Sternenschweif 23 - Liebeszauber
Reitfest in Wellington am Sonntag“, fuhr Laura fort. „Das wird bestimmt super.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr.
„Oje, schon so spät“, stellte sie mit Erschrecken fest. „In einer halben Stunde beginnt die Schule.“ Rasch drückte sie Sternenschweif einen Kuss auf die Nase. „Tschüss, bis später“, sagte sie und eilte aus dem Stall. Als sie gerade aus der Tür trat, vernahm sie ein Geräusch, wie wenn ein Zweig brach. Laura fuhr herum. „Ist da jemand?“, fragte sie. Ein komisches Gefühl beschlich sie. Sie blickte sich nach allen Richtungen um, konnte aber nichts entdecken. Nachdenklich ging sie zurück in den Stall.
„Draußen war gerade ein Geräusch, als ob jemand auf einen Ast getreten wäre. Ich habe aber niemand gesehen. Ist dir etwas aufgefallen?“, fragte sie Sternenschweif. Er schüttelte den Kopf und warf ihr einen verschmitzten Blick zu.
„Meinst du etwa, ich höre schon Gespenster husten?“, fragte Laura entrüstet. „Das ist nicht wahr, da war ganz sicher etwas.“
Sternenschweif stupste Lauras Handgelenk an.
„Du hast recht, ich muss mich jetzt wirklich beeilen“, antwortete sie und sauste los.
Als sie in die Küche kam, war der Rest der Familie bereits um den großen Tisch versammelt. Lauras kleiner Terrier Walter kam ihr schwanzwedelnd entgegen. Sie beugte sich hinunter, um ihn zu streicheln. Der große Berner Sennenhund ihres Bruders Max ließ nur ein tiefes Bellen erklingen, bewegte sich jedoch keinen Zentimeter vom Tisch weg. Wie immer hoffte er, dass ein Leckerbissen für ihn abfiele.
„Du bist ganz schön spät dran“, bemerkte Max mit vollen Backen.
„In zehn Minuten müssen wir los“, sagte Mrs Foster, die gerade Sophie ihren Morgenbrei gab. Lauras kleine Schwester prustete, sodass der Brei nach allen Seiten spritzte. Sie war jetzt ein Dreivierteljahr alt und schien dauernd Hunger zu haben.
Laura schnappte sich eine Scheibe Brot und raste in ihr Zimmer. Sie zog sich die Stallklamotten aus und schlüpfte rasch in ein Paar Jeans und einen sauberen Pulli. Sie wusch sich Gesicht und Hände, kämmte sich die Haare und lief wieder nach unten. Ihre Mutter hatte Sophie bereits in den Kindersitz gesetzt und kramte in ihrer Tasche nach den Schlüsseln.
„Können wir?“, fragte sie und machte sich auf den Weg zur Tür. Laura und Max liefen hinterher.
Kurze Zeit später verabschiedeten sie sich am Schultor von ihrer Mutter und reihten sich in den Strom der ankommenden Kinder ein. Doch kaum hatte der Unterricht begonnen, merkte Laura, dass ihre Gedanken ständig abschweiften. Das lag jedoch nicht daran, dass heute der letzte Schultag war. Laura musste immer wieder an Jane denken. Sie war so aufgeregt, dass sie eine Woche Tag und Nacht zusammen sein konnten. Ständig malte sie sich aus, was sie alles unternehmen würden.
Endlich läutete die Schulglocke zur großen Pause. Laura lief mit den anderen nach draußen. Zusammen mit Mel, Jessica und Jane suchte sie sich eine ruhige Ecke auf dem Pausenhof.
Jessica biss in ihren Apfel und warf einen Blick in die Runde. „Was sagt ihr zu den neuesten Nachrichten?“, fragte sie.
Mels Miene wurde ernst. „Ich finde, das klingt alles ziemlich beunruhigend“, meinte sie.
„Wovon redet ihr denn?“, wollte Laura wissen.
„Ja, genau, ich habe auch keine Ahnung“, schloss Jane sich an.
„Habt ihr heute noch keine Zeitung gelesen?“, fragte Jessica und zog ein Exemplar aus ihrer Tasche. „Es steht ganz groß auf der ersten Seite: Drittes Pony innerhalb eines Monats vermisst. Gefährliche Ponydiebe am Werk!“
Neugierig geworden?
Lies weiter in Sternenschweif Band 24, Geheimnis der Nacht
ISBN 978-3-440-14017-8 / 5,99 Euro
Weitere Kostenlose Bücher