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Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit

Titel: Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney J. Van Scyoc
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Rassen zusammen, und darüber, was aus ihnen seit dem Exodus wurde. Sie haben drei Fragen, die sie zu beantworten versuchen. Sie möchten herausfinden, ob jede neue Welt die Menschen, die sich auf ihr niederlassen, zu einer einheitlichen Gestalt formt. Sie möchten wissen, ob Menschen sich Irgendeiner Welt anpassen können, die sie nicht innerhalb der paar ersten Generationen zerstört. Und sie möchten erfahren, ob es eine allgemeine, unveränderliche Eigenschaft gibt, irgend etwas, was sich nie ändert, egal, wo und wie wir uns niederlassen.«
    »Und sie versuchen, diese Fragen hier zu beantworten?«
    »Sie versuchen sie überall zu beantworten. Sie untersuchen Welten in der ganzen Galaxis, Dutzende von Welten. Aber sie sind hauptsächlich an Brakrath interessiert, weil niemand weiß, wie lange wir schon hier sind. Wir haben mit anderen Welten keinen Handel getrieben, und wir haben nicht mit ihnen gekämpft. Seit der Strandung wurden wir von nichts außer Brakrath beeinflußt.«
    »Und die Arnimi – wie lange sind sie schon hier?«
    »Die ersten kamen vor vierzehn Jahren und werden sich noch zehn Jahre oder länger hier aufhalten. Der Rat der Versteinerung gab ihnen die Erlaubnis, so lange hier zu bleiben, wie sie möchten, solange keiner von ihnen Brakrath verläßt oder Informationen zurück an Arnim sendet, bis ihre Untersuchung abgeschlossen ist.«
    Der Junge fühlte, wie sich seine Stirn stärker runzelte. Während er Khiras Erläuterungen zugehört hatte, war er sich der Reaktionen des Lenkenden so bewußt gewesen, als wären es seine eigenen gewesen. Der Lenkende war wütend, daß hier ohne sein Wissen eine ganze Menschengruppe existierte. Warum hatte man ihm nichts davon gesagt? Und er war beunruhigt. Waren ihre Ziele mit seinen identisch? Würden sie feindselig sein? Würden sie versuchen, ihn zu sabotieren? Was hatte er von ihnen zu erwarten?
    Der Lenkende wand sich unter den vielen Ungewißheiten. Der Junge entfernte sich von der metallenen Tür, als er sich einer unerwarteten Verlagerung in seinem Verstand bewußt wurde. Es war, als ob ... Er schüttelte den Kopf versuchte, ihn zu klären. Er fühlte sich so, wie er sich manchmal fühlte, kurz bevor sich die Tür zum Tranceraum öffnete; schwach, losgelöst, treibend.
    Und dann öffnete sich eine Tür, aber es war nicht die Tür des Tranceraumes. Es war eine andere Tür, eine, von der nicht gewußt hatte, daß sie existierte. Sein Mund öffnete sich zu einem erstickten Schrei. Für einen Augenblick stand die Tür weit offen, und es war, als blitzten eine verwirrenden Vielfalt verschlüsselter Informationen im Bewußtsein des Jungen auf, gewaltig brüllend, zu schnell, zu intensiv ihn, um mehr zu tun, als davor zurückzutaumeln, überwältigt. »Was ...«
    Erwartete er eine Antwort? Er bekam sie nicht. Sein Lenkender verschwand rasch und löste die Tür hinter sich auf.
    Der Lenkende hatte den geheimen Ort betreten. Oh Erklärung oder Anweisung war sein Lenkender in ein versteckten Raum geglitten, in dem Information gespeichert war; dann hatte er den Zugang hinter sich versperrt und den Jungen unvermittelt allein gelassen.
    Er war nie zuvor allein gewesen. Zuerst erkannte er nicht einmal die fremde, widerhallende Empfindung dessen, was das war: Einsamkeit. Er schwankte heftig, betastete die Schläfen mit den Fingerspitzen. Es gab eine weitere Tür in seinem Verstand. Sein Lenkender wußte, wie sie zu öffnen war und wie man hineingelangen konnte. Hatte
er
auch Zugang? Konnte er folgen?
    Wollte er ihm folgen? Er war sich bewußt, daß Khira ihn anstarrte. »Du ...«, stammelte er. »Khira ...« War das die Freiheit, die Khira die ganze Zeit kannte? Die Abwesenheit einer lenkenden Anwesenheit? Der Junge blickte den mit Stengellampen erleuchteten Flur hinunter, vorübergehend desorientiert. Ich kann alles tun, was ich möchte, erkannte er verwundert. Alles. Aber was wollte er?
    Khira ergriff seinen Ärmel, ihr Gesicht war wie Pergament. »Dunkeljunge ...«
    Was wollte er? Es überraschte ihn ein wenig. Er wollte lernen. Während der Tage im Palast hatte er sich bemüht, Khiras Sprache zu meistern, die Inhalte eines jeden Zimmers im Palast zu katalogisieren, weil der Lenkende ihn dazu angeleitet hatte. Jetzt, da der Lenkende fort war, fand er heraus, daß er einfach verschiedene Dinge lernen wollte.
    Er wollte alles über die Arnimi wissen, zum Beispiel, wie sie aussahen, wie sie sprachen, welche Gewohnheiten sie hatten , an welchen Fähigkeiten sie

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