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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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schien ihr die Trennung kaum etwas auszumachen? Oder tat Zoe vielleicht nur so und es steckte noch mehr dahinter? Lauras Neugierde war geweckt. Sie wollte der Sache auf den Grund gehen.

4

    Als Laura am späten Nachmittag mit Sternenschweif nach Hause ritt, war sie immer noch ganz verwirrt. Sie musste dauernd über das Gespräch mit Zoe nachdenken.
    „Wollen wir nicht einen Abstecher zur geheimen Lichtung machen?“, schlug sie vor, nachdem sie Sternenschweif alles erzählt hatte. Er nickte und verließ kurz darauf den Feldweg, der zur Farm führte. Schweigend ritten sie durch den Waldund hatten wenig später die geheime Lichtung erreicht.
    Wie immer, wenn Laura ihren gemeinsamen Lieblingsplatz erreichte, überkam sie eine große Ruhe. Alles hier war so friedlich. Die Vögel zwitscherten, unzählige Schmetterlinge flogen zwischen den lilafarbenen Mondblumen hin und her und das Gras leuchtete saftig grün. Eine Weile genossen sie schweigend diesen Anblick. Dann verwandelte sie Sternenschweif und gemeinsam gingen sie zu dem alten, umgestürzten Baum, auf dem Laura so gerne saß.
    „Findest du das alles nicht sehr seltsam?“, fing sie an und zupfte ein bisschen Moos von der Rinde.
    „Ja, ich verstehe das auch nicht“, meinte Sternenschweif nachdenklich. „Ich habe versucht, mich mit Silberregen zu unterhalten, aber er hat nicht geantwortet. Dennoch sagt mir mein Gefühl, dass er ein Einhorn ist.“
    „Aber wenn er ein Einhorn ist, dann würde sich Zoe doch niemals von ihm trennen“, wandte Laura ein. „Oder kannst du dir das bei uns vorstellen?“
    „Nein, natürlich nicht“, versicherte Sternenschweif sofort. „Aber nicht jeder muss so denken und fühlen wie wir.“
    „Dennoch“, widersprach Laura trotzig. „Kein Einhornfreund verlässt sein Einhorn und freut sich auch noch aufs Internat.“
    Sternenschweif schien ihren Unmut zu spüren. Er stupste sie sanft mit der Nase an und fragte: „Warum nutzen wir nicht meine neue Zauberkraft und statten den beideneinen Besuch ab? Wenn wir unsichtbar sind, können wir sie ungestört beobachten. Vielleicht entdecken wir auf diese Weise noch etwas Neues?“
    „Gute Idee“, stimmte Laura sofort zu. „Dann reiten wir jetzt erst einmal nach Hause und in der Dämmerung fliegen wir zu Zoe. Ich weiß, wo sie wohnt. Wir können uns auf dem Weg dahin dicht über den Baumwipfeln halten, damit uns niemand entdeckt. Kurz bevor wir bei ihr sind, machen wir uns mithilfe deiner magischen Kräfte unsichtbar. Zoe ist um diese Zeit bestimmt bei Silberregen und vielleicht finden wir ja so heraus, ob er ein Einhorn ist oder nicht.“
    „Das klingt gut“, stimmte Sternenschweif zu. „Dann lass uns jetzt nach Hause reiten.“
    Kaum fing es an zu dämmern, schlich sich Laura hinaus zu Sternenschweif. Ihr Vater schaute mit Max einen Tierfilm an, von dem beide völlig gefesselt waren. Lauras Mutter saß in ihrem kleinen Arbeitszimmer und hackte auf die Tastatur des Computers ein. Sie schrieb Kinderbücher, und wenn sie am Schreiben war, konnte sie alles um sich herum vergessen. Somit würde hoffentlich niemand Lauras Abwesenheit bemerken.
    Sternenschweif wartete bereits am Gatter auf sie. Gemeinsam gingen sie zu der kleinen Baumgruppe am Rand der Koppel. Sobald Laura Sternenschweif verwandelt hatte, kletterte sie auf seinen Rücken.
    „Lass uns keine Zeit verlieren“, sagte sie. „Zoe wohnt ein ganzes Stück weg von hier.“Sternenschweif schwang sich sofort in die Luft. Sie hielten sich wie besprochen immer dicht über den Baumwipfeln und näherten sich einige Zeit später Zoes Zuhause.
    „Irgendwie komme ich mir schlecht vor, die beiden heimlich zu beobachten“, gestand Laura.
    „Ich weiß, mir geht es ähnlich“, antwortete Sternenschweif. „Aber wir schaden ihr ja nicht. Du versuchst, deiner Aufgabe als Hüterin nachzukommen und herauszufinden, ob Silberregen ein Einhorn ist oder nicht. Du kannst sie ja schlecht fragen und nachher ist er vielleicht gar keines.“
    „Genau, denn dieses Geheimnis darf jeder Einhornfreund schließlich nur für sich herausfinden“, erwiderte Laura und seufzte.
    Sternenschweif nahm Kurs auf die großeKoppel, die an ein altes Farmhaus angrenzte. Auf der gegenüberliegenden Seite, in der Nähe des Stalls, sahen sie ein Pferd und ein Mädchen.
    „Das müssen Zoe und Silberregen sein“, sagte Laura. „Lass uns dort beim Koppeltor landen, aber natürlich unsichtbar.“
    „In Ordnung“, stimmte Sternenschweif zu.
    Laura verhielt sich ruhig,

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