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Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner

Titel: Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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wir haben soeben eine neue magische Fähigkeit entdeckt“, antwortete Sternenschweif. Laura vernahm ein leises Beben in seiner Stimme.
    In diesem Moment machte Mel unter ihnen auf dem Absatz kehrt und marschierte zum Haus zurück. Als sie sich entfernte, spürte Laura wieder dasselbe seltsame Kribbeln wie eben. Sie blickte an sich herunter und sah, wie sie und Sternenschweif in der Dunkelheit nach und nach wieder Gestalt annahmen.
    „Puh, da haben wir gerade noch einmal Glück gehabt“, seufzte Laura erleichtert. „Jetzt lass uns schnell landen.“
    Sternenschweif landete bei den Bäumen.
    Kaum hatten Sternenschweifs Hufe festen Boden berührt, sprang Laura ab.
    „Ich kann es immer noch nicht fassen“, sagte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. „Wir waren tatsächlich unsichtbar!“
    „Unsichtbar zu werden gehört zu den schwierigsten magischen Fähigkeiten, soweit ich weiß“, erklärte Sternenschweif.
    „Ja, das dachte ich auch“, erwiderte Laura. „Ich werde heute Nacht nachlesen, was in meinem Einhornbuch dazu steht. Aber jetzt muss ich ganz schnell ins Haus. Alle wundern sich bestimmt schon, wo ich stecke.“
    Im Schutz der Bäume sprach Laura die Verse zur Rückverwandlung und schon war aus dem strahlend schönen Einhorn wieder ein graues Pony geworden. Laura gab Sternenschweif einen Kuss auf die Nase und lief davon.
    Als sie ins Haus trat, war die Luft erfüllt vom Stimmengewirr und dem Klirren der Gläser, mit denen die Gäste sich zuprosteten. Mel kam ihr sofort entgegen.
    „Wo warst du denn?“, fragte sie aufgeregt. „Deine Mutter hat gesagt, du wärst bei Sternenschweif. Aber ich habe euch weder im Stall noch auf der Koppel gefunden.“
    „Ich war mit Sternenschweif kurz hinter dem Stall, um Mist abzuladen. Wahrscheinlich haben wir uns gerade verpasst“, erwiderte Laura.
    Sie war froh, dass sie auf dem Rückweg Zeit gehabt hatte, sich auf die Frage vorzubereiten. Sie hätte ja schlecht sagen können, dass sie im Dunkeln ausreiten war.
    „Laura, ich hatte dich doch gebeten, nur kurz wegzubleiben“, sagte da Mrs Foster mit leicht vorwurfsvollem Ton. „Jetzt bist du noch nicht einmal umgezogen und unsere Gäste sind schon da.“
    „Ich habe Sternenschweifs Box frisch gemacht und dabei irgendwie die Zeit vergessen, tut mir leid“, erwiderte Laura zerknirscht. In diesem Moment zupfte Mr Foster Lauras Mutter am Ärmel. „Ich glaube, Sophie bekommt langsam Hunger, sie wird ein bisschen quengelig. Sollen wir ihr ein Fläschchen geben?“
    Laura war froh über die Unterbrechung. „Das können doch Mel und ich übernehmen“, schlug sie vor. „Dann könnt ihr euch in Ruhe um die Gäste kümmern.“
    „Gute Idee“, stimmte ihre Mutter sofortzu. „Aber vorher solltest du wenigstens noch Hallo sagen.“
    Laura war erleichtert, dass die Angelegenheit so schnell vom Tisch war. Brav machte sie ihre Runde bei allen und dann nahmen sie und Mel Sophie mit hoch in Lauras Zimmer. Lauras kleine Schwester war jetzt schon fast ein drei viertel Jahr alt. Sie gaben ihr ihr Fläschchen und spielten noch ein bisschen mit ihr. Dann bereitete Laura sie für die Nacht vor und brachte sie ihrer Mutter. Mrs Foster warf ihr einen dankbaren Blick zu.
    Anschließend machten es sich Laura und Mel gemütlich. Sie legten ihre Lieblings-CDs ein, schauten gemeinsam Pferdezeitschriften an und unterhielten sich über alles Mögliche. Dabei aßen sie Unmengen von belegten Broten und eine riesige Schüssel Gummibärchen.
    Als Mel gerade ein Kreuzworträtsel löste, nutzte Laura die Gelegenheit, um heimlich einen Blick in „Die Geschichte der Einhörner“ zu werfen. Rasch fand sie in dem alten Buch das richtige Kapitel und fing an zu lesen.
    Sternenschweif und sie hatten recht gehabt. Über die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, verfügten tatsächlich nur sehr erfahrene Einhörner und ihre Freunde. Dazu war eine besonders starke Konzentrationsfähigkeit nötig, die in Belastungssituationen noch besser ausgeprägt sein konnte. Das war möglicherweise eine Erklärung dafür, warum die Verwandlung scheinbar so mühelos geklappt hatte.
    Nachdenklich betrachtete Laura die vergilbten Seiten des geheimnisvollen Buches, das ihr Mrs Fontana geschenkt hatte, bevor Laura überhaupt wusste, dass Sternenschweif ein Einhorn war. Wie immer, wenn Laura an die alte Buchhändlerin dachte, die vor einigen Monaten gestorben war, spürte sie einen kleinen Stich in der Brust. Mrs Fontana hatte bei allen Einhornfragen stets einen Rat

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