch bleiben, oder können wir gehen?“, fragte sie.
„Ich bin fertig“, erwiderte Laura. „Lass uns heimfahren.“
Als sie zum Auto gingen, warf Laura ihrer Mutter von der Seite einen verstohlenen Blick zu. Irgendwie sah ihr Gesicht strahlender aus als sonst. Aber vielleicht bildete Laura sich das auch nur ein. Es tat ihr leid, dass sie sich bislang nicht mehr mit ihr gefreut hatte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie nur an den Umzug denken konnte. Vorsichtig nahm sie die Hand ihrer Mutter. Mrs Foster drehte ihr den Kopf zu und lächelte.
7
Als sie wieder auf der Farm ankamen, war es schon spät. Mrs Foster ging ins Haus, um das Abendessen vorzubereiten. Laura lief in den Stall, um Sternenschweif zu versorgen.
„Hallo, Sternenschweif“, begrüßte sie ihn. „Heute hatte ich leider nicht so viel Zeit für dich. In der Stadt hat es doch länger gedauert. Wir waren noch in der Buchhandlung und haben Catherine besucht. Stell dir vor, im Laden hat sich überhaupt nichts verändert. Ich dachte, gleich taucht Mrs Fontana auf. Das war schon ein komisches Gefühl.“
Laura streute frisches Stroh in die Box. Dann füllte sie das Heunetz auf und brachte frisches Wasser. Sternenschweif kaute genüsslich an einer Möhre, während Laura berichtete, dass sie nun Walter ausführen durfte.
„Wir sehen uns nachher“, meinte Laura schließlich. „Wenn meine Eltern schlafen, komme ich noch mal. Dann verwandle ich dich, damit wir miteinander reden können.“
Sternenschweif schnaubte zustimmend, bevor er sich über das Heunetz hermachte.
Nach dem Abendessen ging Laura nach oben. Sie wollte noch ein bisschen in ihrem neuen Buch lesen, bis die anderen ins Bett gingen. Aber sie konnte sich schlecht konzentrieren. Immer wieder dachte sie an Sternenschweif und den Umzug. Sie hatte Angst, ihm davon zu erzählen. Ganz bestimmt würde auch er sich große Sorgen machen. Und wenn sie schon umziehen mussten, dann konnte sie es ihm auch noch später sagen. Andererseits wusste sie, dass er merkte, wenn es ihr nicht gut ging. Sie konnte ihm jetzt nicht tagelang etwas vorspielen.
Es klopfte an der Tür, und ihre Eltern wünschten ihr gute Nacht. Dann gingen sie in
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